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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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und kam zu der Laborbank.
    Er blickte über Pauls Schulter.
    »Na, viel geschafft haben Sie in meiner Abwesenheit ja nicht«, bemerkte Janus.
    »Die Arbeit geht nur verdammt zäh voran.«
    In dieser Nacht saß Paul in seiner dunklen Wohnung und las den Code. Er las ihn stundenlang, spürte den Buchstaben mit seinem Verstand nach.
    Er war kein Gen-Freak, konnte die Aminosäure-Sequenzen nicht wie Prosa lesen. Aber die Antwort lag da, in dem Code.
    Paul ging an seinen Schreibtisch und öffnete die oberste Schublade. Er durchwühlte den Müll der letzten Projekte, den ganzen alten Kram, auf der Suche nach etwas Bestimmtem.
    Da.
    Er hatte sie gefunden. Es war eine weiße Karte mit einem schwarzen Magnetstreifen auf der Rückseite. Eine Westing-Sicherheitskarte.
    Alle Westing-Karten sahen gleich aus. Sie hatten die Größe von Kreditkarten, waren vollkommen unauffällig und sollten in einer Brieftasche mitgeführt werden. Pauls Karte war im letzten Winter zerbrochen, an einem Tag, an dem fast null Grad geherrscht hatte. Das billige Plastik war in seiner Tasche gerissen, und eine Bruchkante teilte den Magnetstreifen, machte die Karte nutzlos. Er hatte noch am selben Tag eine Ersatzkarte bekommen, aber er hatte vergessen, seine alte Karte abzugeben.
    Paul warf wieder einen Blick auf den Ausdruck: Es war eine unverständliche Sequenz, eine Sprache, die er nicht begriff. Was er brauchte, war der Stein von Rosetta, der ihm sagte, was die Sequenz bedeutete.
    Und zufällig wusste er, wo er ihn finden konnte.

25
    »Ich bin echt gut in Tischtennis«, behauptete Paul.
    »Ach ja?«, gab Makato tonlos zurück.
    »Ich bin der beste Spieler, den ich kenne.«
    »Was du nicht sagst.«
    »Stimmt wirklich«, erklärte Paul. »Meine Reflexe sind geradezu katzenartig. Ich bin vielleicht der beste Spieler in diesem Staat.«
    »Schön für dich.«
    »Vielleicht sogar auf der ganzen Welt.«
    Sie saßen am Esstisch in der Mittagspause und beugten sich über ihre halb verzehrten Mahlzeiten. Paul hatte von Makato und seiner Vorliebe fürs Tischtennis gehört.
    »Ich habe früher auch ein bisschen Pingpong gespielt«, warf Makato ein.
    »Wirklich?«
    »Aber nur ein bisschen«, meinte Makato.
    »Bist du gut?«
    »Wer, ich? Nein, ich würde nicht sagen, dass ich gut bin. Nein. Eher unterdurchschnittlich. Sogar weit unter dem Durchschnitt.«
    »Vielleicht sollten wir mal spielen.«
    »Oh, das wäre keine wirkliche Herausforderung für dich.«
    »Trotzdem, es könnte Spaß machen«, meinte Paul.
    »Ich möchte dich aber nicht langweilen.«
    »Du wirst mich nicht langweilen. Vielleicht kann ich dir ja ein paar Tipps geben.«
    »Du hast recht, ich könnte ein bisschen Unterricht brauchen.«
    »Also spielen wir?«
    »Klar«, sagte Makato. Paul kannte ihn gut genug, um ihm nicht auch nur eine einzige Nanosekunde zu glauben.
    Sie trafen sich am nächsten Abend nach der Arbeit im Omni Sports Center in der Victoria Street. Die Tischtennistische befanden sich im ersten Stock. Paul trug ein T-Shirt und khakifarbene Cargoshorts. Makato kam in einem roten Trainingsanzug. Er machte Dehnübungen, bevor sie anfingen.
    Paul wusste vom ersten Aufschlag an, dass er keinen Stich sehen würde.
    Sie spielten neunzig Minuten. Makato punktete, wie er wollte.
    Paul fand zwei Dinge heraus, während er gegen Makato spielte. Erstens konnte er keinen Volley schlagen, den Makato nicht hätte retournieren können, und zweitens besaß Makato die Fähigkeit, den Ball auf eine Art und Weise tanzen zu lassen, die Pauls Meinung nach sämtlichen ph ysikalischen Gesetzen – bis auf die der Quantenmechanik – trotzte. Paul vermutete, dass der Ball, wenn er zufällig blinzelte und das Spielgerät von den Beschränkungen objektiver Beobachtung befreit war, Wellenform annahm. In den gesamten neunzig Minuten gab Makato nur insgesamt sieben Punkte ab.
    Nach dem Spiel gingen sie ins Dampfbad. Makato schie n kaum zu schwitzen. Sie saßen auf dem heißen Holz, während der Dampf den Raum um sie herum in Nebel hüllte und allmählich in Pauls Haut einsickerte. »Du hast gut gespielt«, sagte Makato.
    »Wohl kaum.«
    »Nein, für einen Amerikaner warst du wirklich sehr gut.«
    Nach dem Dampfbad nahmen sie ihre Handtücher und gingen zu den Duschen.
    Es war ganz einfach gewesen, Makatos Brieftasche zu durchsuchen.
    Paul hatte sich etwas mehr Zeit gelassen, um sich auszuziehen, und als Makato nackt zu den Duschen gegangen war, hatte Paul seinen Schrank geöffnet. Sie waren allein in der

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