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Gott im Unglück

Gott im Unglück

Titel: Gott im Unglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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hergefahren«, sagte Charon.
    »Hades, Alter!« Lucky kicherte. »Du weißt, ich verarsch dich nur, weil ich dich mag.«
    Der Herr der Unterwelt lächelte. »Vergiss es. Ich bin nur wegen des Biers da.«
    »Der Kühlschrank ist da lang.« Lucky deutete mit dem Daumen über seine Schulter, und Hades ging in Richtung Küche.
    »Übrigens stehe ich vor einem Hydranten«, bemerkte Hades. »Könntest du meinem Fahrer den Weg zum ausgewiesenen Parkplatz zeigen?«
    »Mann, der Kerl ist ein Geizhals«, flüsterte Lucky. »Ihm gehört die halbe Unterwelt, aber vom Freibier ist er trotzdem nicht fernzuhalten.«
    Er und Charon kicherten. Staub und Asche stiegen von Charons Gewand auf. Teri atmete es ein und bekam einen Hustenanfall.
    »Tut mir leid«, entschuldigte er sich. »Ich komme direkt von der Arbeit. Hatte keine Zeit, mich umzuziehen.«
    »Du kannst dir was aus Phils Kleiderschrank leihen. Ich bin sicher, das macht ihm nichts aus, oder, Teri?«
    Sie nickte, immer noch hustend.
    »Charon und ich holen ihm ein Hemd, während du dich um Hades’ Schlitten kümmerst und mit der Deko anfängst.«
    Sie versuchte zu protestieren, aber Lucky und Charon waren schon im Schlafzimmer verschwunden.
    Hades’ Schlitten war ein schwarzer Streitwagen, geschmückt mit silbernen Totenköpfen und gebogenen Metallspitzen. Die Räder standen in Flammen, und er wurde von zwei muskulösen Bestien gezogen, die vage pferdeartig aussahen, bis auf das Feuerschnauben und die geifernden Kiefer.
    Der Fahrer war ein Gespenst in Chauffeursuniform. Es öffnete seinen Schädel und heulte Teri an.
    »Äh, ja«, sagte sie. »Parken Sie einfach da drüben, würde ich sagen.«
    Der Fahrer schnalzte mit den Zügeln, und ein Donnerschlag erschütterte den Himmel. Die Bestien brüllten auf, stampften mit den Hufen, dass der Asphalt Risse bekam, und zogen den Streitwagen fort. Seine flammenden Räder hinterließen eine Spur aus brodelndem Teer.
    Der Nachbar von gegenüber warf Teri einen finsteren Blick zu. Sie kannte seinen Vornamen nicht. Oder den seiner Frau. Oder die seiner zwei oder drei Kinder. Sie hatte bisher eigentlich nie mit einem von ihnen gesprochen, nur immer höflich genickt.
    Innerhalb von einer Stunde war das Haus überlaufen von Göttern, Halbgöttern und Sagengestalten. Die Götter und ihre Entourage erwiesen sich als Schnorrer erster Güte. Nachdem sie das ganze Bier ausgetrunken hatten, verschlangen sie alles Essbare im Kühlschrank. Sie aßen sogar die Steaks im Gefrierschrank. Machten sich nicht mal die Mühe, sie zuzubereiten. Trotzdem reichte es nicht. Eine Harpyie und ihr Echsenwesen-Freund beäugten Teri und Phil hungrig.
    Ein blauer Flaschengeist in einem ebenfalls blauen Jogginganzug entschärfte schließlich die Lage. Teri wünschte sich mehr Essen, dazu schnippte er mit den Fingern und erschuf ein magisches Tischtuch, das so viel Bier, Obst und Käsecracker hervorbrachte, wie die Götter essen konnten. Die Harpyie und ihr Freund stürzten sich darauf. Teri dachte daran, sich einen Cracker zu nehmen, fürchtete aber um ihren Arm.
    »Normalerweise tu ich das nicht, ohne einen kleinen Fluch mit einzubauen«, sagte der Flaschengeist, »aber was soll’s? Ihr schmeißt hier eine höllisch gute Party!« Er schwebte davon, um mit einer Frau zu flirten, der Hörner aus der Stirn wuchsen.
    Teri ließ den Blick über die Partygäste schweifen. Bisher war es eine lockere Angelegenheit. Die Götter und Halbgötter benahmen sich alle. Erst hatte sie sich Sorgen wegen des Typs mit dem rauchenden Kopf gemacht, aber nachdem sie die Batterien aus den Rauchmeldern genommen hatten, war er kein Problem mehr. Der Schlangengott war nicht annähernd so schleimig, wie sie zunächst gedacht hatte, und er hatte ihr einen Gutschein für einmal kostenlos Teppich-Shampoonieren geschenkt. Phil amüsierte sich. Er hatte ein spontanes Videospiel-Turnier ins Leben gerufen und war gerade dabei, Hades bei einer Runde Death Ninja 3 zu schlagen. Der Herr der Unterwelt knurrte, als Phils digitaler Samurai zum Todesstoß ausholte.
    Janet rief Teri vom anderen Ende des Zimmers. Teri machte ihr ein Zeichen, ihr in den Garten zu folgen, damit sie reden konnten.
    »Wow«, sagte Janet. »Ich wusste ja gar nicht, dass ihr eine Party schmeißt! Warum hast du mir das nicht erzählt?«
    »Es war ein spontaner Entschluss.«
    »Ich bin so froh, dass ich meine Kamera mitgebracht habe! Wie seh ich aus?«
    Teri hatte gewusst, dass Janet attraktiv war, aber ihr war nie bewusst

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