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Gott oder Zufall?

Gott oder Zufall?

Titel: Gott oder Zufall? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. J. Berry
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Körper, Geist, Seele, Moralität, Spiritualität usw. in Bezug auf Gott und alle anderen. Das Leistungsvermögen des Menschen zu betonen ginge vorbei an dem, was am Menschsein am ehesten der Veränderung bedarf: Statt physischer Grenzen müssten moralische, zwischenmenschliche und spirituelle Schwächen überwunden werden. Dies aber ist mit keinem Human Enhancement zu erreichen.
    Die Aufrüstung des Menschen mit technischen Mitteln birgt einen logischen Widerspruch: Sie ist eine Tretmühle, in der man nie ans Ziel gelangt. Stets wartet die nächste Verbesserung. Die christliche Theologie lehrt uns, dass wir von Gott für eine Beziehung zu ihm erschaffen wurden und dass uns geschaffene Dinge, so gut sie auch sein mögen, nie endgültig befriedigen können. Sie lassen uns zurück mit der Sehnsucht nach dem, was allein Gott erfüllen kann.

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    Bedeutende Menschen und Ereignisse
    Griechische und römische Einflüsse
    Die christliche Urkirche übernahm die damals herrschenden Weltanschauungen, die auf hebräische Denker, aber auch griechisch-römische Quellen zurückgingen. Von Platon und der Naturphilosophie des Lukrez erbten die Urchristen den Primat des Verstandes über Beobachtungen oder Experimente sowie die Vorstellung, dass Wandel unmöglich sei. Diese Anschauungen interpretierten sie im Licht der Bibel. Ihre Deutungen mussten später allerdings an neue Entdeckungen angepasst werden.

Mittelalter
    Robert Grosseteste, Bischof von Lincoln (1175–1253), verfasste Abhandlungen zur Optik, Physik, Astronomie und Geometrie. Er setzte sich dafür ein, eine Theorie und ihre Konsequenzen anhand von Versuchen zu überprüfen.
     
    Albertus Magnus (1193–1280) legte Aristoteles (384–322 v. Chr.) aus, hob aber auch die Bedeutung von Beobachtungen und Experimenten hervor. Er schrieb: »Die Naturwissenschaft besteht nicht darin, zu bestätigen, was andere sagten, sondern darin, nach den Ursachen von Phänomenen zu suchen.«
     
    Roger Bacon (1214–1294), englischer Philosoph und Wegbereiter des Empirismus, gilt als einer der frühesten Verfechter der modernen wissenschaftlichen Methodik. Bacon schloss sich um 1240 dem Franziskanerorden an, wo er von Grosseteste beeinflusst wurde. Er trug maßgeblich zur Verbreitung des Konzepts der »Naturgesetze« bei.
     
    Thomas von Aquin (1225–1274), ein Schüler des Albertus Magnus, kombinierte die biblische Vorstellung Gottes als Gesetzgeber mit den platonischen und aristotelischen Anschauungen zu »Naturgesetzen«, die dem Universum immanent seien.
     
    Jean Buridan (um 1300–1358) kritisierte unerschrocken andere Gelehrte, darunter seinen Lehrer, den Nominalisten Wilhelm von Ockham. Seine Impetustheorie stellt einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum modernen Konzept der Trägheit und zum Verständnis des Determinismus dar.
     
    Nikolaus Kopernikus (1473–1553), Frauenburger Domherr und Autor von
De Revolutionibus Orbium,
vertrat ein mögliches heliozentrisches Weltbild, wonach die Erde die Sonne (anstatt umgekehrt) umkreise. Seine Lehre wurde 1616 im Zug der Affäre Galileo von der Kirche »bis zur Korrektur« verboten. Die unzensierte Ausgabe seines Werks wurde erst 1835 vom
Index verbotener Bücher
gestrichen.
     
    William Turner (1508–1568), der »Vater der englischen Botanik« und Verfasser von
A New Herbal,
dem ersten Kräuterbuch, das im Original auf Englisch erschien. Predigten zugunsten der Reformation zwangen ihn mehrfach ins Exil.
     
    Andreas Vesalius (1514–1564), flämischer Anatom, der Sektionen und exakte Beschreibungen verfocht, anstatt sich auf Autoritäten zu verlassen, veröffentlichte 1543
De Humani Corporis Fabrica.
Dieses Jahr wird häufig als Geburtsstunde der modernen Wissenschaft genannt: Während Kopernikus mit seinem Hauptwerk aufzeigte, dass althergebrachte Überzeugungen hinterfragt werden müssen, demonstrierte Vasalius, wie wichtig Beobachtungen und Experimente sind.
     
    Tycho Brahe (1546–1601) entdeckte 1573 einen neuen Stern, der das kopernikanische Modell (das er nur teilweise akzeptierte) bestätigte. Es stand in klarem Widerspruch zu den angeblich unveränderlichen Himmelssphären, die Aristoteles und Ptolemäus postuliert hatten.

17. Jahrhundert
    Francis Bacon (1561–1626), Lordkanzler von England, verbreitete die induktive Methode (häufig »Baconsche Methode« genannt) in der wissenschaftlichen Forschung und bekannte sich klar zur Lehre von den »zwei Büchern Gottes« (Bibel und Natur).
     
    Johannes Kepler (1571–1630),

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