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Gott im Unglück

Gott im Unglück

Titel: Gott im Unglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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Vorgaben der Vereinigung der Hausbesitzer bei einer Verwarnung belassen.« Die Furie lächelte und entblößte dabei scharfe Zähne – perfekt, um Mördern, Verrätern und den verurteilten Seelen, die es wagten, rosa Plastikflamingos in ihren Rasen zu stecken, die Kehle zu zerfetzen. »Sorgen Sie dafür, dass es nicht wieder vorkommt.«
    Lucky erschien neben Teri. Er hopste hoch und fing den Strafzettel ab.
    »Edna, bist du das? Du siehst Furcht einflößender aus als je zuvor.«
    »Lucky, alter Hurensohn!«
    »Und, was ist das?« Er überflog den Strafzettel. »Du lässt doch keinen Zorn auf meine kleine Teri hier regnen, oder?«
    »Ich mache nur meine Arbeit«, sagte Edna und klang dabei ein bisschen schuldbewusst. »Sie ist doch keine von deinen, oder?«
    »Doch. Aber noch wichtiger ist – sie ist ein gutes Mädchen.«
    »Regeln sind Regeln.«
    »Wir feiern ein bisschen, und es ist ein wenig aus dem Ruder gelaufen. Meine Schuld, nicht ihre. Können wir nicht dieses eine Mal ein Auge zudrücken?«
    »Na ja …« Die Wut der Furie verflog. Der Strafzettel verschwand in einem weißen Flammenblitz. »Ich kann dir einfach nichts abschlagen, Lucky.«
    »Komm doch rein. Nimm dir ein Bier.«
    »Eines kann nicht schaden, denke ich.« Sie zog die Stilette heraus, die ihren Haarknoten gehalten hatten. Ihre schwarzen Locken fielen ihr locker über die Schultern, als sie sich zum Partyvolk gesellte.
    »Danke«, sagte Teri.
    »Nicht der Rede wert, Kleine.« Er zwinkerte ihr zu. »Gehört alles zum Service, oder? Tu dir einen Gefallen, Teri. Entspann dich ein bisschen. Amüsier dich. Das sterbliche Leben ist zu kurz, um sich die ganze Zeit Sorgen zu machen.«
    Janet tauchte auf und reichte Lucky ein frisches Bier. »Hast du nicht versprochen, mich dieser Halbgöttin mit den Fuchsohren vorzustellen?«
    Er führte sie weg.
    Teri fand Phil in der Küche.
    »Und, wie lief das Turnier?«, fragte sie.
    »Du siehst vor dir den Roten Ronan, den amtierenden Death-Ninja-3-Champion im Himmel und auf Erden.«
    Sie legte die Arme um ihn und gab ihm einen Kuss. »Ich glaube, wir haben die richtige Entscheidung getroffen.«
    »Bist du sicher? Keine Zweifel mehr?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Vielleicht ein bisschen. Aber nicht viele.«
    »Mehr kann ich im Moment nicht verlangen, denke ich«, sagte Phil.
    Sie küsste ihn noch einmal.
    Charon streckte den Kopf in die Küche. »Hades brennt auf eine Revanche, Ronan. Wagst du die Rückrunde?«
    »Die Wette gilt.«

NEUN
    Bonnie hatte fürchterliche Träume. Sie glichen nicht ihren normalen Albträumen, waren weder vage noch surreal. Eher eine überarbeitete Wiedergabe ihres Lebens, als hätte jemand einen Film gedreht, alle guten Stellen herausgeschnitten und nur eine Parade von tragischen, schmerzlichen und demütigenden Momenten übrig gelassen. Als sie aufwachte, fühlte sie sich, als hätte sie kein Auge zugetan.
    Syph saß mit gesenktem Kopf in der Ecke des Schlafzimmers.
    »O Jupiter!«, stöhnte Bonnie. »Was tust du?«
    Die Göttin hob den Kopf. Das Haar fiel ihr übers Gesicht, aber sie sah Bonnie mit einem farblosen Auge an.
    Bonnie zog sich die Decke über den Kopf. Sie drehte sich um und versuchte, wieder einzuschlafen. Doch sie spürte, dass die Göttin sie immer noch ansah. Bonnie wollte nur ein bisschen schlafen, Zuflucht in der Bewusstlosigkeit finden. Aber selbst im Schlaf gab es kein Entrinnen vor Syph.
    »Es tut mir leid«, sagte die Göttin. »Wegen der Träume. Irgendwann wirst du dich daran gewöhnen.«
    »Das glaubst du«, murmelte Bonnie unter der Decke. Sie hatte nicht vor, sich an irgendetwas zu gewöhnen, und sie würde sich bestimmt nicht dem Einfluss der Göttin ergeben. Sie hatte nicht darum gebeten, Syph nachzufolgen, und es musste einen Ausweg geben.
    Der Wecker quäkte.
    Sie wollte nicht aufstehen. Sie wollte nur hier liegen und dahinsiechen. Aber das war der Einfluss der Göttin, nicht sie selbst. Bonnie war ein glücklicher Mensch. Sie versuchte, in jeder Lage positiv zu bleiben. Das war nicht immer einfach. Nicht nach dem Tod ihrer Mutter. Oder als sie sich das Bein gebrochen und ihr Stipendium bei der Tanzschule verloren hatte. Oder damals, als ihr Hund von einem Auto überfahren wurde. Und dieser Autounfall, als sie glaubte, vielleicht ein Schleudertrauma zu haben. Und das andere Mal, als …
    Bonnie setzte sich auf und stoppte die negativen Gedanken, die ihren Geist überschwemmten.
    »Tut mir leid.« Syph stand auf. »Hättest du gern ein

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