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Gott oder Zufall?

Gott oder Zufall?

Titel: Gott oder Zufall? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. J. Berry
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Corbis/​Jim Richardson
     
    Neuerdings stehen besonders zwei Energiequellen im Fokus: Atomkraft und Biotreibstoffe sollen einen Beitrag leisten, um die Probleme der Energieversorgung zu lösen.
    Umwelt und Landwirtschaft: gentechnisch veränderte Nutzpflanzen
    Die Grundmethoden der Gentechnik wurden Anfang der 1970er Jahre entwickelt. 1983 gelang es im Experiment erstmals, gentechnisch veränderte ( GV ) Pflanzen herzustellen. 1985 wurden die Versuche ausgeweitet. Auf den Markt kamen als erste kommerzielle Produkte 1994 die Flavr-Savr-Tomate (oder auch »Anti-Matsch-Tomate«), die wegen eines »abgeschalteten« Gens langsamer erschlafft, sowie das Mark daraus. Rasch folgten weitere GV -Pflanzen, insbesondere Mais, Sojabohnen, Doppelnull-Raps und Baumwolle. 2012 kündigte China allerdings an, auf eine kommerzielle Nutzung von Genreis zu verzichten. Die wichtigsten GV –Merkmale sind die Resistenz gegen Unkrautvernichtungsmittel, die den Aufwand beim Jäten verringert, und die gegen Schädlingsbefall, durch die vor allem bei Baumwolle und Mais deutlich weniger Pestizide versprüht werden müssen.
     
    Die Entwicklung neuer Reissorten im International Rice Research Institute auf den Philippinen. An GV -Pflanzen wird in sicheren Treibhäusern geforscht.  ©  © International Rice Research Institute
     
    GV -Pflanzen wurden 2010 auf 134 Millionen Hektar in 25 Ländern von 14 Millionen Landwirten kommerziell angebaut. Führend waren die USA , gefolgt von Brasilien, Argentinien, Indien, Kanada und China. In der Europäischen Union kommen Genpflanzen derzeit nur in sechs Ländern zum Einsatz. Wichtigster Nutzer ist Spanien: Mit einer GV -Resistenz gegen Insekten waren dort 2010 22 Prozent der angebauten Maissorten ausgestattet, die 85 Prozent des EU -weiten Anbaus von Genmais ausmachten. Obwohl in der EU gegen Genmanipulationen eine kritische Einstellung vorherrscht, fanden die ersten erfolgreichen Genexperimente paradoxerweise in Belgien statt, dem Sitz der meisten EU -Institutionen. In den EU -Ländern wird das Vorsorgeprinzip besonders streng gehandhabt, und obwohl in den meisten GV -Pflanzen angebaut werden dürfen, finden diese nur sehr langsam Verbreitung.
     
    Kernkraft ⬅
    Die Kernkraft weckt nach wie vor starke Emotionen, weil sie mit komplexen ethischen und umweltpolitischen Fragen verknüpft ist, die – auch unter Christen – höchst kontrovers diskutiert werden.
    Ein Atomreaktor nutzt die Eigenschaften der Atomkerne von Uran. Diese setzen beim radioaktiven Zerfall Neutronen frei, die ihrerseits weitere Uranatome spalten. Diese Kettenreaktion liefert deutlich mehr Energie als die Verbrennung von Kohle, Öl oder Gas. Mit der entstehenden Wärme lässt sich Wasserdampf erzeugen, der über einen Generator Strom in großem Stil erzeugt. Nukleare Kettenreaktionen sind ein natürliches Phänomen im ganzen Universum.
    So laufen beispielsweise natürliche Kettenreaktionen seit vielen tausend Jahren in Oklo ab, einer Uranlagerstätte in Zentralafrika.
     
    Technische Innovation: eine »Energiefarm« aus Photovoltaikmodulen  ©  © Getty Image/​Felipe Rodriguez Fernandez
     
    Die erste Frage lautet: Können fehlbare Menschen mit ihren Grenzen so gewaltige Kräfte beherrschen, ohne die Bevölkerung oder Gottes Schöpfung unvertretbar hohen Risiken durch Strahlen oder katastrophale Unfälle auszusetzen? Lassen sich diese durch strenge Auflagen bei Bau, Betrieb, Wartung und Sicherheitsbestimmungen begrenzen? Die Nutzung von Kernkraft erfordert eine außergewöhnlich hohe Sicherheitskultur und eine robuste Infrastruktur. Sind dieser Voraussetzungen erfüllbar? Welche Gefahren die Kernkraftnutzung für Gesundheit, Mensch und Umwelt darstellt, zeigte 1986 die Explosion des Atomreaktors von Tschernobyl. Manche sehen die Risiken dieser Technik, egal, wie gering die Wahrscheinlichkeit von Unfällen ist, als unvertretbar hoch an. Allerdings ereignete sich die Katastrophe von Tschernobyl aufgrund von extremen Missständen und mangelhaften Sicherheitsstandards in einem Anlagentyp, der in der westlichen Welt nicht zugelassen war. Die schweren Schäden, die der Tsunami 2011 an den Reaktoren im japanischen Fukushima auslöste, wirkten sich auf die Gesundheit der Bevölkerung – zumindest was bisher bekannt ist – nur gering aus. Auch solchen Katastrophen kann vielleicht vorgebeugt werden. Mehr über die Beherrschbarkeit der Atomkraft sagt wohl der Unfall aus, der sich im Reaktor von Three Mile Island in Harrisburg,

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