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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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anderes.«
    »Dann lügen sie.«
    »Es gibt auch Gerüchte von neuen Experimenten.«
    »Möchten Sie, dass ich Ihnen diese Experimente zeige, Kongressabgeordneter?«
    Salinder blickte zu dem Kreuz an der Wand hoch. Dann senkte er kurz den Kopf.
    »Kongressabgeordneter?«
    »Nein«, erwiderte der Mann. »Sie verfluchter Mistkerl! Sie wissen genau, dass ich diese Experimente nicht sehen will.«
    Martial Johansson nickte.
    »Ihr sogenanntes Projekt«, zischte der Kongressabgeordnete, »ist im Laufe der Jahre beträchtlich gewachsen.«
    »Wie eine Blume.«
    »So hat man es sich niemals vorgestellt.«
    »Es ist wie jede andere Blume: der perfekte Ausdruck von Gottes Wille.«
    »Bei allem gebotenen Respekt, es gibt etliche Stimmen, die meinen, Sie genössen hier zu viel Freiheit. Stimmen, die meinen, man sollte Sie an die Leine nehmen.«
    »Denen sage ich, bei allem gebotenen Respekt, Kongressabgeordneter, sie sollen es nur versuchen, verdammt noch mal.«
    »Das ist eine sehr gefährliche Haltung.«
    Der alte Mann drehte sich zu ihm herum. Sein Gesicht rötete sich, und er war im Begriff, eine scharfe Erwiderung zu geben. Er öffnete den Mund.
    Gavin beschloss, zu intervenieren. »Es besteht Gefahr für alle, die an dieser Unternehmung beteiligt sind«, sagte er. »Man sollte Vorsicht walten lassen.«
    Die beiden Männer sahen ihn kurz an und konzentrierten sich dann wieder aufeinander.
    Der Kongressabgeordnete lächelte. »Sie spielen mit dem falschen Mann«, sagte er zu Martial.
    »Spiele sind etwas für Kinder. Ich spiele keine Spielchen.«
    »Ich ebenso wenig.«
    Der Politiker erhob sich und trat in den Gang. Er bekreuzigte sich, dem Altar zugewendet, dann drehte er sich um und verließ die Kirche ohne ein weiteres Wort.
    Die Tür schlug hinter ihm zu.
    Gavin klappte das Kniepolster in seiner Reihe um und ging ebenfalls auf die Knie. Er ließ sich von der Stille umfangen.
    »Sie sind seiner Meinung, hab ich recht?«, fragte Martial Gavin, ohne sich zu ihm umzudrehen.
    »Ich glaube, es ist gefährlich, ihn zu verärgern.«
    »Er ist heute hierhergekommen. Er war hier bei uns. Das bedeutet, er kann nichts gegen uns ausrichten.«
    »Er ist ein Kongressabgeordneter.«
    »Die sind noch ohnmächtiger als Mücken. Nein, das stimmt nicht«, verbesserte Martial sich. »Das wäre eine falsche Perspektive.« Er dachte einen Moment nach, bevor er weitersprach. »Sie haben recht, sie sind tatsächlich mächtig, aber sie sind auch zerbrechlich. Ihre Macht ist sehr fragil und einem Angriff gegenüber schlecht geschützt. In dieser Hinsicht sind sie wie Mücken. Sie sind sich ihrer Verletzlichkeit bewusst, und genau das ist es, was sie schwach macht.«
    Gavin betrachtete den Hinterkopf des alten Mannes.
    »Welche Verletzlichkeit?«
    »Die öffentliche Meinung. Der Verlust ihrer Anhänger. Eine Bloßstellung.« Jetzt drehte Martial sich zu ihm um und sah ihn an. »Sie verstehen noch nicht, wie all das funktioniert«, fuhr er fort. »Wenn man sich um ein Amt bewirbt, erfordert das Geld. Eine ungeheure Menge Geld. Ein Wahlkampf ist ziemlich teuer.«
    Martial stand auf. »Kommen Sie«, befahl er.
    Sie verließen die Kirche und gingen durch den Gang zum Hauptteil des Gebäudekomplexes. Die Leibwächter folgten ihnen wieder, bis Johansson sie mit einer Handbewegung wegschickte. Sie verschwanden wie geschmolzene Butter. »Um das Geld für einen Wahlkampf zu bekommen, brauchen Politiker die Kirchen. Die Leute in den Kirchenbänken. Die Gruppen mit den besonderen Interessen. Die Kirchen unterstützen die Politiker, die wiederum ihre Stimmen benutzen, um Regierungsprogramme zu finanzieren – die wiederum gewisse Aufträge an außenstehende Firmen und Vertragspartner wie Axiom vergeben.«
    »Ich verstehe.«
    »Nein, noch nicht ganz.« Sie erreichten eine weitere Doppeltür. Auf einem Namensschild an der Wand daneben stand A-17. Martial ging hinein, und sie betraten einen weit älteren Teil der Einrichtung. Schließlich kamen sie zu einem Raum, den Gavin noch nie gesehen hatte. Als sie ihn durchquerten, sah der Forscher sich staunend um. Die Kammer war gewaltig. Hatte diese Kapelle die Stille einer Kirche ausgestrahlt, dann besaß dieser Raum deren Größe. Endlose Reihen von Käfigen mit verchromten Stahlstangen stapelten sich an den Wänden vom Boden bis zur Decke. Winzige leere Verschläge, zwei Meter hoch, waren aufeinandergestapelt, Käfig auf Käfig, bis zur Decke. Als sie daran vorbeigingen, versuchte Gavin sich vorzustellen, welche Tiere

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