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Gott-Poker (German Edition)

Gott-Poker (German Edition)

Titel: Gott-Poker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Scholz
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höher als an den Rändern, als würde es sich zur Mitte hin aufbäumen, und wenn sie sich nicht festklammerte, würde sie hinau sstürzen in eine schwarze, bodenlose Tiefe, und der weiße Schafwollläufer, der vor dem Bett lag, würde sie nicht auffangen können, sondern mit ihr in die Tiefe gezogen werden. So versuchte sie weiter in die Mitte zu kriechen. Sie hatte das Gefühl, dass jemand sie beobachten würde, wie sie so aus dem Leib heraus geschüttelt wurde und mit viel zu langen Armen versuchte, in die Mitte des sich bäumenden Bettes zu gelangen. Doch da war niemand.
     
     
    Karl hatte unterdessen seine Einbalsamierung b eendet. Während er sich mit der weißen Lotion eingerieben hatte, war ihm plötzlich aufgefallen, dass er für jedermann gut sichtbar am erleuchteten Fenster stand. Hastig hatte er die Rollläden heruntergelassen. Dann hatte er sich mit dem Parfüm, das ihm Maria einmal geschenkt hatte eingesprüht, sich angezogen, die Katze, die sich sträubte, vorne in seinen Pelzmantel hinein an seine Brust gesetzt und war pfeifend aus dem Haus gegangen.
    Bis er bei der Baronin ankam, war er in einen handfesten Streit mit del Toro verwickelt. Del Toro verabscheute Karl zutiefst, wie er da so vor sich hin pfeifend herumstolzierte. Die Katze war wütend auf Karl, weil er überhaupt keinen Gedanken an Maria oder das Klärchen zu verschwenden schien, sondern pfeifend hier herumlief, und das, wo doch Maria verschwunden war! Aber nein, schakte die Katze und suchte sich zu beruhigen, das war nur im Traum, Maria ist ja im Krankenhaus, und Karl hat gesagt, es ginge ihr gut.
     
    Aber doch ist sie verschwunden, schakte sie wieder und wieder im Kreis herum und hasste Karl aus tiefster Seele. Und das, wo sie doch eben noch von ihm geträumt hatte, wie er im Schneesturm diese sonderbare Melodie gesungen hatte und das Klärchen ganz ruhig geworden war. Jetzt jedoch hielt er mit eisernem Griff und zunehmend verzweifelt die Katze am Nacken, um sie nicht loslassen zu müssen. So wild sie sich auch wand und Karl kratzen wollte, sie konnte sich nicht befreien.
     
    Schließlich wurde Karl wütend. »Toro!« schrie er. »Du hörst jetzt auf! Ich kann doch nicht so ein wild gewordenes Biest mit zur Baronin nehmen. Hör auf und benimm dich! Du hast es dir selbst zuzuschreiben! Ich verstehe ja immer noch nicht, wie du überhaupt zum Krankenhaus kommen konntest!«
    Ein Mann schob ein Fahrrad mit einem kleinen Mädchen im Kindersitz vorbei und sah ihn erstaunt an. Der Mann hatte nicht gesehen, dass das weiße Fellknäuel, das vorne aus Karls Mantel heraus sah, nicht zum Mantel gehörte, sondern eine Katze war.
    »Papa, was hat der Mann?« fragte das kleine Mädchen vom Rücksitz des Fahrrades.
     
    Karl drückte auf die Klingel und trat in den Hof zum Haus der Baronin ein. Das Plätschern des Brunnens klang aus dem von den Fenstern matt erleuchteten Hof. Ansonsten war es ganz still. Der Straßenlärm war verschluckt, sobald das Tor hinter ihnen zugefallen war. Trotz der kühlen Abendluft wurde es Karl plötzlich zu heiß. 
     
    »Guten Abend«, schnurrte die Baronin und öffnete Karl die Tür. Er trat ein und ließ als erstes die tobende Katze los, die mit einem lauten Knall auf dem Dielenboden landete, und versuchte, zur Tür hinaus zu entwischen. Gerade noch schlug ihr die Baronin die grau lackierte Tür vor der Nase zu.
    » Was haben Sie denn da für ein wildes Tier dabei«, sagte sie schmeichelnd und bückte sich, um die Katze zu streicheln.
    ›Lass den Unsinn‹ , schakte die Katze.
    »Lass den Unsinn«, knurrte Karl, packte die Baronin von hinten um die Hüfte, zog sie an sich und drückte schnell und fest in ihre weiche Brust.
    » Was machen Sie de...« stöhnte die Baronin und konnte nicht weiter sprechen. Karl hatte seine Hose geöffnet und ihre Hand an seinen harten, nassen, pulsierenden Schwanz gedrückt. Mit dem Finger drang er unter ihrem knielangen Rock in sie ein. Seine Lippen verschlossen ihren Mund.
    Karl nahm die Baronin und legte sie auf den Tisch im Esszimmer. Dann nahm er sie und trug sie in ihr Bett. Dort nahm er sie in den Arm und strich mit der Hand über ihren Kopf. »Fester, bitte«, flüsterte die Baronin, und er begann, mit seinen Fingernägeln durch ihre Haare zu dringen und ihre Kopfhaut zu kratzen.
    So lagen sie lange.
     
    Dann schrillte ein Telefon. Es hörte auf zu klingeln und fing dann wieder an, erst leise, dann immer lauter. Schließlich befreite Karl sich vorsichtig vom Gewicht der

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