Gotterbarme (German Edition)
gehabt wurden«, ihre Stimme klang bitter.
Sie verschwand in der Küche und kam mit einem riesen gefüllten Napf voller Fleisch für Artus zurück.
»Gut, das du an den Hund denkst«, mein Magen knurrt und frisst sich schon selbst.«
»Wir können uns auch was liefern lassen oder ich koche etwas. Worauf hast du denn Appetit?«
»Na, hier im Kühlschrank sind alte Würstchen, oder Käse«, und warf den Rest in Artus Napf.
»Klingt ja verlockend.«
»Pizza aus der Truhe?«
»Klingt gut.«
Hamp plumpste auf das gemütlich Bigsofa und rupfte die Kissen zurecht, damit sein schmerzender Kopf entspannte.
»Müde?«, erklang eine wohlige Stimme mit Kaffee in der Hand.
»Ja, gib mir mal den Rucksack, wir haben ein Serum gegen das Gift der Krallen entwickelt«, und schlürfte an den heißen Kaffee. Angelte eine Spritze mit einem gelblichen Serum aus der Tasche, die er sich selbst injizierte.
»Wir müssen gleich los, der Strom ist wichtiger, als die Pizza. Wir können mit deinem Auto alles schneller erledigen«, und zeigte auf Majas schwarzen Jeep in der Einfahrt.
»Lass uns erst was essen und duschen, dann fahren wir los.«
Er nickte zustimmend und genoss seinen Kaffee. Maja sprang zuerst unter die Dusche, um Zeit zu sparen und kehrte wenige Minuten in einem Handtuch gewickelt zurück.
»So, jetzt bist du dran und ich hol die Pizza aus dem Backofen.«
»OK«, räusperte er sich, seine Augen auf ihren nassen Körper gerichtet stolperte er zum Bad.
Das weißgekachelte Bad mit einem dunklen Waschtisch roch nach ihrem süßlichen Parfüm. Er duschte sich die wunden Stellen leicht mit Wasser ab und tupfte sie vorsichtig trocken. Betrachtete seinen lädierten Körper im Spiegel.
Ob ich ihr die Wahrheit erzählen kann? Wird sie das verstehen?
Der Hunger trieb ihn in das Wohnzimmer, wo Maja auf dem hölzernen Esstisch die Pizzen angerichtet hatte.
Sie stopfte schon haufenweise Stücke in sich hinein.
»Lecker«, murmelte sie mit Blick auf seine muskulösen Oberkörper.
»Ich habe noch T-Shirts für dich.«
»Man sieht´s«, setze er sich amüsiert zu ihr. Hungrig verspeiste er die Pizza und inspizierte Majas Wohnzimmer. Der große alte Schreibtisch unaufgeräumt und mit zahlreichen Bildern von ihrem Sohn. Das Bild in Gold zog ihn magisch an. Er stand auf und las die Zeilen, die dort verewigt waren, und starrte Maja fassungslos an.
»Ist das dein ernst?«
»Sonst hätte ich es nicht geschrieben«, murmelte sie mit vollem Mund.
»Weglaufen? Das sieht dir gar nicht ähnlich«, er strich die Pizzakrümel vom Mundwinkel und setzte sich an den Tisch.
Nach dem Essen fuhren sie schnell zum Firmengebäude. Die Dämmerung hatte eingesetzt und der Himmel leuchtete rosarot. Maja lenkte den Wagen schnell und geschickt über die Straßen. Sie spürte wieder, dass ihn etwas bedrückte, fand aber nicht die richtigen Worte, um etwas aus diesem Mann heraus zu bekommen. Sie hatte schneller herausgefunden, wenn er nicht reden wollte. Man konnte ihm wirklich ein Geheimnis anvertrauen bis zum Grab würde er es wahren. Der weiße Plattenbau aus Fertigbausätzen umspannt von einem gigantischen Zaun, näherte sich. Hamp glitt aus dem Jeep und öffnete das Tor mit einem Schlüssel. Sie parkte direkt am Gebäude, und die Scheinwerfer leuchteten auf ein blaues Schild mit weißer Aufschrift: Navil AG.
»Was bedeutet der Name?«
»Das ist mein Name und meine Firma«, er schwang sich durch den pompösen Eingang.
»Woher kommt dein Name aus Amerika?«, mit einem Blick auf seine Wunde, die sich geschlossen hatte.
»Ursprünglich.«
Hamp leuchtet den verdunkelten Raum ab und fand den geöffneten Stromkasten.
»Sämtliche Sicherungen sind einfach ausgedreht, sonst sehe ich nichts«, bemerkte er, während er die Sicherungen wieder an den dafür vorgesehnem Platz schraubte.
Maja beobachtete ihn dabei, wie er Hunderte dieser kleinen Sicherungen in den Kasten pflanzte, nach einer Ewigkeit erstrahlte das Gebäude im hellen Licht. Konzentriert spannte er seine zarten Gesichtszüge an.
Sie durchsuchten die Räume einen nah dem anderen. In einem kleinen Büroraum mit PCs und Schreibtischen standen die Schubladen offen.
»Ich rufe meinen Verleger an.«
»Erzähl ihm nichts.«
»Robert?«
»Maja? Was ist passiert?«, erklang es durch das Handy.
»Ich bin an einer Story dran«, log sie.
»Geht es dir gut?«, Roberts Stimme klang besorgt.
»Ja, mach dir keine sorgen, ich bin bald zurück.«
»Robert?«, am liebsten wäre sie ihrem
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