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Gottes kleiner Finger - [Thriller]

Gottes kleiner Finger - [Thriller]

Titel: Gottes kleiner Finger - [Thriller] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Ängste zu besiegen und ihnen mutig entgegenzutreten.«
    »Ein andermal«, sagte Katharine.
    Im Kontrollraum saß am äußersten Platz in einer Reihe von PCs ein ziemlich kleiner Mann. Er hatte einen langen Schnauzbart. Seine Kleidung und seine Gesichtszüge deuteten auf Südasien, aber seine Haut war ebenso hell wie die der Skandinavier. Der Mann trug eine weiße muslimische Kopfbedeckung. Er unterhielt sich über Skype mit einer etwa gleichaltrigen Frau und zwei halbwüchsigen Jungen.
    »Nersi Khan hat die Desert Queen und die Kleine Prinzessin entwickelt«, stellte Razia ihn vor. »Sein Vater besitzt eine der größten Luftschiffproduktionsgesellschaften der Welt.«
    Nersi Khan wandte sich ihnen zu.
    »Nersi Khan klingt pakistanisch«, bemerkte Lauri.
    Khan lächelte, freudig überrascht.
    »Das ist ein sehr häufiger Name in Pakistan. Mein Vater stammt allerdings aus dem Iran. So wie auch Razias Vater.«
    Sie überließen Khan der Gesellschaft seiner Familie und gingen weiter in das Sitzungszimmer des Kontrollstands. Um einen großen Tisch herum hatte sich eine Gruppe von Menschen versammelt. Lauri und Katharine erkannten darunter nur Reino Keskitalo und Razia al-Qasreen.
    Eine kleine und zierliche Frau von ostasiatischem Aussehen kam und stellte sich ihnen vor.
    »Mein Name ist Thanh Binh Hoa. Ich freue mich sehr, Sie kennenzulernen.«
    »Stammen Sie aus Vietnam?«, fragte Lauri.
    »Aus der Nähe von Hanoi.«
    Hinter Thanh Binh schob sich ein breitschultriger, blonder Hüne in der blauen Uniform der Sicherheitskräfte von SunWind hervor.
    »Ulrich Ludlow«, stellte er sich vor.
    Ludlow war ein junger, kaum zwanzigjähriger langer Lulatsch.
    »Ulrich ist Schraders rechte Hand«, sagte Janet.
    »Jetzt übertreibst du aber gewaltig«, lachte Ulrich. »Tatsächlich bin ich nur der Chauffeur der Chefin. Wenn ich nicht gerade hier bin.«
    Ein hochgewachsener, teilweise ergrauter Mann rauchte eine Zigarette und spielte mit einer viel jüngeren Frau Karten.
    »Dies ist Jacques Desvernois«, stellte Janet ihn vor. »Er ist für das Kommunikationssystem des Kraftwerks zuständig.«
    »Hallo«, sagte Desvernois. »Schön, dass wir Verstärkung bekommen. Wir hatten hier in letzter Zeit ein paar Kalamitäten.«
    Desvernois’ Spielpartnerin stand auf und reichte Katharine die Hand.
    »Birkin, Sarah Birkin.«
    Sarah sprach mit stark amerikanischem Akzent. Sie hatte einen superkurzen Wasserstoffperoxid-Stoppelschnitt und breite, durchtrainierte Schultern. Birkin trug eine grüne Tarnhose, die an Armeeklamotten erinnerte, schwere Springerstiefel und ein ärmelloses weißes T-Shirt. Ihre Arme waren stark und muskulös, sie wirkten sorgfältig trainiert. Auf dem einen Arm prangte das dunkle, stark stilisierte Tattoo eines Totenkopfs. Eine ehemalige Soldatin, dachte Lauri.
    Birkin witterte Lauris Frage, noch ehe er dazu kam, sie auszusprechen.
    »US-Army, Irak«, sagte Birkin kurz.
    »Was denkst du darüber?«, fragte Lauri.
    »Das war Scheiße. Was glaubst du, warum ich hier bin?«
    Sie setzten ihre Besichtigung fort. Als Nächstes führte Janet sie zu einem dunkeläugigen, weich sprechenden jungen Ingenieur. Er hieß Sayed Barcid und stammte aus Kairo. Die neben ihm stehende, auffallende Latinofrau kam aus Mexiko, von der Halbinsel California.
    »Wenn du sagst, aus Baja, dann bring ich dich um«, seufzte Rafaela Guerrero.
    Lauri musste über diesen Ausbruch lachen.
    »Nersi hat mich ausgebildet, und jetzt bin ich für die Königin zuständig«, erklärte Rafaela. »Ich habe aber auch schon die Prinzessin gesteuert.«
    Hinter Rafaela standen zwei Ägypter.
    »Abu Hassan Ben Bekr«, sagte der jüngere.
    Er muss noch jünger als Ulrich sein, dachte Lauri, ob er überhaupt schon zwanzig ist? Abu Hassan hatte ein warmes, gewinnendes Lächeln.
    »Abdullah al-Kawthar«, stellte der andere Ägypter sich vor.
    Er war deutlich älter als Abu Hassan, bestimmt zwischen fünfzig und sechzig. Ein vertrauenerweckender und kompetent wirkender Sicherheitsmann, dachte Lauri.
    »Wo kommst du ursprünglich her?«, fragte Lauri. »Aus Kairo?«
    »Aus Alexandria«, sagte Abdullah.
    »Und ich stamme aus dem Süden, aus der Nähe von Assuan«, erzählte Abu Hassan.
    Zum Kernteam des Projekts gehörten noch vier weitere Männer: der Türke Mustafa Esdri, der Spanier Jaime Oroza, der Russe Alexander Gorschkow und der Inder Nasim Rao. Schrader hat eine wahrhaft internationale Mannschaft zusammengestellt, dachte Lauri.
    Rao war ein ursprünglich aus

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