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GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

Titel: GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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gewesen, wie der Kaufmann richtig bemerkt hatte. Im Grunde beanspruchte sie auf diese Weise den Thron. Es konnte also keine Rede davon sein, daß sie bloß eine von tausend freien Frauen war, die alle das gleiche Angebot machten.
    »Hat sie darum gebeten, daß tausend freie Frauen sie bei diesem Angebot unterstützen?« fragte ich.
    »Nein«, sagte der Kaufmann.
    Ich war überaus gespannt, wie die Cosianer auf dieses Angebot reagieren würden. Nach dem zu urteilen, was ich über die in Ar stattfindenden Ränke in Erfahrung gebracht hatte, gab es für mich persönlich nicht den geringsten Zweifel, daß es bei den komplizierten politischen Manövern, die in dieser Stadt vor sich gingen, eine Rolle spielte.
    Ein Mann kam aus der Richtung des Tors angerannt. »Cosianer!« rief er. Männer schrien auf. Genau wie einige Sklavinnen. Einige der Ausgesperrten stürmten auf die Stadtmauer zu und trommelten mit den Fäusten gegen das geschlossene Tor.
    »Wo?« fragte ich und schnellte mit gezogenem Schwert in die Höhe. Marcus stieß Phoebes Kopf noch tiefer nach unten. Dann sprang er an meine Seite, ebenfalls mit der gezückten Klinge in der Hand. Das waren zwei der wenigen Waffen in unserer Gruppe. Mir wurde klar, daß man uns zwischen Mauer und Tor in die Zange nehmen und niedermachen konnte. Ich tat einen Schritt auf das kleine Lagerfeuer zu, um es auszutreten. »Nein!« sagte der Kaufmann. »Nein!«
    »Verteilt euch in der Dunkelheit!« sagte ich.
    »Nein, dann haben sie uns doch sofort mit ihren Klingen niedergemacht.«
    »Laßt uns herein!« rief ein Mann zur Mauer hoch, auf der Wächter standen.
    »Ob das wohl Späher sind?« fragte Marcus.
    »Vermutlich«, sagte der Kaufmann. »Und sie werden uns bestimmt angreifen!«
    »Vielleicht verteidigen sie uns ja von der Mauer aus«, meinte der Bauer. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß Armbrustfeuer von der Mauer uns etwas nützen würde. Im Gegenteil, man würde uns genauso treffen wie die Cosianer. Außerdem war es sehr dunkel. Nur wenige Schützen verschwendeten bei solchen Lichtverhältnissen ihre Munition.
    »Ich glaube nicht, daß wir in Gefahr sind«, meldete sich plötzlich ein anderer Mann zu Wort. Ich hatte ihn noch nie zuvor gesehen.
    »Wie kommst du darauf?« fragte ich.
    »Seht her.« Er hielt die Hand in die Nähe des Feuers. Ein Silbertarsk funkelte im Licht.
    »Den hat mir ein Cosianer im Dunkeln zugesteckt«, sagte er noch immer verwundert.
    »Ich verstehe nicht.«
    »Er hat ihn mir einfach in die Hand gedrückt«, erzählte der Mann, »gerade als ich schon glaubte, im nächsten Augenblick von seiner Klinge durchbohrt zu werden.«
    »Was hat der Soldat gesagt?«
    »Er sagte, Cos sei unser Freund.«
    »Wie viele waren es denn?« wollte ich wissen.
    »Nur ein paar Mann.«
    »Also Späher«, sage ich zu Marcus.
    »Anscheinend.«
    »Und was sollen wir nun tun?« fragte der Kaufmann.
    »Hier warten, bis die Tore geöffnet werden«, sagte der Mann mit der Münze. »Bis zum Sonnenaufgang ist es ohnehin nur noch eine Ahn.«
    Ich blickte in die Dunkelheit hinaus. Irgendwo dort draußen lauerten die Cosianer. Dann fiel mein Blick auf den Neuankömmling. Er saß jetzt zitternd am Feuer. Vermutlich war ihm kalt. Seine Faust war zusammengeballt. Mit ihr hielt er den Silbertarsk umklammert.
    »Ich glaube nicht, daß sich Ar dazu entscheidet, Widerstand zu leisten«, sagte ich.
    »Der Meinung bin ich auch«, erwiderte Marcus leise.
    »Zweifellos gab es darum keine Rekrutierungstische.«
    »Zweifellos«, gab er mir recht.

6
     
     
    Marcus und ich drehten uns einen Augenblick lang der Straße zu und beobachteten eine Abteilung Wächter, die eilig vorbeimarschierte; ihre wadenlangen, stiefelähnlichen Sandalen knallten lautstark auf das Straßenpflaster.
    »Ar wird sich bis zum letzten Mann verteidigen«, sagte ein Bürger.
    »Genau«, stimmte ihm jemand zu.
    Ich sah den sich zurückziehenden Wächtern zu und bezweifelte, daß es in der ganzen Stadt mehr als eintausendfünfhundert von ihnen gab.
    »Es besteht keine Gefahr«, sagte der Bürger. »Der Tarndraht wird uns beschützen.«
    »Unsere Tore sind unüberwindbar«, sagte der andere Mann. »Unsere Mauern können nicht genommen werden.«
    Wie wenig wissen diese Männer doch vom Krieg, dachte ich.
    »Da steht es«, sagte Marcus. »Die öffentliche Bekanntmachung.« Die städtischen Anschlagtafeln findet man an vielen Stellen Ars, für gewöhnlich auf Markt- und anderen großen Plätzen. Diese Tafeln säumten die Straße

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