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Gorian 3

Gorian 3

Titel: Gorian 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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sollte dir inzwischen aufgefallen sein. Keiner von ihnen soll mehr wissen, als unbedingt notwendig ist, damit er seine Aufgabe erfüllen kann.« Er klopfte gegen die Kisten. »Holz von Bäumen, die mit dem Wachstumszauber der Adhe aufgezogen wurden«, stellte er klar. »Normales Holz würde unter dem Gewicht der Kugeln zerbrechen.«
    Hinter den Katapulten war ein Haufen herkömmlicher Steine aufgeschichtet, der ebenfalls nicht verrutscht war. Die meisten der Felsbrocken hatten in etwa den Umfang eines Menschenbauchs und dienten wohl ebenfalls dem Beladen der Katapulte. Sicherlich war es auch möglich, solche Geschosse magisch aufzuladen, aber das war hier nicht der Fall. Gorian sah, wie sich einige der Vertilger an den Steinen zu schaffen machten und daran herumkratzten. Mit gut verborgenen Schabewerkzeugen und säurehaltigem Speichel war es ihnen offenbar auch möglich, derart hartes Material in Nahrungsbrei für den Leviathan umzuwandeln. Derart gigantische Wesen wie der durften wohl nicht besonders wählerisch sein, wenn sie nicht verhungern wollten.
    Beliak rollte einen der Steine in die Mitte des Leviathanen-Inneren, dann wurde er mit einem Wärmezauber belegt,
denn inzwischen war es selbst innerhalb des Riesenwurms sehr kalt geworden.
    Draußen wütete immer noch der Schneesturm. Gorian spürte es mit seinen magischen Sinnen.
    Nur sehr starke Magie konnte die Elementarströme derart auf einen Punkt konzentrieren, wie dies im Augenblick geschah.
    Gorian und Sheera ließen sich in der Nähe des Steins mit dem Wärmezauber nieder, der allmählich rot zu glühen begann. Sheera streckte die Hände unter den etwas überlangen Ärmeln des Caladran-Wamses hervor und hielt sie in die Wärme.
    Beliak hatte weniger Wärmebedarf. »Als Untoter bin ich sogar noch etwas kälteunempfindlicher als ein Caladran«, erläuterte er. »Allerdings hat auch das seine Grenzen.« Er rieb sich die Oberarme.
    »Dann zier dich nicht, und bleib einfach in der Nähe des Steins«, schlug Gorian vor.
    »Diese Art von Wärme wird ihm nichts nützen«, stellte Eldamir klar, »und Euch letztlich auch nicht. Es ist die Seelenkälte, die ihm zusetzt. Glaubt mir, ich weiß, wovon ich rede, denn nirgends ist sie stärker als in den Gefilden der Maladran, denen wir entflohen sind.«
    »Diese Kälte wird auch die Seele des Leviathans erfassen, nicht nur unsere«, befürchtete Sheera. »Und was dann geschieht, wage ich mir kaum vorzustellen.«
    »Gibt es nicht ein Heilmittel dagegen?«, fragte Gorian.
    »Ich könnte versuchen, das Eiskraut, das die Vertilger noch übrig gelassen haben, dafür zu verwenden«, schlug Sheera vor. »Aber es gibt keine Gewissheit, dass es auch wirkt. Seelenkälte ist ein Spezialgebiet der Heilkunst, in dem ich kaum ausgebildet wurde.«

    Auch Gorian spürte, wie ihn dieses ganz besondere Frösteln von innen her zu erfassen begann. Es lähmte die Gedanken, schlich sich wie ein Gift in die Seele, und ehe man sich versah, wurde man von Agonie ergriffen. Genau das war es wohl auch, was Morygor beabsichtigte.
    Aber das würde er nicht zulassen, nahm sich Gorian vor.
    Sheera ging zu den Garben von Eiskraut, scheuchte ein paar Vertilger weg und zog eine der Garben hinter sich her.
    Gorian lief zu ihr und half ihr. »Hast du was Bestimmtes vor?«
    »Ein Rauchzauber kann uns vielleicht eine Weile helfen«, hoffte sie und wandte sich an Beliak. »Ich brauche noch drei dieser Felsbrocken.«
    »Kein Problem«, antwortete der Adh. »Ich hoffe nur, dass dein Zauber nichts hervorbringt, was schlecht riecht.«
    »Als Untoter wirst du kaum ersticken«, entgegnete Sheera.
    »Aber leiden«, behauptete der Adh und ging zu den Steinen, um sich unter ihnen die passenden herauszusuchen. »Irgendwelche besonderen Wünsche hinsichtlich Form, Farbe oder Maserung?«
    »Möglichst keine scharfen Kanten«, verlangte Sheera. »Die behindern jede Form von Heilmagie.«
    Beliak rollte drei Steine zu einem Punkt, den Sheera ihm wies. Dann löste sie die Eiskrautgarbe auf und teilte etwa ein Drittel der Halme ab, die sie auf die Steine legte.
    Mit einem Entflammungszauber wurden sie in Brand gesteckt. Weißer Rauch stieg empor. Sheera breitete die Arme aus und murmelte eine Formel aus Worten in alt-nemorischer Sprache, hier und da gemischt mit Anteilen des Heiligreichischen. Ihre Augen wurden vollkommen schwarz, und
ihr Gesicht verzerrte sich und spiegelte die außerordentliche Anstrengung wider, der sie sich dabei unterzog.
    Die Rauchsäule stieg senkrecht

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