Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

Titel: GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
lassen. Falls man sie einige Meter voneinander entfernt vorfand, voll bekleidet, in eine Unterhaltung über den Zustand des unter cosischer Verwaltung stehenden Theaters vertieft, konnte ich meine Pläne vergessen. Ich ging zur Tür und ballte die Faust, um gegen das Holz zu pochen und sie eine oder zwei Ihn später einzutreten.
    »Nein«, flüsterte Appanius und ergriff meine Hand. Ich ließ mich ungehalten ein paar Schritte zurückdrängen.
    »Du hast recht, Appanius«, sagte Lucian. »Es wäre besser, von hinten hineinzugehen. Dann kann man durch die Beobachtungsschlitze in das Vorderzimmer hineinsehen.«
    »Beobachtungsschlitze?« fragte ich.
    »Dann brauchen wir ihn nicht bei seinem Rollenstudium zu stören, womit er zweifellos beschäftigt sein wird, und, was viel wichtiger ist, er wird überhaupt nichts von unserem Besuch erfahren«, sagte der Mann leise und diplomatisch. »So wird ihm niemals der Verdacht kommen, du wärst eifersüchtig auf ihn gewesen oder hättest ihn des Verrats verdächtigt.«
    »Eifersüchtig?« fragte ich. »Verrat?«
    »Genau mein Gedanke«, sagte Appanius. Wie ich jetzt erkannte, war dieser Lucian mehr als ein beliebiger Gefolgsmann, er war ein fähiger Höfling. Solche Burschen haben das Talent, wichtigen Leuten immer das zu sagen, was sie hören wollen. Es ist schon vorgekommen, daß solche Burschen für den Sturz von Ubars und auch ihren eigenen verantwortlich sind, und das nur wegen ihres Bestrebens, den Thron vor unerwünschten Wahrheiten zu beschützen. Es war nicht selten vorgekommen, daß in einer königlichen Residenz Frohsinn herrschte, während die Landesgrenzen zusammenbrachen. Ich aber verspürte den Wunsch, den Kerl mit dem Schwert zu durchbohren. Verzweiflung bemächtigte sich meiner.
    »Kommt mit«, sagte Appanius. »Aber seid leise.«
    »Natürlich«, sagte ich durch zusammengebissene Zähne. Ich warf Marcus einen Blick zu. Er lächelte.
    Das machte mich wütend. Begriff er denn nicht, daß meine Pläne im nächsten Augenblick zunichte gemacht werden konnten?
    Ich blieb zurück und hob die Faust, um gegen die Tür zu klopfen, aber er nahm mich fest beim Arm, und wir folgten Appanius und seinen Gefolgsleuten die Straße entlang, bis wir links in die schmale Gasse einbogen.

23
     
     
    »Auf diese Weise verrätst du mich also!« kreischte Appanius.
    Lavinia hatte aufgeschrien, als das Netz auf sie herabgestürzt war, und Milo, der Sklave, hatte entsetzt in ihren Schrei eingestimmt.
    Einen Augenblick zuvor war ich Zeuge geworden, wie sich Appanius' Gesicht vor dem Beobachtungsschlitz vor Wut rötete; er hatte den Hebel herumgerissen, und das beschwerte Netz war auf die Liege gefallen. Fast noch im gleichen Augenblick war er mit erhobenem Stab und vor Enttäuschung und Wut schluchzend in das Vorderzimmer gestürmt, begleitet von seinen vier Gefolgsleuten, die den Zorn und die Empörung ihres Arbeitgebers scheinbar teilten, wie es sich für solche Leute gehörte. Weder Marcus noch ich hatten Gelegenheit gehabt, einen Blick durch die Schlitze zu werfen, da es nur zwei gab, von denen der eine von Appanius und der andere von Lucian in Beschlag genommen worden waren. Darum hatte ich nicht sehen, was genau sich in dem anderen Zimmer eigentlich abspielte.
    Marcus und ich stürmten ebenfalls in den Raum.
    Und dort waren der Sklave und Lavinia, die sich starr vor Angst und hilflos in den Maschen des Netzes gefangen aneinanderklammerten, während sie von Appanius und seinen Männern mit den Stäben bedroht wurden.
    »Verräterischer Sklave!« schluchzte Appanius.
    Die beiden Sklaven lagen unter dem Netz, er hatte die Arme um sie gelegt. Beide waren nackt.
    »Verräterischer Sklave!« brüllte Appanius.
    Marcus schaute mich an und grinste. Er war nicht im mindesten überrascht. Ich dagegen schon. Ich war immer davon ausgegangen, daß Lavinia alles allein tun müßte, daß sie die Kleider fallen lassen und sich an dem voll bekleideten Milo festklammern und darauf hoffen mußte, daß es ihr gelang, den dazukommenden Appanius davon zu überzeugen, daß ihre Anwesenheit ein von beiden Seiten ersehntes Treffen darstellte, ein Beweis gegenseitigen Interesses und Verlangens.
    Aber jetzt fand ich sie in der Mitte des Raumes auf der Liege vor, in seinen Armen. Der kurze Umhang und die Tunika lagen auf der Seite am Boden. Es gab keinerlei Hinweise, daß sie in aller Eile entfernt worden waren. Der Umhang war anscheinend abgenommen und hinter ihr zu Boden geworfen worden, um ihre Schultern

Weitere Kostenlose Bücher