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GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

Titel: GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Menschenmenge umringt.
    »Mein einziges Verbrechen war meine Liebe zu Ar und meine Loyalität zum Staat«, rief der Gefangene.
    »Laßt ihn los!«
    Mehrere Männer trugen Stäbe, eine einfache Waffe, die in den Händen eines geschulten Kämpfers so verheerend sein kann. Das war nichts Ungewöhnliches, da viele der Straßenhändler Bauern vom Land waren. Der Stab dient natürlich nicht nur als Waffe, sondern wird für gewöhnlich als Stock in unwegsamem Gelände benutzt. Oder er ersetzt ein Joch, da man an seinen Enden Körbe balancieren kann. Was nun sein Potential als Waffe angeht, gibt es viele Männer, die so gut damit umgehen können, daß sie damit jedem Schwertkämpfer gewachsen sind.
    Die Rufe der Bürger wurden immer lauter. »Laßt ihn los! Was habt ihr mit ihm vor? Was geschieht mit ihm?«
    »Er wird gepfählt!« verkündete einer der Söldner.
    Das rief einen wütenden Aufschrei hervor.
    »Ich frage mich, ob die Söldner wissen, daß sie in Gefahr schweben«, sagte Marcus.
    »Vermutlich bezahlt man sie gut«, erwiderte ich. »Ansonsten würden sie nämlich ganz schön ausgenutzt.«
    »Rettet mich!« rief der Bärtige. »Laßt nicht zu, daß sie mich fortschaffen!«
    »Zurück, ihr Sleen!« brüllte der Söldner, der den Mann festhielt.
    »Zurück, Arer!« rief der andere.
    »Auf jeden Fall sind sie nicht besonders diplomatisch«, bemerkte Marcus.
    Ich nickte. »Nicht mal höflich.«
    Der Gefangene wehrte sich. Man hatte ihm nicht nur die Hände auf den Rücken gefesselt, sondern zusätzlich ein Seil um ihn geschlungen, so daß ihm die Arme an den Körper gebunden waren.
    »Ein hoffnungsvolles Zeichen sehe ich«, meinte Marcus. »Offensichtlich besteht Sympathie für die Deltabrigade.«
    »Ja.«
    Der Gefangene wehrte sich immer heftiger.
    »Hast du den Eindruck, daß hier verkleidete Wächter in der Nähe sind?« fragte ich Marcus. Ich versuchte schon seit einiger Zeit, mir darüber klar zu werden.
    Er sah sich um. Schließlich sagte er: »Ich glaube kaum.«
    »Vielleicht ist es dann an der Zeit, unsere Armbinden zu entfernen, die Umhänge zu wenden und die Halstücher über den Kopf zu binden.«
    Marcus nickte grimmig. »Ja, denn der arme Kerl braucht dringend ein paar Retter.«
    Im Handumdrehen hatten wir die Armbinden verschwinden lassen, und nach einigen weiteren Veränderungen unseres äußeren Erscheinungsbildes bahnten wir uns einen Weg durch die Menge.
    »Gebt ihm die Freiheit wieder!« rief ich. Nicht umsonst hatte ich einst bei der Truppe von Boots Tarskstück auf der Bühne vorsprechen dürfen. Auch wenn sich daraus nichts ergeben hatte.
    »Wer bist du?« fragte der Söldner. Er war auch nicht übel. Bestimmt wußte er, mit wem er in dieser Situation zu rechnen hatte. Der Gefangene strahlte plötzlich. Angesichts der Halstücher vor den Gesichtern und der blankgezogenen Klingen gab es kaum einen Zweifel, wer wir waren.
    »Die Brigade!« flüsterten einige der umstehenden Männer freudig erregt. »Laßt ihn frei!« rief ein Mann und fuchtelte mit seinem Stab herum. Ich hoffte, daß sich die Menge nicht auf die Söldner stürzte, denn dann blieb bestimmt nicht viel von ihnen übrig. Aber es hatte den Anschein, als begriffen sie nicht, in welcher Gefahr sie schwebten. So wenig Respekt hatte man heutzutage anscheinend vor den Männern aus Ar.
    Natürlich war es durchaus möglich, daß sie die Menge besser einschätzten als ich. Aber ich bezweifelte es. Ich glaube, ich wußte viel besser über die in Ar vorherrschende Stimmung Bescheid, und das nicht erst seit kurzem – die gespannte, für alles bereite, häßliche Atmosphäre, die wie ein dunkler Himmel war, aus dem plötzlich Zerstörung und Blitzschlag niedergehen konnten. Tatsächlich waren es die Söldner, die, wie sich später herausstellen sollte, von mir und Marcus gerettet wurden.
    »Wir beugen uns der Übermacht«, sagte der erste Söldner.
    »Wir haben keine andere Wahl«, sagte sein Kamerad, der den Gefangenen hielt, anscheinend ähnlich resigniert.
    Ein triumphierendes Gemurmel ging durch die Menge.
    »Wir sind nur zu zweit«, sagte ich zu dem Söldner, der meiner Meinung nach das Kommando hatte. »Lassen wir doch unsere Klingen entscheiden.«
    »Nein, nein, das ist schon in Ordnung.«
    »Ihr habt hier zu viele Verbündete«, sagte sein Kamerad.
    »Ich bin sicher, daß sie brav sind und sich nicht einmischen werden«, sagte ich.
    »Nein!« rief der Mann mit dem Stab. »Wir mischen uns nicht ein!«
    »Macht ihnen Platz!« rief ein anderer

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