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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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verschiedene kleine Gegenstände wie Krüge, Schüsseln und Schatullen. Am Mittelpfahl war ein Stück Papier befestigt. Dort stand: Sei auf der Hut, dieses Zelt gehört Borton! Jeder, der diesen Zettel las, würde wohl wissen, wer dieser Borton war. Ich freute mich über den Zettel, denn so hatte ich eine Bestätigung, daß ich mich im richtigen Zelt befand. Am Rand eines Teppichs hatte man einen schweren Pfahl tief in den Boden gestoßen. Daneben lagen ein paar hübsche, aber trotzdem stabile Ketten und eine Peitsche. Ich sah erfreut, daß Borton mit Frauen umzugehen verstand. Er war bestimmt kein schlechter Kerl. Mit Sicherheit war er mir in der Vergangenheit sehr nützlich gewesen. Und mit etwas Glück würde er es wieder sein.
    Ich drehte ein paar der kleineren Teppiche um und entdeckte eine Stelle, wo der Boden anders aussah. Ich grub dort mit der Messerspitze und fand eine kleine Schachtel mit Münzen. Es waren fünf Goldmünzen, drei Starter aus Brundisium und zwei aus Telnus, elf Silbertarsk aus verschiedenen Städten, da von dieser Währung viele im Umlauf sind, und ein paar weniger wertvolle Münzen. Ich steckte sie ein. Ich hatte unter den Teppichen nachgesehen, da die Schatullen nach dem Öffnen nicht viel von Interesse preisgegeben hatten. Zum Beispiel besaß ich in meinem Zelt bereits Nähzeug. Es ist ein Spaß, sich eine Sklavin zu mieten, sie mit ins Zelt zu nehmen und sie dann etwas flicken zu lassen. Und wenn sie glaubt, daß das alles war, was man von ihr wollte, befiehlt man ihr, sich auf den Rücken oder den Bauch zu legen, um ihr beizubringen, daß ihre Weiblichkeit mehr verlangt als die Erfüllung solcher Arbeiten.
    Mittlerweile war die Suche vom Fluß bestimmt auf das Lager verlegt worden. Also hielt ich es für einen guten Zeitpunkt, in die Nähe des Flusses zurückzukehren. Bevor ich das Zelt verließ, hängte ich die Sklavenperlen an den Nagel, mit dem Borton seine Warnung befestigt hatte. Ich war der Ansicht, ihm etwas für seine Mühen schuldig zu sein. Ich musterte die Perlen. Sie waren wirklich hübsch, diese beiden Reihen aus gefärbten runden Holzkugeln, auf einer Schnur aufgezogen, die fest genug war, um eine Sklavin an Händen und Füßen zu binden. Dann verließ ich das Zelt.
    »Ich habe keine Lust, noch länger zu warten«, erklärte ich dem Söldner.
    Er nickte, ohne mir große Aufmerksamkeit zu schenken.
    Ein Wachposten, den ich einen Augenblick später passierte, sprach mich an. »Im Norden geht etwas vor.«
    »Wo denn?«
    »Da.«
    Ich konnte den Schein von Fackeln sehen; undeutlich waren die Rufe von Männern zu hören.
    »Ich glaube, du hast recht«, stimmte ich dem Posten zu.
    »Was ist da los?« fragte er einen Söldner, der sich zu uns gesellte.
    »Ein Spion wird gesucht«, sagte der Söldner.
    »Weiß man, wie er aussieht?« fragte ich.
    »Soll ein großer Bursche sein, mit roten Haaren«, antwortete der Mann.
    »Ich habe rotes Haar«, meinte ich.
    »Wenn ich du wäre, würde ich in nächster Zeit kein Aufsehen erregen«, sagte der Wächter.
    »Das ist vermutlich eine gute Idee.«
    »Es wäre zu dumm, für einen Spion gehalten, mit Armbrustbolzen durchbohrt oder in Stücke gehackt zu werden.«
    »Da bin ich ganz deiner Meinung.«
    »Sei vorsichtig«, empfahl mir der Wächter fürsorglich.
    »Das werde ich«, versicherte ich ihm.
    »Sie werden ihn vor dem Morgengrauen haben«, sagte der Söldner, der sich zu uns gesellt hatte.
    Der Wächter nickte. »Die werden das ganze Lager auf den Kopf stellen. Es wird keinen Ort geben, an dem man sich verstecken kann. Sie werden überall suchen.«
    »Überall?« fragte ich.
    »Überall.«
    »Sie werden ihn vor dem Morgengrauen schnappen«, bekräftigte der Söldner.
    »Ich wünsche euch alles Gute«, verabschiedete ich mich mit dem traditionellen goreanischen Gruß. Sie erwiderten ihn.
    Wenn Krieger jemanden suchen, dann gehen sie für gewöhnlich von der Annahme aus, daß der Gejagte an einem Ort bleibt, sich also hartnäckig verbirgt. In diesem Fall muß man nur die vorhandenen Möglichkeiten gründlich durchdenken, und die Aufgabe ist gelöst. Während jedoch den Jägern durchaus bewußt ist, daß sich der Gesuchte am Ort B aufhalten könnte, während sie gerade am Ort A sind, kommt ihnen nur selten der Gedanke, er könnte sich an Ort A aufhalten, während sie an Ort B suchen. In diesem Fall ist es möglich, ›überall‹ zu suchen und nichts zu finden. Männer oder Larls oder Sleen – die oft einen Bogen schlagen und ihre

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