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GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Verteidiger erhöhte. Die Cosianer, die die Mauer überwunden hatten, sahen sich nun einer viel stärkeren Gegenwehr gegenüber. Einige zogen sich sogar zu den Belagerungstürmen zurück, von denen vier lichterloh brannten. Ich sah, wie sich einige Soldaten trotzdem auf die Zugbrücken wagten, die unter ihnen zusammenbrachen.
    Im Osten hatten die Cosianer an Boden gewonnen und den Tarndraht hinter sich gelassen. Die Männer aus Ar-Station wurden Schritt für Schritt zurückgedrängt. Der Feind erhielt immer mehr Verstärkung, die sich beeilte, in den Kampf einzugreifen. Der Wehrgang konnte nicht mehr lange gehalten werden.
    Ich ging müde zu der gefesselten Sklavin, die nackt und mit verhülltem Kopf auf den Steinplatten lag. Mit dem Fuß drehte ich sie auf den Rücken. Ich ging in die Hocke, schnallte den Schwertgürtel auf und drehte sie wieder auf den Bauch. Dann zog ich die Scheide unter den Seilschlingen hervor, die vom Spieß völlig verbeult war. Mit Händen und Füßen drückte ich sie so flach, wie es nur ging. Die Klinge paßte nun wieder einigermaßen hinein. Ich schnallte mir den Gürtel um und führte den Riemen über die rechte Schulter, wobei die Scheide auf der linken Hüfte ruhte, wie man sie auf dem Marsch trägt. Dies war eine sichere, stabile Trageweise. Der Vorteil des Tragens über der linken Schulter, wobei die Scheide an der linken Hüfte endet, liegt darin, daß man Gürtel und Scheide schnell abstreifen und sich einer möglichen Behinderung entledigen kann.
    Der junge Armbrustschütze kam. Er hatte nur noch einen Bolzen. »Die Flammen auf dem Wehrgang verlöschen.« Er sah die Sklavin an. »Sie ist ja noch am Leben«, sagte er verblüfft.
    »Ja.«
    »Wie kann das sein?«
    »Was glaubst du?« fragte ich.
    »Ein Trick?«
    »Ja.«
    »Aber ich habe sie gepfählt auf dem Spieß hängen gesehen.«
    »Sie war nur daran gefesselt, nicht gepfählt«, erwiderte ich.
    »Wirst du sie jetzt töten?« fragte er.
    »Nein. Nicht, wenn sie gehorcht.«
    »Du sprichst von ihr wie von einer Sklavin.«
    »Bist du eine Sklavin?« fragte ich das Mädchen. »Ein Laut heißt ja, zwei bedeuten nein.«
    Sie stieß einen Laut aus.
    »Das ist nicht Lady Claudia«, stieß der Junge hervor.
    »Das geht dich nichts an.«
    »Wo ist Lady Claudia, die Verräterin?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Es ist, wie Caledonius gesagt hat«, meinte er. »Du bist nicht Marsias.«
    »Nein«, sagte ich. »Ich bin nicht Marsias.«
    »Wer bist du dann?«
    »Ich bin der Mann, den du als deinen Hauptmann anerkannt hast.«
    »Ja, Hauptmann«, erwiderte er und hob die Armbrust zum Salut.
    Ich gab ihm neue Befehle, nach deren Ausführung er wieder zur Plattform zurückkehren sollte. Dann bückte ich mich und löste die Fußfesseln meiner Sklavin. In diesem Augenblick kam der andere junge Bursche, der als Bote auf der Ostmauer diente, keuchend die Treppe heraufgestürmt.
    »Sie brechen durch!«
    Darauf hatte ich gewartet.
    Auch er war überrascht, als er die Sklavin sah. »Das ist nicht Lady Claudia«, sagte er. Daraufhin ignorierte er sie. »Sie haben Bescheid gegeben. Das Tor geht in die Brüche.«
    Ich gab ihm die gleichen Befehle wie seinem Gefährten; auch er sollte anschließend zu mir zurückkehren.
    Danach begab ich mich noch einmal zur Brustwehr und ließ den Blick über den verbrannten, geschleiften Boden schweifen, die Belagerungsmaschinen, die Soldaten, die zerstörten Gebäude in der Ferne. Im Osten der Stadt gab es noch immer Rauchwolken. Dort brannte es schon seit Tagen. Ich konnte sogar die weit entfernte Stadtmauer sehen. Es schien schon so lange her zu sein, daß man sie durchbrochen hatte. Dann holte ich langsam die Flagge von Ar-Station ein. Das würden nicht die Cosianer tun. Ich verzichtete darauf, an ihrer Stelle ein anderes Tuch zu hissen.
    »Wir haben uns bis zur Westtreppe zurückgezogen«, verkündete der Armbrustschütze atemlos den Vollzug meiner Befehle.
    »Nimm die Sklavin und bring sie zu den Frauen und Kindern. Dann gehst du zu der Stelle des Wehrgangs, die an der Plattform hier vorbeiführt. Dort findest du Sklavenringe im Boden. Nimm ein langes Seil und mach es dort fest.« Er nickte. »Dann gehst du zu deinen Kameraden und wartest auf mein Zeichen.«
    »Ja, Hauptmann!«
    Er wandte sich der Sklavin zu. »Hoch mit dir, Frau!« Die einstige Lady Publia gehorchte. Ich sah den beiden nach, wie sie die Treppe zum Wehrgang hinuntergingen.
    Der andere Junge kam die Osttreppe hinauf.
    »Die Fahne!« rief er.
    Ich gab sie

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