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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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kenne noch einen anderen Verräter«, fügte er hinzu.
    »Wen denn?«
    »Diese Schlampe, die hochmütige Lady Ina aus Ar!«
    »Vielleicht hast du recht«, sagte ich.
    »Nein, bestimmt sogar«, meinte Plenius. »Sie gehörte zu Saphronicus' Stab und wußte daher sicherlich von seinem Verrat.«
    »Das ist wahrscheinlich.«
    »Ich würde sie zu gern in die Finger bekommen.«
    »Die Ruderstange, mit der ich dich gerettet habe, stammt von ihrer Barke«, sagte ich. »Wenn du genau hinsiehst, kannst du noch etwas von der Vergoldung erkennen.«
    »Also haben sie die Barke überfallen.«
    »Ja. Anscheinend haben die Rencebauern sie angegriffen und verbrannt. Hier sind noch Brandspuren. Ich habe im Sumpf noch andere Wrackteile gefunden.«
    »Und was ist mit Lady Ina?«
    »Anscheinend haben die Rencebauern sie gefangengenommen.«
    »Sie werden sie töten«, sagte Plenius.
    »Vielleicht machen sie sie ja auch zur Sklavin.«
    Er schüttelte energisch den Kopf. »Nein, sie ist nicht genug Frau, um zu verstehen, was es heißt, eine Sklavin zu sein, geschweige denn um eine zu werden.«
    »Vielleicht hast du recht.«
    »Wer weiß, vielleicht ist es ja besser so«, sagte Plenius. »Bekämen wir sie in die Hände, würde sie vor dem Kriegsgericht landen.«
    »Und dann?«
    »Ist das nicht offensichtlich? Sie würde gepfählt.«
    Ich nickte.
    »Ich wünsche dir alles Gute«, sagte Plenius dann.
    Darauf gab es nichts zu erwidern.
    »Es tut mir leid, daß du die Soldaten Ars so sehr haßt.«
    »Dafür habe ich ausgezeichnete Gründe.«
    »Das ist allerdings wahr.«
    »Was wolltest du eigentlich hier?«
    Plenius verzog das Gesicht. »Ich war auf der Jagd.«
    »Aber wohl nicht mit großem Erfolg.«
    »Wir können im Delta nicht leben«, erklärte er. »Wir können ihm auch nicht entfliehen.«
    »Ar hätte gut daran getan, sich vorher über solche Dinge Gedanken zu machen, bevor es ins Delta einfiel«, sagte ich.
    Plenius nickte.
    »Ihr seid für mich wie meine anderen Feinde«, sagte ich.
    »Dann freue dich, denn wir werden hier alle zugrunde gehen.«
    Darauf gab es keine Antwort.
    »Ich wünsche dir alles Gute«, sagte er erneut, und ich schwieg wieder. Er drehte sich um und ging, wobei er diesmal sorgfältig darauf achtete, wohin er den Fuß setzte. Ich blickte ihm nach, bis er in dem Renceschilf verschwunden war.
    Und dann überkamen mich Haß und Wut auf die Soldaten von Ar, die mich so grausam behandelt hatten, wie eine Welle. Ich haßte sie, und tief in meinem Herzen verabscheute ich sie. Sollten sie doch im Sumpf zugrunde gehen oder den Söldnerklingen zum Opfer fallen, die an den Grenzen auf sie warteten. Es würde schon einem einzelnen Mann schwerfallen, hier mit heiler Haut herauszukommen, oder einem Mann und einer Frau. Wieviel schwieriger wäre es für eine Gruppe? Ich ging langsam zum Floß zurück.
    Bei meinem Näherkommen kniete Ina schnell hin. Sie blickte mich mit einer gewissen Ehrfurcht an.
    »Du hast nicht die Erlaubnis zu sprechen«, teilte ich ihr mit.
    Gehorsam schwieg sie.
    »Dreh dich um«, sagte ich zu ihr. »Leg den Kopf auf den Sand.«
    Ich mußte nachdenken.
    Sollten die Männer aus Ar doch sterben, dachte ich.
    »Oh«, stieß sie plötzlich hervor.
    »Sei still«, warnte ich sie.
    Sie keuchte auf.
    Sie hatten mich mißhandelt. Was spielte es also für eine Rolle, wenn sie bis auf den letzten Mann in der grünen Wildnis des Deltas starben?
    »Laß den Kopf unten«, befahl ich Ina geistesabwesend. Was hatte ich mit ihnen zu schaffen?
    »Oh, oh«, stieß Ina hervor. Ich duldete ihr leises Stöhnen. Ihre kleinen, auf dem Rücken zusammengebundenen Hände ballten sich zu Fäusten.
    Es würde schon für einen Mann schwierig genug sein, dem Delta zu entkommen, oder einen Mann, der bereit war, die Belastung durch eine hilflose, schöne Gefangene in Kauf zu nehmen; wie sollte er sich da noch zusätzlich Sorgen um andere machen, möglicherweise einen ganzen Trupp.
    »Oh!« keuchte Ina plötzlich laut auf.
    Mit jeder zusätzlichen Person vergrößerte sich die Gefahr, von Rencebauern, einer Patrouille oder Tarnspähern entdeckt zu werden, um ein Vielfaches.
    Ina schluchzte nur noch, bereitwillig, hilflos, dankbar.
    Ich schrie auf.
    Ina stieß ein ungläubiges, langgezogenes Keuchen aus.
    Ich legte mich neben sie; sie blieb auf dem Bauch liegen. Sie war sehr hilfreich gewesen. Ich war zu einer Entscheidung gelangt.
    »Du darfst sprechen«, ließ ich sie wissen.
    Aber es hatte den Anschein, als würde sie es noch immer nicht

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