Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gottes Gehirn

Gottes Gehirn

Titel: Gottes Gehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Johler , Olaf-Axel Burow
Vom Netzwerk:
immer noch einzelne Tiere den Weg in Jacksons Büro suchten, hinaus in den Korridor und von da aus ins Freie. Einige Männer in blauen Overalls stürmten ihnen entgegen, offenbar um Jackson zur Hilfe zur kommen.
„Was um Gottes willen war das?“, fragte Jane, als sie auf einem der Elektrowagen saßen und zum Haupttor zurückfuhren. „Und warum hat er diese grüne Maus so entsetzt angestarrt?“
    „Sie hat ihn gebissen“, sagte Troller. „Und sie war positiv. HIVpositiv.“

LIEUTENANT ROSS
     "Mr. Troller? Ms. Anderson? Können wir Sie einen Augenblick sprechen?" Troller hatte schon gesehen, wie die beiden auf sie zukamen, hatte aber gedacht, sie wurden im letzten Moment noch abdrehen und irgendjemand anderen ansteuern. Stattdessen blieben sie direkt vor ihnen stehen, ein Afro-Amerikaner und ein Weißer, und zeigten ihre Polizeimarken.
    „Sind die auch echt?“, fragte Jane.
„Sie können ja mal drauf beißen“, sagte der Weiße.
„Okay, was können wir für euch Jungs tun?“
„Ich bin Lieutenant Ross, das ist Lieutenant Frazier. Wir haben ein paar Fragen“, sagte der Weiße. Er war ziemlich groß, ziemlich fett, trug einen ausgebeulten blauen Anzug und ein dunkelrotes Hemd. Der andere, Lieutenant Frazier, war auch nicht gerade klein, aber nicht so dick, eher schlaksig. Er trug einen braunen Anzug, passend zur Hautfarbe.
    „Was für Fragen?“
    „Über den Zweck Ihres Aufenthalts in den Vereinigten Staaten“, sagte Lieutenant Frazier.
„Zweck?“, sagte Jane. „Ich brauche keinen Zweck. Ich bin amerikanische Staatsbürgerin, ich bin hier zu Hause.“
„Nach unseren Informationen arbeiten Sie beide für ein deutsches Nachrichtenmagazin. Korrigieren Sie mich bitte, wenn ich etwas Falsches sage.“
„Sie sagen genau das Richtige. Wir arbeiten für ein deutsches Magazin, wir sind auf dem Weg nach New Orleans, unser Flugzeug geht in einer halben Stunde, und wir haben nicht viel Zeit für irgendwelche Fragen. Aber bitte, wenn es schnell geht – was wollen Sie wissen?“
    „Wir müssen Sie leider auffordern, mit uns zu kommen“, sagte der andere, Lieutenant Ross. „Ich fürchte, Sie müssen Ihren Flug verschieben.“
    „Da gibt’s nichts zu verschieben“, sagte Jane empört. „Das hier ist der letzte Flug nach New Orleans, wir haben dort ein Hotel gebucht, und wir haben morgen einen Interviewtermin. Was meinen Sie, wie schwer es ist, einen Termin mit einem dieser Top-Wissenschaftler zu bekommen. Wenn Sie uns daran hindern, in dieses Flugzeug zu steigen, dann ist das ein Angriff auf die Pressefreiheit. Das bleibt nicht ohne Folgen, das kann ich euch Jungs versprechen.“
    „Wollen Sie uns etwa drohen?“, fragte Lieutenant Ross und grinste.
„Hat der berühmte Wissenschaftler einen Namen?“, fragte Lieutenant Frazier.
„Turner“, sagte Troller. „Eric Turner. Professor für Astrophysik an der Tulane University in New Orleans.“
Lieutenant Frazier holte einen Notizblock aus seiner Tasche und notierte sich den Namen. „Hat dieser Mr. Turner auch Telefon?“
„Sicher“, sagte Troller und ärgerte sich über die dumme Frage.
„Dann rufen Sie ihn an und verlegen den Termin. Sie können morgen früh fliegen, wenn alles gut geht.“
„Wenn alles gut geht?“
„Wenn Sie kooperieren“, sagte Ross. „Sonst werden wir Ihre Geduld ein bisschen länger strapazieren. Sie wissen ja, dass wir das Recht haben, Sie bis zu achtundvierzig Stunden festzuhalten, wenn’s drauf ankommt.“
„Moment mal“, sagte Jane. „Soll das heißen, Sie verdächtigen uns, irgendein Verbrechen begangen zu haben?“ Sie holte ihr Handy aus der Tasche und drückte auf die Taste für die eingespeicherte Nummer von Fazit. Es war allerdings ziemlich sinnlos, es sei denn, sie wollte sich mit dem Anrufbeantworter unterhalten. In Deutschland war es kurz vor Mitternacht.
„Wen rufen Sie an?“
    „Meinen Anwalt.“
„Sie brauchen keinen Anwalt“, sagte Frazier. „Sie sind nicht verdächtig. Wir haben nur ein paar Fragen. Sie betreffen den Mord an Lennart Lansky.“

    Sie waren nicht verdächtig, aber sie wurden trotzdem getrennt befragt, nur um ganz sicherzugehen, wie Lieutenant Frazier sagte. So saßen sie jetzt Wand an Wand in zwei verschiedenen Räumen des Flughafens La Guardia, Troller mit dem fetten Ross, Jane mit dem schlaksigen Frazier.
Der Raum, in dem Troller saß, war klein und roch nach einem scharfen Reinigungsmittel. Es war die Art von Raum, in der man bereit ist, alles zu sagen, nur um so schnell wie

Weitere Kostenlose Bücher