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GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

Titel: GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Vorstellungen auf die Bühne zu bringen.«
    »Genau.«
    »Was willst du?« fragte Boots.
    »Du folgst auf deinen Reisen doch sicher einer gewissen Route, oder nicht?« fragte ich.
    »Manchmal schon«, antwortete Boots mißtrauisch. »Manchmal auch nicht. Warum?«
    »Du hast doch sicherlich schon einen Plan, was die nächsten paar Monate angeht.«
    »Inwiefern?«
    »Du weißt, welchen Dörfern und Städten du einen Besuch abstatten willst«, mutmaßte ich.
    »Vielleicht.«
    »Ich bin besonders an einer Stadt interessiert«, sagte ich. »Einer Hafenstadt an der Küste des Thassa, südlich des Voskdeltas.«
    »Ja?«
    »Brundisium.«
    »Das ist ein treuer Verbündeter von Ar«, sagte er. »Dort wollen wir Ende des Sommers Halt machen.«
    »Gut«, sagte ich.
    »Warum?«
    »Ich möchte Mitglied deiner Theatertruppe werden.«
    »Was könntest du tun?«
    »Alles mögliche, die schweren Arbeiten.«
    »In Brundisium wird sehr auf die Sicherheit geachtet«, sagte er. »Aus irgendeinem Grund ist man in den letzten beiden Jahren sehr mißtrauisch geworden, was Fremde angeht. Es ist schwierig, in die Stadt hineinzukommen, sieht man einmal von dem abgeschlossenen Hafenbezirk und den Handelsplätzen ab.«
    »Eine Truppe wie die deine könnte es jedoch schaffen«, spekulierte ich.
    »Wir haben auf dem Platz in der Stadtmitte gespielt«, gab er zu. »Einmal sogar auf dem Hof des Palastes.«
    »Nimm mich in deine Truppe auf«, bat ich ihn.
    »Du bist bloß daran interessiert, dich nach Brundisium einzuschleichen«, sagte er.
    »Vielleicht.«
    »Wo kann ich die Frau finden, die deiner Meinung nach die Rolle der schönen Kurtisane spielen könnte?«
    »Sie befindet sich bei den hundert neuen Sklavinnen des Samos aus Port Kar«, sagte ich. »Sie ist auf der Plattform Sh-27 im südwestlichen Teil des Pavillons der Schönheit angekettet.«
    »Hat sie einen Namen?«
    »Vermutlich nicht«, erwiderte ich. »Aber im Haus von Samos hatte sie zumindest einen Hausnamen; man rief sie Rowena.«
    »Vielen Dank«, sagte Boots. »Du warst sehr hilfreich.«
    »Und was ist mit meinem Vorschlag?«
    »Welchem Vorschlag?«
    »Mitglied bei deiner Theatertruppe zu werden.«
    »Ach das?«
    Ich nickte.
    »Das kommt überhaupt nicht in Frage.«

7
     
     
    »Bitte, mach weiter!« flüsterte sie. »Ich bitte dich, Herr!«
    Ich sah ihr in die Augen, bewegte mich aber nicht. Sie starrte mich mit wildem Blick an.
    »Nein.«
    Sie stöhnte, versuchte, ihre Atmung zu beherrschen. Ihr ganzer Körper war gespannt wie eine Bogensehne.
    Wir lagerten zweihundert Pasang westlich des Jahrmarktes von En'Kara am Rande der Straße des Clearchus – und damit direkt am Waldrand. Ich war die letzten Tage bei Boots' Theatertruppe mitgereist, ohne eigentlich dazuzugehören. Wir hatten den Clearchuswald ohne Zwischenfall zügig durchquert; an diesem Nachmittag hatte Boots am Waldrand für die Menschen der umliegenden Dörfer eine Vorstellung gegeben. Es war die erste Vorstellung seit dem Verlassen des Jahrmarkts gewesen, von dem die Truppe wie erwartet ausgeschlossen worden war; die Jahrmarkts-Verwaltung hatte auf verschiedene Beschwerden einer gewissen freien Frau, der Lady Telitsia aus Asperiche, reagieren müssen. Boots mußte wegen der angeblichen Schwere seiner Untaten drei Silbertarsk zahlen; außerdem war er öffentlich ausgepeitscht worden.
    An jenem Abend war der Theaterdirektor nicht gerade guter Laune gewesen. Natürlich sind im Leben eines Schauspielers derartige Vorkommnisse nichts Ungewöhnliches. Viel schlimmer war vielleicht noch die Tatsache gewesen, daß zwei Mitglieder seines Ensembles – die beiden Männer, die gewöhnlich die Rollen des lächerlichen Vaters und des lächerlichen Pedanten gespielt hatten – die sich auf dem Jahrmarkt bietenden Gelegenheiten beim Schopfe ergriffen und sich bei einer anderen Truppe verdingt hatten. Boots versuchte nun, mit dem Chino, dem Lecchio, Bina, der neuen schönen Kurtisane und zwei anderen Männern auszukommen. Die Dinge standen so schlecht, daß er die Nachmittagsvorstellung mit Gauklerkunststücken gestreckt hatte. Manchmal muß man die Dinge eben nehmen, wie sie kommen.
    Glücklicherweise waren sein Chino ein geschickter Jongleur und der Lecchio ein ausgezeichneter Seiltänzer. Boots selbst beherrschte die Kunst der Taschenspieler und Zauberer. Sein mit einem ovalen Dach ausgestatteter Wagen schien ein richtiges Lager aller Arten wunderbarer Gerätschaften zu sein, von denen viele der Illusion und der Täuschung

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