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Gorian 3

Gorian 3

Titel: Gorian 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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mit ihrer Entleerung fertig waren, kehrten sie sofort zur Nahrungsquelle zurück und wiederholten den Vorgang.
    »Das sind die Vertilger«, erklärte Beliak. »Da ich annehme, dass niemand von euch schon irgendwann in einem Leviathan reisen musste – und damit meine ich für längere Zeit –, glaube ich nicht, dass irgendwer hier auch nur ansatzweise ermessen kann, was für einen Ärger man mit diesen Viechern kriegen kann.«
    »Soweit ich erkennen kann, sorgen sie nur dafür, dass der Leviathan wieder zu Kräften kommt«, erwiderte Gorian.
    »Richtig. Deswegen solltest du, solange wir uns hier aufhalten, stets dafür sorgen, dass dieses Monstrum nicht hungrig wird. Wirklich hungrig, meine ich. Einen knurrenden Magen kennen Leviathane zwar nicht, aber eigentlich sind die Vertilger dazu da, alles zu zerkleinern, was der Riesenwurm in sich hineingeschlungen hat, und dazu gehören wir jetzt auch.«
    Inzwischen lösten sich weitere Vertilger von den Innenwänden des Leviathans. Sie fielen einfach herab und krabbelten über den Boden. Auffallend waren ihre aufblitzenden Augen, die an flackernde Kerzenlichter erinnerten, sobald sie geöffnet waren. Manche der neuen Vertilger waren auch deutlich größer als jene Exemplare, die Gorian und Sheera zuerst gesehen hatten.
    Eine bestimmte Anzahl von Beinen schien unter den Vertilgern nicht vorgegeben zu sein. Gorian sah Exemplare mit acht, neun oder auch zwanzig Beinen. Und auch deren Dicke und Länge war offenbar individuell bestimmt.
    Beliak zuckte zusammen, als sich einer der Vertilger aus dem Boden zu seinen Füßen löste, dann emporschnellte und
an seinem Bein entlangstrich, wobei sich eines der dünneren Beine vorübergehend um seinen linken Fuß schlang.
    »Als Untoter wirst du dich doch vor den kleinen Verdauungshelfern nicht fürchten müssen«, meinte Sheera mit leisem Spott.
    »Hast du eine Ahnung!«, tönte Beliak. »Normalerweise hindert Morygors Kraft die Vertilger daran, seine Truppen während des Transports anzufallen. Seine Magie ist stärker als ihr Trieb, jedenfalls für eine begrenzte Zeit. Aber dann …« Der Adh zuckte mit den breiten Schultern. »Einmal hat eines dieser Biester versucht, mich anzuknabbern und in Nahrungsbrei zu verwandeln, als ich mich während der Reise mal etwas zur Ruhe gelegt hatte. Wer weiß, was geschehen wäre, hätte ich nicht nur den leichten Schlummer eines Untoten, deren Schlafbedürfnis ja so weit vermindert ist, dass manche glauben, sie würden niemals schlafen.«
    »Vielleicht war jener Leviathan, in dem du dich damals befunden hast, schlecht gefüttert«, vermutete Gorian.
    Der Adh nickte heftig. »Das ist anzunehmen. Allerdings trifft das leider auf fast alle Leviathane zu, die Morygor dienen, weil unser Herr und Meister der Ansicht ist, dass sie ansonsten träge würden.«
    Gorian schritt unerschrocken zwischen den Vertilgern hindurch, die ihn auch kaum beachteten, und wandte sich den Kisten zu, die in der Nähe der Katapulte aufgestapelt waren. Darin mussten sich die Geschosse für die Katapulte befinden.
    »Die Kisten sind nicht umgefallen«, wunderte er sich. Dabei war der Leviathan mehrmals in die Höhe gesprungen, war von einem anderen Leviathan angegriffen worden, war den Wasserfontänen mit heftigem Schlingern ausgewichen und hatte sich bei dem Versuch, Gorian und Beliak abzuschütteln, sogar auf den Rücken gedreht.

    »Alles hier ist magisch fixiert«, erklärte Beliak, »damit die Ladung nicht verrutscht und während der Reise die Frostkrieger im Bauch des Leviathans zerquetscht. Aber du kannst die Kisten dennoch öffnen oder die Gerätschaften hier bewegen. Die magische Fixierung gleicht nur die Bewegungen des Leviathans aus.«
    Gorian entdeckte auch Bolzen mit einer Länge von bis zu drei Schritten, die noch immer an der Innenwand des Leviathans aufgereiht standen. Keiner von ihnen war umgestürzt. Sie wurden wohl in die Springalds eingelegt. Diese Riesenarmbrüste auf Holzgestellen mit Rädern waren mit Geschirren ausgestattet, die darauf hindeuteten, dass diese schweren Kriegsgerätschaften normalerweise von mindestens sechs Wollnashörnern gezogen wurden.
    Offenbar hatte man den Tieren etwas Auslauf gestattet, nachdem der Angriffsring aus Leviathanen-Körpern gebildet worden war. Vielleicht auch deshalb, weil man befürchtete, dass sich plötzlich Hunderte von Vertilgern auf eines davon stürzen könnten, wenn der Hunger des Leviathans zu groß und die magische Kontrolle des Frostherrn über dessen Geist

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