Gott im Unglück
Murren der Menge war stetig lauter geworden.
»Wir wissen beide, dass ich dich nicht hinauswerfen kann«, sagte Bonnie. »Also tu dir keinen Zwang an und halte Hof, bis das BGA in die Puschen kommt und sich darum kümmert. Ich besorge mir was zu essen, vielleicht geh ich auch ins Kino. Wenn ich zurückkomme, wäre es schön, wenn du für heute Feierabend gemacht hättest.«
Sie erwartete beinahe, von der rachsüchtigen Göttin zu Staub zermahlen zu werden, doch Syph nickte nur. »Natürlich.«
»Wir arbeiten die Terminplanung später detaillierter aus«, sagte Bonnie.
Syph nickte wieder leicht. Doch dieses Nicken warnte Bonnie, ihr Glück nicht herauszufordern.
»Ich komme spät nach Hause. Viel Spaß dabei, Leuten zu helfen, ihre gehässige Natur auszuleben.«
Syph hob ihre Tasse in Bonnies Richtung. »Den habe ich immer.«
EINUNDZWANZIG
Teri konnte nicht gut warten. Das war eines der Dinge, die Phil an ihr mochte. Während er versucht hatte, sich die geschickteste Art auszudenken, sie zu fragen, ob sie mit ihm ausgehe, war sie mit chinesischem Essen und einem Science-Fiction-Film in seinem Studentenwohnheim aufgetaucht. Er hatte sich nicht sofort in diesem Moment in sie verliebt, aber er war auf dem besten Weg dorthin gewesen. Später, nachdem er erfahren hatte, dass sie ein bisschen recherchiert hatte und wusste, dass chinesisches Essen und Science-Fiction zwar der Schlüssel zu seinem Herzen waren, dass sie selbst aber weder chinesisches Essen noch Science-Fiction mochte, wusste Phil, er würde sie heiraten. So war sie einfach. Sie war keine, die groß darauf wartete, dass jemand anders tat, was sie genauso gut selbst tun konnte. In den meisten Fällen war das zu ihrem Vorteil.
Aber nicht heute. Ein verrückter Gott hatte ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt, und sie konnte rein gar nichts dagegen tun, außer in ihrem Haus zu warten und zu hoffen, dass entweder das BGA oder Lucky das Problem lösten.
Teri las ein Buch, sah ein bisschen fern, las noch ein Buch und erledigte ein paar leichte Hausarbeiten. Sie saugte Staub. Zweimal. Sie spülte von Hand, obwohl sie eine Spülmaschine hatten. Und sie staubte in jedem Winkel ab. Als sie versuchte, in den Garten hinauszugehen, hielt Phil sie auf.
»Warum? Der Garten müsste doch ein Teil der geschützten heiligen Stätte sein, oder? Er gehört zum Haus.«
»Ich weiß nicht«, gab er zu. »Vielleicht.«
»Was soll schon passieren? Werde ich in meinem eigenen Garten niedergestreckt?«
»Das könnte passieren«, sagte er. »Vielleicht.«
Sie warf sich neben ihm auf die Couch.
»Ich hasse das!«
»Ich weiß.«
»Es ist furchtbar!«
Er legte den Arm um sie. »Ich weiß.«
»Wir haben fast kein Toilettenpapier mehr«, sagte sie.
»Vielleicht könntest du Janet anrufen. Sie könnte uns welches bringen.«
»Das kann ich nicht tun. Was, wenn sie dadurch in Gefahr gerät?«
»Das ist wahrscheinlich nicht gefährlich, Schatz.«
»Warum hast du dann nicht einen von deinen Freunden dafür vorgeschlagen?«
»Janet ist mit Lucky zusammen. Man muss davon ausgehen, dass sie vielleicht auch schon eine gewisse Zielscheibe in diesem Chaos darstellt. Aber da sie mit einem Glücksgott zusammen ist, nehme ich an, dass sie gut geschützt ist.«
»Ich hasse es, wenn du vernünftig bist, wenn ich sauer bin.«
»Ich weiß. Deshalb versuche ich auch, es zur Gewohnheit werden zu lassen.«
Sie küsste ihn und zauste ihm die Haare. Dann ging sie Janet anrufen.
Janet kam zwei Stunden später mit mehreren Tüten voller Vorräte an. Sie musste sie alle selbst aus dem Auto laden, da Teri und Phil nicht gefahrlos über die Schwelle ihrer Haustür treten konnten. Teri und Janet packten die Sachen aus. Phil blieb im Wohnzimmer und spielte Videospiele. Er hätte geholfen, aber er wusste, Teri brauchte Zeit, um Dampf abzulassen.
»Ta-da!« Janet machte eine ausladende Supermodel-Geste in Richtung einer brandneuen Vierundzwanzigerpackung Toilettenpapier.
»Scheiße«, sagte Teri, »was glaubst du, wie lange wir hier festsitzen werden?«
»Ich wollte nur auf Nummer sicher gehen.«
»Mann, das ist ja eine halbe Wagenladung Hot Pockets hier drin!«
»Tut mir leid«, sagte Janet. »Aber ich wusste nicht genau, ob du gerne kochst oder nicht. Und sonst? Schlagt ihr euch tapfer?«
»Wie kommst du auf die Idee, dass ich mich tapfer schlage? Dein Freund hat uns von vorn bis hinten verarscht!«
»Er ist nicht mein Freund«, sagte Janet.
»Ach nein? Dann hattest du diese Halskette wohl
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