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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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aufklären?«
    »Es hat etwas damit zu tun, was ich heute abend auf der Straße in der Nähe des Heerlagers sah, als ich von dem Marketender zurückkehrte.«
    »Mehr willst du mir nicht erzählen?«
    »Im Augenblick ist das alles«, sagte ich. »Die Hände auf den Rücken!«
    Ina gehorchte, und ich ließ die Handschellen zuschnappen. Dann zog ich zweimal prüfend an der Leine.
    »Wohin gehst du?«
    »Nach Brundisium«, erklärte ich. »Mit etwas Glück sollte ich morgen früh zurück sein.«
    »Soll ich dich begleiten?«
    »Ich glaube, es ist besser, ich gehe allein.«
    »Wie du wünschst.«
    Ich zog noch einmal an der Leine, diesmal um Ina darauf hinzuweisen, daß sie gleich geführt werden würde und in welche Richtung es losging.
    Marcus ließ nicht locker. »Warum gehst du nach Brundisium?«
    »Da gibt es drei Gründe.«
    »Hättest du die Güte und würdest mir wenigstens einen davon nennen?«
    »Aber sicher«, sagte ich. »Ich vergesse nur selten eine Sklavin.«
    »Und morgen wirst du das Geschäft mit deinem Freund zu Ende bringen?«
    »Ich glaube schon.«
    »Und dann willst du nach Torcodino aufbrechen.«
    »Das wird nicht länger nötig sein.«
    Marcus runzelte die Stirn. »Ich verstehe nicht.«
    »Dietrich von Tarnburg hält sich nicht mehr in Torcodino auf.«
    »Wo ist er dann?«
    »In Brundisium.«
    Er starrte mich ungläubig an. »Wie kommst du denn darauf?«
    »Ich habe ein ausgezeichnetes Gedächtnis für Sklavinnen«, erwiderte ich.

21
     
     
    Ich klopfte leise an die Hintertür der Paga-Taverne. Eine Klappe wurde aufgeschoben. »Laß mich herein.«
    »Geh zum Vordereingang«, erwiderte eine Stimme.
    »Ich will aber hier eintreten.«
    »Wie du willst.«
    Ich warf einen Blick über die Schulter, zurück in die Gasse. Die Schatten, die uns seit dem Verlassen des Lagers begleitet hatten, Dunkelheit inmitten der Dunkelheit, huschten in Deckung. Bereits während des ganzen letzten Tages hatte ich ein paar Burschen im Lager herumlungern sehen; das war einer der Gründe, warum ich mich dazu entschieden hatte, der Stadt einen Besuch abzustatten, und zwar ohne Marcus. Ich wollte ihn nicht in Schwierigkeiten verwickeln, die nichts mit ihm zu tun hatten.
    Die Tür öffnete sich einen Spaltbreit, und ich schob die barfüßige, gefesselte und mit einer Haube versehene Ina hinein; die Leine baumelte von dem angeschnallten Lederhalsband herunter. Ich folgte ihr. Der Mann schloß die Tür und schob die Riegel vor.
    Wir standen in einem schlecht beleuchteten kleinen Korridor. Die Taverne hieß Die Juwelenverzierte Pei t sche und war nur eine von mehreren Tavernen in der Dockstraße.
    »Oberschenkel«, befahl der Mann, der uns eingelassen hatte, mit einem Blick auf Ina. Er wollte sich vergewissern, daß sie eine Sklavin war.
    »Sie ist eine freie Frau«, sagte ich.
    »Die wollen wir hier nicht haben.«
    »Wo bin ich?« fragte Ina.
    »Es ist gegen das Gesetz«, beharrte der Kerl. »Wir können nicht noch mehr Schwierigkeiten mit den Behörden gebrauchen. Davon abgesehen machen solche wie die hier die Mädchen unruhig.«
    »Du sollst sie nur für mich verwahren.« Er sah mich an. Ich hielt einen Kupfertarsk in die Höhe. In dieser Taverne kosteten die Mädchen ein Tarskstück; in dem Preis waren Essen und Paga eingeschlossen.
    Er nahm die Münze.
    Dann packte er Ina am Oberarm und führte sie in einen abzweigenden Gang. Ich hielt mich an den Hauptkorridor, stieß eine Tür auf und betrat den Paga-Raum.
    Zwischen Körpern blitzten die Glieder einer nackten Sklavin auf, die sich in einem Netz auf der Tanzfläche wand. Vier andere Sklavinnen waren als Sklavenjäger verkleidet, aber die Kostüme waren auf eine Weise geschnitten, daß weder ihr Geschlecht noch ihre Reize verborgen blieben. Sie hielten leichte Stäbe, sprangen um die Gefangene herum und verhinderten ihre Flucht; in ihrem Triumph taten sie so, als würden sie sie quälen. Das Umgehen mit dem Stab war gekonnt, die nachgeahmten Waffen bewegten sich im Gleichklang, wirbelten umher, wechselten die Besitzer und trafen zusammen auf dem Boden auf. Es war eine Version des Tanzes der im Netz gefangenen Sklavin. Netze sind ein weit verbreitetes Handwerkszeug der Sklavenjäger. Sie finden meistens in ländlichen Gebieten ihren Einsatz, bei Überfällen auf kleine Dörfer.
    Ich setzte mich abseits der Tanzfläche in die Nähe der Musikanten, mit dem Rücken zur Wand.
    »Paga, Herr?« fragte ein Mädchen und kniete neben dem niedrigen Tisch nieder, hinter dem ich mit

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