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Gotland: Kriminalroman (German Edition)

Gotland: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Gotland: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Östlundh
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zwei Jahren mit ihm Schluss gemacht.
    »Und jetzt?«, fragte Sara.
    Fredrik sah sich auf dem Parkplatz um.
    »Wir sollten die beiden Autos überprüfen«, sagte er. »Wäre doch schade, wenn wir uns etwas so Simples entgehen lassen würden. Wenn du dich darum kümmerst, klopfe ich mal beim Hafenbüro.«
    »Okay«, sagte Sara.
    Fredrik stieg aus und ging zu dem kleinen Bootshaus hinüber. Hinter den Fenstern war es dunkel. An der Glasscheibe der Eingangstür hing ein Zettel mit einer Handynummer.
    Während die Verbindung aufgebaut wurde, sah er über den kleinen Hafen.
    Die Fähnchen an den Schwimmbojen der Fischkutter wurden kräftig hin und her geweht, aber er stand im Windschatten.
    »Hallo, hier ist Maj«, meldete sich eine Frau, die völlig außer Atem war. Fredrik hatte es unendlich lange klingeln lassen.
    Er nannte ihr seinen Namen und erklärte, er habe gehört, dass es einen Fischer gebe, der die Leute in der Sommersaison nach Östergarnsholm fahre. Ob der zu erreichen sei?
    »Klar«, sagte sie und nannte ihm eine andere Handynummer.
    Der Fischer hieß Evert Söderman.
    »Der geht immer ans Telefon.«
    Fredrik stieg wieder ins Auto. Da es im Wagen etwas stickig war, ließ er die Tür einen Spalt offen stehen.
    »Nichts Interessantes«, sagte Sara, »beide Autos gehören Leuten, die hier wohnen. Kein Traneus dabei.«
    »Okay«, sagte Fredrik, »mal sehen, ob wir bei diesem Fischer Glück haben.«
    Er wählte die Nummer, die Maj ihm gegeben hatte, und Evert Söderman meldete sich beim zweiten Klingeln. Er war offenbar schon älter und sprach, als würde er einen Text ablesen.
    Fredrik erklärte ihm, weshalb er anrief.
    »Sind Sie in Herrvik?«, fragte Evert Söderman.
    »Ja«, antwortete Fredrik.
    »Sitzen Sie in diesem Volvo da?«
    »Wir sitzen in einem Volvo, ob es dieser da ist, weiß ich nicht.« Fredrik blickte hinüber zu den Häusern auf der anderen Seite der blaugrauen Bucht, weil er damit rechnete, in einem der Fenster einen Mann mit Handy am Ohr zu sehen, konnte aber niemanden entdecken.
    Sara sah ihn fragend an.
    »Auf dem Parkplatz unten beim Hafenbüro?«
    »Ja«, antwortete Fredrik nach kurzem Zögern.
    »Ich komme runter«, sagte Evert Söderman.
    »Nicht nötig, wir können das auch am Telefon besprechen.«
    »Ich wollte sowieso gerade nach dem Boot gucken.«
    »Na dann.« Fredrik klappte sein Handy zu.
    »Er kommt«, erklärte er Sara, die sich offenbar keinen Reim auf dieses Gespräch hatte machen können.
    Kurze Zeit später rollte ein alter, aber gepflegter Volvo auf den Hafenplatz, der seiner Farbe nach zu urteilen früher der schwedischen Telefongesellschaft gehört hatte. Evert Söderman parkte das knallorangene Gefährt so nahe wie nur irgend möglich an dem kleinen Fischerboot und stieg aus. Der weißhaarige und etwas gebeugte Mann kam überraschend leichtfüßig auf Fredrik und Sara zu.
    »Evert Söderman.« Er reichte ihnen eine Hand, die die Spuren von einem ganzen Leben an der Ostsee trug.
    Sara begrüßte er zuerst.
    »Sie fahren immer die Leute nach Östergarnsholm raus, stimmt’s?«, fragte Fredrik, nachdem er Söderman die Hand geschüttelt hatte.
    »Das ist wohl wahr.« Evert Söderman blinzelte Fredrik an, als würde ihn das Licht blenden.
    »Haben Sie in den letzten Tagen jemanden dorthin gebracht?«
    »Nein, nein«, lachte Evert Söderman, »das ist lange her. Meistens sind das doch Touristen.«
    »Wie lange?«
    »Das muss Anfang September gewesen sein. Maj gibt den Leuten immer meine Telefonnummer.«
    Er sah Fredrik freundlich an und warf einen Blick auf Sara. Das Licht, das zwischen den Wolken hervorblitzte, spiegelte sich in seinen Augen.
    »Wissen Sie, ob irgendjemand diese Woche eine Person dorthin gebracht hat?«, fragte Fredrik. »Oder ob jemand ein Boot gemietet hat?«
    »Nein, das kann ich mir kaum vorstellen. Jedenfalls habe ich davon nichts mitbekommen.«
    »Und es wird auch kein Boot vermisst, möglicherweise ein kleines Ruderboot oder eine Jolle?«
    »Davon hätte ich gehört.«
    Er drehte sich zum Meer um und blickte nach Norden.
    »Allerdings gibt es natürlich jede Menge Sommerhäuser. Wenn von so einem Grundstück ein Boot verschwindet, fällt das nicht sofort auf.«
    Er wendete sich wieder Fredrik zu.
    »Sie jagen also Bootsdiebe?«
    Fredrik entschuldigte sich und zog Sara ein Stück zur Seite, während Evert Söderman sein Boot Anita bestieg und an Bord mit einem Tau hantierte.
    »Wir könnten ihn fragen, ob er uns hinbringt«, sagte Fredrik.
    »Willst du

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