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GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

Titel: GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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er.
    »Auf jeden Fall hat die Spanne zwischen den beiden Botschaften unabhängigen Agenten der Priesterkönige die Zeit verschafft, nach Port Kar zu reisen. Vielleicht ist ihnen auch nicht entgangen, daß du nach Erhalt der Bestätigung nicht sofort gehandelt hast.«
    »Was sagst du da?« fragte Samos entsetzt.
    »Ich glaube, ich habe eine Erklärung, die dem Vorfall einen Sinn verleiht.«
    »Nein!« rief Samos.
    Ich sah auf den Mann in dem teuren Gewand hinab, aus dessen Brust ein Messer ragte.
    »Ich glaube, ich habe gerade einen Agenten der Priesterkönige getötet«, sagte ich.
    »Nein!« rief Samos. »Nein!«
    Ich zuckte mit den Schultern. Draußen lärmte der Karneval.
    »Wenn er ein Attentäter war, müssen ihn die Kurii geschickt haben«, sagte Samos. »Die Priesterkönige handeln nicht auf diese Weise.«
    »Vielleicht.«
    »Verlaß die Stadt«, sagte er.
    »Wie werde ich erfahren, ob es sicher ist, nach Port Kar zurückzukehren?«
    »Von Zeit zu Zeit könnte ein Agent, der in deinem Namen handelt, oder du selbst inkognito der Stadt einen Besuch abstatten. Kennst du die Sklavenketten, die ich auf der linken Seite meiner Schwelle hinter dem Banner aufgehängt habe, die Ketten, die mit einem Stück scharlachroter Sklavenseide festgebunden sind?«
    »Ja«, sagte ich.
    »Wenn es für dich wieder sicher ist, dich öffentlich in Port Kar zu zeigen oder mit mir Kontakt aufzunehmen, wird die scharlachrote durch gelbe Sklavenseide ersetzt sein.«
    »Ich verstehe.«
    »Ich wünsche dir alles Gute«, sagte er. Wir reichten uns die Hände.
    »Ich wünsche dir alles Gute«, sagte ich.
    Samos verließ den Pavillon. Ich blieb noch ein paar Ehn. Es wäre nicht gut gewesen, hätte man uns zusammen gesehen. Ich sah den Mann auf dem Teppich an, in dessen Herz sein eigenes, von meiner Hand geführte Messer steckte. Ich dachte an die Geschichte von Yngvar dem Weitgereisten. Es gab wohl eine neue Ordnung bei den Sardar. Ich bedauerte nicht, wie ich mich in Zarendargars Fall verhalten hatte. Wir hatten den Paga geteilt.
    Ich lauschte der Fröhlichkeit der Menschen, die draußen den Karneval feierten, ihren Rufen, der Musik.
    Ich mußte Port Kar noch in dieser Nacht verlassen. Ich würde zu meinem Haus gehen und die nötigen Vorbereitungen treffen; ich würde mir Waffen, Geld und Kreditbriefe holen. In zwei Ahn konnte man auf dem Rücken eines Tarn weit fort sein, bevor die Priesterkönige das Scheitern ihrer Pläne entdeckten.
    Ich warf noch einen Blick auf die rothaarige kleine Sklavin, die an Händen und Füßen gefesselt auf dem großen Kissen lag. Sie war während der ganzen Geschehnisse nicht einmal aufgewacht. Tassapulver ist wirksam.
    Ich verließ den Pavillon und mischte mich unter die Menge.
    Ich war verbittert.
    Ich würde allein gehen, denn ich wollte meine Gefolgsleute weder in Gefahr bringen noch sie in den dunklen Kampf zweier Welten verwickeln. Meine Abreise schien die beste Möglichkeit zu sein, Samos' Sicherheit zu garantieren. Er war mein Freund. Er hatte viel für mich riskiert. In zwei Ahn wäre ich auf dem Rücken eines Tarns verschwunden.
    »Wie ich sehe, hast du die Gunst einer freien Frau gewonnen«, sagte ein Mann.
    »Was?« Ich sah gedankenverloren auf.
    »Das da!« Er zeigte auf das Seidentuch, das in der Kragenöse meines Gewandes steckte.
    »Oh«, sagte ich. »Ja, sieht so aus.« Ich warf einen Blick auf das Tuch, das ich ganz vergessen hatte.
    »Paga?« fragte er und hielt mir seinen Bota hin.
    »Sicher«, sagte ich und trank einen Schluck.
    »Es muß schön sein, die Gunst einer freien Frau gewonnen zu haben«, meinte er.
    »Ich und ein paar hundert anderer Männer«, erwiderte ich.
    »Die Gunst einer bestimmten Person.«
    »Selbst da fürchte ich, bin ich nur einer von zehn«, sagte ich.
    »Einer von fünfzehn!«
    »Ach ja?«
    »Ja.«
    Ich zuckte mit den Schultern. Das Spiel der Gunstbezeugungen kann mit jeder Zahl von Tüchern gespielt werden, obwohl normalerweise nur zehn Stück verteilt werden.
    »Einen schönen Karneval!« wünschte der Mann.
    »Einen schönen Karneval!«
    Ich wandte mich ab, um zu dem Kontrollpunkt zu kommen, wo ich mit meinem numerierten Zettel meine Waffen zurückerhalten würde. Die Menge war kleiner geworden, obwohl der Platz noch immer gut besucht war.
    Ich stolperte, richtete mich aber wieder auf. Sicherlich hatte ich nicht soviel Paga getrunken.
    Ich machte noch zwei Schritte, dann fiel ich auf ein Knie. Der Platz schien sich unter mir zu bewegen. Ich kämpfte um mein

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