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GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

Titel: GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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auszupeitschen.«
    Talena erschauderte.
    »Und ich kann mir nicht vorstellen, daß die Herrin jemals wieder denselben Fehler begehen würde.«
    »Vermutlich nicht«, sagte sie.
    Ich warf Tolnar am anderen Beobachtungsschlitz einen Blick zu. Er erwiderte ihn und konzentrierte sich wieder auf das Geschehen im Nebenraum. Ich folgte seinem Beispiel.
    Die Ubara bewunderte sich noch immer im Spiegel. »Du findest mich doch attraktiv, oder?« fragte sie.
    »Natürlich, Herrin! Du bist mit Sicherheit die schönste Frau von ganz Ar!«
    Lavinia sackte zusammen. Eine Träne tropfte zu Boden.
    »Und ich bin die Ubara!«
    »Ja, Herrin!« erwiderte der Sklave.
    »Auch eine Ubara ist eine Frau«, fuhr sie fort, »und ich habe die Bedürfnisse einer Frau.«
    »Ja, Herrin.«
    Die Ubara fing an, das äußere Gewand Stück für Stück abzulegen, wobei sie gelegentlich immer wieder einen Blick in den Spiegel warf. Als sie die zierlichen Schuhe abgestreift hatte, stand sie barfuß in einem weißen, aus Seide gefertigten und einteiligen hemdartigen Unterrock da, der ihr bis zu den Knien reichte. Sie zog die Nadeln aus ihrem dunklen, wallenden Haar, ließ es herunter, schüttelte den Kopf, nahm es mit beiden Händen und schob es nach hinten. Dann betrachtete sie sich wieder im Spiegel. Ich mußte alle Kraft zusammennehmen, um nicht in den Raum zu stürmen und sie zu packen. Um den Hals trug sie ein Lederband, an dem ein kleiner, verschlossener Lederzylinder baumelte. Ich glaubte genau zu wissen, was er enthielt. Milo würde es nicht wissen, genausowenig wie er den angeblichen Brief der Ubara dabeihaben würde, den in Wirklichkeit Lavinia geschrieben hatte. Vermutlich hatte er ihn vernichtet, da er auf gefährliche Weise kompromittierend sein konnte. Weder die Ubara noch Milo wußten etwas von den Briefen, die sie sich angeblich geschrieben hatten.
    »Ich frage mich, ob ich wirklich die schönste Frau auf ganz Gor bin?« sagte Talena und sah in den Spiegel.
    »Aber sicher«, sagte Milo.
    Lavinia weinte lautlos vor sich hin.
    »Und du, Milo«, sagte die Ubara, »bist ein hübscher, starker Kerl.«
    »Ich freue mich, daß die Herrin mich nicht abstoßend findet.«
    »Du bist bestimmt der attraktivste Mann von ganz Ar!«
    »Herrin«, sagte Milo leise und näherte sich ihr.
    »Bring mir Wein!« fauchte sie.
    Ohne ein Wort zu verlieren, eilte er zu dem kleinen Tisch und goß etwas Wein in ein Glas. Er kehrte zu ihr zurück und kniete nieder. Dann reichte er ihr mit gesenktem Kopf das kleine Glas. Aber sie nahm es nicht entgegen.
    »Sieh her«, befahl sie. Er gehorchte. Sie strich mit dem Finger über den kleinen Lederzylinder an ihrem Hals. »Du weißt doch sicher, was hier drin ist.«
    Er gab keine Antwort.
    Sie öffnete den Behälter und zog das zusammengerollte Blatt Papier etwa einen Hort weit heraus, damit er es sehen konnte. Dann stieß sie es triumphierend zurück und verschloß den Zylinder wieder.
    »Du bist ein besserer Schauspieler, als ich gedacht hätte«, sagte sie. Er hatte keine Miene verzogen.
    »Du wirst mir gehorchen, in allem, und nicht nur, weil du ein Sklave bist, sondern auch aus diesem Grund.« Sie tippte auf den Zylinder. »Ich habe dich nun in der Hand, mein lieber Milo, auch wenn du nicht mir gehörst. Dieser Brief verleiht mir die nötige Macht über dich. Sollte Seremides oder Myron oder der Hohe Rat ihn zu Gesicht bekommen oder selbst ein einfacher Wächter, kannst du dir sicher vorstellen, wie dein Schicksal aussähe.«
    Er blickte sie an.
    »Wie dumm es doch von dir war, einen solchen Brief zu schreiben.« Sie lachte. »Aber du bist ein Mann, und Männer sind dumm.«
    Milo senkte den Kopf und bot ihr wieder den Wein an. Der Brief hätte ihm sicher nichts gesagt, aber er hatte bestimmt sofort begriffen, daß er eine Rolle in meinem Plan spielte, in den er so tief verstrickt war. Darüber hinaus dürfte ihm zweifellos der Verdacht gekommen sein, daß der Brief, den er erhalten hatte, mit großer Wahrscheinlichkeit gar nicht von der Ubara stammte. Es war unwahrscheinlich, daß sie, die sich so offensichtlich der damit verbundenen Gefahr bewußt war, ein solches Schriftstück verfassen würde. In den falschen Händen wäre es zumindest politisch kompromittierend.
    Sie ließ ihn das Glas noch einen Moment lang halten, bevor sie es endlich entgegennahm.
    Er ließ den Kopf gesenkt und legte die Hände auf die Oberschenkel.
    Die Ubara hob das Glas an die Lippen, nahm aber nur einen winzigen Schluck. Zumindest sah es so

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