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Gott oder Zufall?

Gott oder Zufall?

Titel: Gott oder Zufall? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. J. Berry
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hervorzubringen, doch sie können auch Krankheiten erzeugen. Bemerkenswert ist, dass Schmerz ein positiver Schutzmechanismus ist. Wenn wir keinen Schmerz fühlten, würden wir uns allen möglichen Arten von Gefahren aussetzen.
    Adam und Eva selbst wurden nicht an sich verflucht, aber ihr Ungehorsam hatte Konsequenzen für ihr Leben (dass das Gebären schmerzhaft sein und »Liebe und Hochschätzung« zu »Verlangen und Beherrschung« würde). Die Schlange wurde verflucht, doch die anderen »Flüche« sind Erscheinungsformen für das Scheitern einer Beziehung – sie beschreiben die menschliche Existenz ohne Gott. Die beiden – Adam und Eva – verbergen sich vor Gott, um ihm zu entkommen, der Segen der Gemeinschaft wird zu Furcht und die Arbeit zu Mühsal und Qual. Die Verdammungen von Genesis 3 spiegeln einen Abbruch innerhalb der Schöpfung wider, den Paulus mit Adams Sünde in Verbindung bringt und als »Vergänglichkeit« bezeichnet (Römer 8,20). Die Folge ist als eine Disharmonie beschrieben worden – wie von einem Orchester erzeugt, das keinen Dirigenten hat, um es zu dirigieren. Die Konsequenzen des »Sündenfalls« ergeben sich aus dem Bruch der Beziehung zwischen der Menschheit und ihrem Schöpfer. Die Psalmen singen von Gottes Schöpfung, wie wir sie jetzt haben, und die beeindruckende Schönheit der Schöpfung, wie sie in den Schlusskapiteln des Buches Hiob gefeiert wird, ist eine Warnung gegenüber jeglicher Interpretation, dass die Welt der Natur selbst eine Veränderung erfuhr.
    Man hat behauptet, dass alles Leiden irgendwie erlösend sei. Schließlich versöhne Christus
alles
mit dem Vater durch sein Kreuz (Kolosser 1,20), doch solche Deutungen sind nicht besonders überzeugend. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der physische Tod ein integraler und unvermeidbarer Bestandteil sei, der zur Schöpfung dazugehört, so wie Gott sie konzipiert hat. Wir sollten uns hüten, den Tod wegen unserer eigenen Erfahrung überzubetonen; natürlich ist es nicht angebracht, unsere Erfahrung auf die nichtmenschliche Schöpfung auszuweiten. Das Buch Hiob endet damit, dass Gott den leidenden Hiob daran erinnert, dass er seine kümmerliche Deutung nicht auf die Fakten der Schöpfung setzen solle. Es ist Gott, der den Löwen seine Beute gibt (Psalm 104, 21). Apokalyptische Passagen wie die Schilderungen, bei denen Wölfe neben Lämmern oder Stroh fressenden Löwen liegen (Jesaja 11,6; 65,25), müssen sorgsam interpretiert werden; Daniel 7 und die Offenbarung 12 beschreiben Gottes Werk, aber hier finden sich nur wenige, die Passagen wie diese wortwörtlich auslegen würden. Das Wichtigste für die Christen ist, dass Christus am Kreuz eine Antwort auf Tod und Leiden gegeben – und keinen Grund dafür angegeben hat.

Die Evulotion des Menschen ⬅ ⬅
    Die größte evolutionäre Herausforderung ist für die Christen die Evolution des Menschen. Darauf bedacht, Streit zu vermeiden, hielt sich Darwin von diesem Thema in seiner
Entstehung der Arten
fern. Er fügte lediglich eine einzige Bemerkung dazu ein: »Ich sehe ungeklärte Tätigkeitsfelder für weitaus wichtigere Forschungen … Viel Licht wird auf die Entstehung des Menschen und seine Geschichte fallen.« Trotzdem konnte er die ganze Thematik nicht ignorieren, und vierzehn Jahre nach dem Erscheinen von der
Entstehung der Arten
wandte er sich ihr wieder zu, unter dem Titel
Die Abstammung des Menschen.
    Darwin wusste fast nichts über menschliche Fossilien. Die ersten Fossilien eines Neandertalers wurden erst 1856 beschrieben. Doch seit dieser Zeit sind viele mutmaßliche homonoide und hominide Fossilien entdeckt worden, so dass sich durchaus sagen lässt, dass die Gattung
Homo
einen besseren Fossilbericht aufweist als fast jede andere Gattung. Leider hat die Glaubwürdigkeit dieses Berichts durch allzu phantasievolle Rekonstruktionen bestimmter Funde in der Bevölkerung gelitten – vor allem durch das Piltdown-Debakel, aber auch durch zahlreiche abstruse Versuche, die Vorfahren des Menschen entweder als ungeschlachte Grobiane oder bloße Varianten des modernen Menschen darzustellen. Das Bild, das viele Leute über die Fossilgeschichte des Menschen im Kopf haben, ist vermutlich die häufig kopierte Titelseite von T. H. Huxleys Buch
Man’s Place in Nature
(1863), auf der eine Parade heutiger Skelette angefangen von einem Gibbon über eine Reihe gebückter Affen bis zu einem aufrecht gehenden Menschen zu sehen ist (»Eine makabre und groteske

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