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Gorian 1: Das Vermächtnis der Klingen

Gorian 1: Das Vermächtnis der Klingen

Titel: Gorian 1: Das Vermächtnis der Klingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Frostkriegers, der gerade die Axt gehoben hatte, um Nhorich den tödlichen Schlag zu versetzen. Er taumelte zurück, mit solcher Wucht hatte ihn der Dolch getroffen.
    Doch in den nächsten Augenblicken prasselten unzählige Hiebe von Äxten und Schwertern auf Nhorich ein. Nicht einmal der begabteste Schwertmeister hätte sie alle abwehren können. Noch immer umgab ihn der bläuliche Schimmer, und es zischte jedes Mal, wenn eine Klinge den Lichtflor durchdrang. Aber Nhorich hatte nicht mehr genügend Kraft, sich mit seiner Magie erfolgreich zu verteidigen.
    Gorian sprang aus dem Sattel. Die einzige Waffe, die er im Augenblick besaß, war die Alte Kraft, die an der pechschwarzen Färbung seiner Augen erkennbar war. Er starrte auf seinen Vater, den die Schläge der Orxanier förmlich zerstückelt hatten. Einen Moment lang glaubte er, den festen Boden unter den Füßen zu verlieren.
    »Nein!«, schrie er.
    Diesmal war es kein Kraftschrei, sondern ein Schrei aus purer Verzweiflung. Er spürte für einen Augenblick einen fremden Gedanken, der eigentlich nur von seinem Vater stammen konnte. »Bleib stark! Sammle die Kraft!«
    Gorian sah Schattenstich am Boden liegen. Die abgehackte, schwarz blutende Faust seines Vaters krallte sich noch immer um den Griff. Gorian konzentrierte all seine Kraft, und die Waffe hob sich in die Luft, aber dann änderte sie ihre Flugrichtung, sie drehte sich auf chaotische Weise um ihren Schwerpunkt und sauste auf den achtbeinigen Bären zu, der sich inzwischen wieder aufgerichtet und von Gorians Angriff einigermaßen erholt hatte.
    Sternenklinge steckte ihm zwar immer noch im Auge, trotzdem hatte der Frostgott Kraft genug, Schattenstich zu sich zu holen. Das Schwert landete vor dem riesenhaften Bärenmonstrum auf dem inzwischen gefrorenen Boden. Frogyrr griff mit einer seiner unteren Tatzen danach und verletzte sich dabei. Es zischte, schwarzes Blut spritzte aus der Wunde.
    Frogyrr beschrieb daraufhin eine ausholende Bewegung mit dem Elfenbeinstab, woraufhin ein gutes Dutzend der Eiskrähen herbeiflog. Sie fassten die Klinge mit ihren Krallen und trugen sie auf die Eisscholle. Dann kehrten sie zurück, um dem Eisbärengott Sternenklinge aus dem Auge zu ziehen, doch das verursachte Frogyrr offenbar so starke Schmerzen, dass er die Krähenbrut mit fuchtelnden Bewegungen seiner Tatzen davonjagte.
    Gorian war schwindelig. Der verlorene magische Kampf um das Schwert seines Vaters hatte ihn sehr geschwächt. Zu sehr, um selbst den Dolch wieder an sich zu bringen, der noch im Schädel eines untoten Orxaniers steckte und diesen zwar nicht getötet hatte, ihm aber aufgrund der besonderen Eigenschaften des Sternenmetalls große Schmerzen verursachte.
    Gleichzeitig stürmten mehrere Frostkrieger waffenschwingend auf ihn zu, die eben noch damit beschäftigt gewesen waren, den Körper seines Vaters vollkommen zu zerstückeln, indem sie selbst noch auf die sterblichen Überreste des ehemaligen Schwertmeisters eingehackt hatten, so als fürchteten sie dessen besondere Macht selbst über den Tod hinaus.
    Nun aber stürzten sie sich auf Gorian.
    Der Erste attackierte Gorian, dieser aber wich rechtzeitig zurück, denn er ahnte den ersten Schwerthieb unmittelbar voraus, und die gespaltene Orxanier-Klinge klirrte gegen den Boden, der sich bereits in einen harten, durchfrosteten Untergrund verwandelt hatte.
    Der Schlag war mit solcher Wucht geführt, dass die Orxanier-Klinge brach. Ein zweiter Hieb mit dem abgebrochenen und um etwa ein Drittel verkürzten Schwert senste haarscharf über Gorians Kopf hinweg. Auch diesem Hieb konnte Gorian nur deswegen ausweichen, weil sein Vater ihn nach Art der Schwertmeister darin ausgebildet hatte, den nächsten Schlag seines Gegners vorauszuahnen.
    Er stolperte. Ein weiterer Schlag verfehlte ihn nur knapp.
    Dann sammelte er alle Kraft, konzentrierte sie auf das abgebrochene Ende des Orxanier-Schwerts und ließ es einer Sense gleich den linken Knöchel des Frostkriegers durchschneiden. Dieser hatte gerade seine Waffe mit beiden Pranken gefasst, um zum entscheidenden Schlag auszuholen, doch der unvermutete Angriff durch die abgebrochene Klinge, der ihm fast den Fuß abtrennte, ließ ihn schwanken, und seine eigene Attacke ging fehl.
    Aber ein zweiter Frostkrieger hatte sich genähert, die Axt erhoben, und Gorian sah sie aus den Augenwinkeln auf seinen Kopf zurasen. Aus irgendeinem Grund hatte er diesen Hieb nicht vorhergesehen. Vielleicht weil er sich zu sehr auf den anderen Gegner

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