GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor
wurden. Noch später am Nachmittag waren einige Gruppen kleiner, fetter, grunzender, borstiger, gescheckter, zottelmähniger, flach schnäu ziger, wurzelfressender Tiere mit spitzen Stöcken hereingetrieben und dann auch in die gleichen Käfige gesperrt worden. Wir hatten mit den Fingern in den Maschen aus unseren Käfigen hinausgesehen zu den anderen Käfigen. Manche waren mit Mädchen, andere mit den fetten, flachschnäuzigen, grunzenden, kurzbeinigen, gescheckten Vierfüßern besetzt.
»Das sind Tarsks.« erklärte eines der goreanischen Mädchen.
Ich nickte. Ich hatte gehört, dass sie an diesen Abend nicht verkauft werden sollten. Jemand hatte gesagt, dass heute Abend keine Tarsks verkauft werden sollten, jedenfalls keine »vierbeinigen«. Ich erinnerte mich an die anderen Fußspuren, die wir im Schmutz gesehen hatten, wahrscheinlich stammten sie vom Tag vorher, diese kleineren, zierlicheren stammten sicher von Mädchen. Ich wusste nicht, wo die jetzt waren. Später würde ich erfahren, dass sie im Ausstellungsbereich auf den Plattformen waren, wo wir uns am nächsten Tag auch wieder finden sollten.
Der Tag im Käfig war warm gewesen und die Nacht auch nicht unangenehm, aber gegen Morgen wurde es kühl. Glücklicherweise hatte es nicht geregnet. Ich fröstelte. Ich war froh, aus dem Käfig heraus zu sein und mich jetzt auf meinen Händen und Knien über den Hof zu bewegen. Ich hatte auf diesem Planeten noch keine Kleidung erhalten. Im Haus, in dem ich ausgebildet worden war, hatten wir wenigstens Decken in unseren Hundehütten gehabt.
»Stopp«, sagte unser Treiber, der mit dem Stock, »wartet.«
Wir waren an einem langen, engen, hölzernen, abgedichteten, halbkreisförmigen beckenartigen Behälter angekommen, ungefähr zwei Fuß breit und zehn Fuß lang, halb in den Boden eingegraben, dessen Vorderkante eine niedrige Rampe hatte. Er war mit einer dunklen Flüssigkeit gefüllt. Hier mussten wir warten, während eine Gruppe Tarsks, einer nach dem anderen die Rampe hochgetrieben wurde, in die Brühe tauchte und zur anderen Beckenseite schwamm, wo sie aus dem Becken kletterten, sich schüttelten und die abfallende Rampe hinunterliefen.
»Jetzt ihr, zweibeinige Tarsks.« befahl der Mann, mit seinem Stock zum Becken weisend.
Wir schauderten. Keine von uns, da bin ich sicher, wollte in die dunkle Brühe hinein.
»Die Flüssigkeit nicht hinunterschlucken.« mahnte der Mann.
Wir sahen uns an, auf unseren Händen und Knien. Wir wollten das ganz sicher nicht tun. Wir brauchten dazu auch keine Aufmunterung. Es war eindeutig kein einfaches Wasser.
»Du zuerst, zweibeiniger Tarsk.« sagte der Mann zu Ila.
»Ja, Herr.« antwortete sie, beeilte sich zu gehorchen, hastete auf allen vieren die Rampe hoch und tauchte in die dunkle Flüssigkeit. Einem Augenblick später war sie in der Mitte des Beckens. Ein kleines Stück dahinter drückte ein Mann, der an der Beckenseite stand, ihren Kopf in die Brühe. Einen Moment später kletterte sie aus dem Becken heraus.
»Bleib auf den Füßen stehen.« wurde ihr gesagt.
»Ja, Herr.« sagte sie, jetzt am Fuß der abfallenden Rampe stehend, zitternd, die Arme um sich geschlungen.
Ila, bemerkten wir mit Genugtuung, war jetzt richtig ehrerbietig und gehorchte sofort. Scheinbar hatte sie ihre gestrige Lektion, dass sie wie wir eine Frau und eine Sklavin war, gelernt. Da sie gestern die erste im ersten Käfig war und wir in der gleichen Reihenfolge die engen Gelasse verlassen hatten, war sie folgerichtig die erste unserer Gruppe an diesem Morgen. Ich dagegen, ob das nun etwas zu bedeuten hatte oder nicht, ob es eine Anerkennung meiner Schönheit oder ein Zeichen meiner vermeintlichen ästhetischen Unterlegenheit unter die Anderen oder einfach ein bedeutungsloser Zufall war, ich war wieder die Letzte der Gruppe. Dabei war ich weder die Größte noch die Kleinste. Tutina, eines der goreanischen Mädchen, war kleiner als ich. Aber ich glaube, es war nur ein Zufall, nicht zuletzt deswegen, wie Ila ausgewählt wurde, an diesem Morgen als erste in die Brühe zu springen. Der Mann schien sich nicht einmal daran zu erinnern, dass sie am Vortag so widerspenstig gewesen war. Es war, glaube ich, durchaus freundlich gemeint, sie beginnen zu lassen.
Ich stürzte mit meinem Bauch von der Schräge der Rampe von meinen Händen und Knien in die dunkle Flüssigkeit, wie die anderen vor mir und vor uns die Tarsks. Und wie sie wurde ich dann völlig untergetaucht. Ich schrie auf und sprudelte,
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