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Gott im Unglück

Gott im Unglück

Titel: Gott im Unglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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bekommen.« Bonnie blätterte fünfhundert Dollar ab, steckte sie sich in die Tasche und gab den Rest der Göttin.
    »Na schön. Dieser Tribut ist akzeptabel. Zusätzlich verlange ich aber, dass du dir die Hand in der Autotür einklemmst. Tu das, dann bin ich zufrieden. Aber die Furunkel werden nur zwei Wochen anhalten. Ich bin keine Wohltätigkeitsorganisation.«
    »Ja, Göttin. Du bist so weise und schön, wie du …«
    »Ja, ja.« Syph winkte ab. »Jetzt geh, bevor ich es mir anders überlege.«
    Die Frau ging. Bonnie stellte sich vor den Mann, der als Nächstes in der Schlange stand. »Eine Sekunde, bitte.«
    Der Mann wollte gerade protestieren, als Syph sagte: »Schon gut. Sie ist die … Hohepriesterin.«
    »Ja«, stimmte Bonnie zu. »Private Kirchengeschäfte. Also lassen Sie uns einen Augenblick allein.«
    Der Mann gehorchte. Bonnie übte ihre priesterliche Autorität aus und schob die Warteschlange so weit zurück, wie es die Menge erlaubte, um halbwegs ungestört mit Syph sprechen zu können.
    Sie setzte sich an den Tisch. »Was ist hier los?«
    »Ich komme drüber weg«, sagte Syph. »War das nicht dein Vorschlag?«
    »Dann ruinierst du jetzt also die Leben anderer Leute? Ist das deine Art, die Sache hinter dir zu lassen?«
    Ein perplexer Ausdruck huschte über Syphs Gesicht. »Ich bin die Göttin des Herzeleids und der Tragödie. Das ist mein Job. Was erwartest du sonst von mir?«
    Bonnie musste zugeben, dass sie darüber nicht nachgedacht hatte. Sie hatte bemerkt, dass die überwältigende Furcht und Qual der letzten Tage verblasst war. Wahrscheinlich weil die Göttin nicht mehr all ihren Einfluss auf eine einzige Sterbliche konzentrierte. Jetzt hatte Syph reichlich Ziele, auf die sie ihr Elend richten konnte.
    Das brachte Bonnie ein bisschen in die Zwickmühle. Wenn sie Syph davon abbrachte, im Namen ungerecht behandelter Sterblicher Rache auszuüben, lud sie sich alles selbst auf. Aber wenn sie es nicht tat, erlaubte sie Syph, Menschen wehzutun. Und es war sogar noch komplizierter. Bonnie war sich nicht sicher, ob dieser Vorgang überhaupt legal war. Sie war nicht auf dem Laufenden, was die neuesten Regelungen für göttliche Strafen anging.
    »Muss es so öffentlich passieren?«, fragte Bonnie.
    »Die Sache ist ein bisschen aus dem Ruder gelaufen«, gab Syph zu, »aber ich versuche, die verlorene Zeit aufzuholen. Ich habe eine Menge Zorn zu verteilen.«
    »Du bringst keine Leute um.« Bonnie beugte sich vor und flüsterte. »Das tust du doch nicht, oder?«
    »Sei nicht albern. Das wäre gegen das Gesetz. Und es wäre eine viel zu leichte Strafe für Sünder gegen die heiligen Gaben der Liebe.«
    Sie lachte. Es war nicht viel, aber es war der erste echte Augenblick der Freude, den Bonnie bei der Göttin erlebte. Syph war immer noch farblos, strahlte noch immer eine merkliche Kälte aus und lud die Atmosphäre mit einem Anflug von Trübsinn auf. Doch der lauwarme Tee der Göttin war nicht zu einem Eisklotz gefroren, und nichts in der Küche ging plötzlich kaputt oder in Flammen auf. Das war kein schlechtes Zeichen.
    »Wie war dein Tag?«, unterbrach Syph Bonnies Gedankengang.
    »Nicht gut. Ich war bei deinem Waschbärgott, um mit ihm zu reden.«
    »Wo warst du?«, krächzte Syph.
    »Beruhige dich. Er war nicht da. Also habe ich mit seinen Anhängern gesprochen. Nette Leute. Na, jedenfalls kamen dann zwei Idioten mit Waffen hereingeplatzt und versuchten, uns ihrem Gott als Blutopfer darzubringen. Bla, bla, bla. Am Ende sind sie angeschossen worden. Ich bin rausgekommen, als die Cops da waren. Übrigens hast du eine Akte beim Büro für Göttliche Angelegenheiten. Ich habe dich angezeigt, wo sie schon mal da waren.«
    Bonnie war sich der Gefahren, eine Göttin zu sticheln, zwar bewusst, aber es war ihr egal. Wahrscheinlich deshalb, weil sie sich plötzlich so verdammt gut fühlte, nachdem die schreckliche Bürde der Göttin des Herzeleids von ihren Schultern genommen worden war. Sie war zwar noch nicht ganz verschwunden, aber ein guter Teil davon war jetzt vermutlich anderswo und stellte böse Dinge mit anderen Leuten an. Jetzt war es nicht Verzweiflung, die sie im Griff hatte, sondern ein heiteres Unwohlsein. Der Ausdruck hätte noch vor ein paar Stunden wie ein Paradoxon gewirkt, aber alles war relativ.
    Syph sagte: »Und diese zwei Männer … haben sie zufällig den Namen ihres Gottes erwähnt?«
    »Gorgoz. Warum? Schon mal von ihm gehört?«
    »Nein. Der Name sagt mir nichts.«
    Das ungeduldige

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