Gottes kleiner Finger - [Thriller]
dreimal mit einem leistungsstarken Gewehr Löcher geschossen worden.«
»Es ist sicherlich mit Helium gefüllt«, bemerkte Lauri.
Ulrich lächelte.
»Helium ist teuer, aber wenn wir Wasserstoff verwenden würden, könnten die Terroristen das ganze Luftschiff mit Leuchtspurmunition vernichten. Heute parken wir das Luftschiff für die Nacht so hoch oben, dass es mit keiner Waffe, die leichter ist als eine Rakete, zu erreichen ist. Wir haben auch die Bewachung der Baustelle verbessert. Wir haben zehn Kilometer vom Turm entfernt einen mit elektronischen Warnanlagen versehenen Zaun errichtet. Er umschließt das gesamte Gelände.«
»Haben die Angriffe aufgehört?«
»Letzte Woche ist ein Werkzeugschuppen abgebrannt, aber danach ist nichts mehr passiert«, sagte Ulrich.
»Vielleicht warten sie nur darauf, dass wir alles fertigbekommen, und schlagen dann alles kurz und klein«, seufzte Janet. »Dann ist der Schaden am allergrößten.«
Es ist schwer, gegen Schatten Krieg zu führen, dachte Lauri. Wenn man nicht weiß, wer einem gegenübersteht. Nachdenklich kratzte er sich das Kinn.
»Ich möchte hier vier sechsläufige Hotchkiss-Luftabwehrmaschinengewehre haben«, sagte er dann. »Eines würde ich auf dem Hügel dort postieren, ganz in die Nähe des Zauns, und ein anderes auf der anderen Seite des Geländes, zum Beispiel etwa dort drüben. Das dritte auf der obersten Ebene des Turms und das vierte im Luftschiff.«
Janet Kendall und Ulrich Ludlow sahen sich die Stellen an, die Lauri bezeichnet hatte.
»Gute Positionen«, bemerkte Ulrich zustimmend. »Aber du sprichst jetzt von Militärwaffen. Die sind nicht ganz leicht zu beschaffen.«
Lauri wirkte plötzlich leicht verlegen.
»Im Grunde ist die Sache schon erledigt, die Waffen sollten nächste Woche kommen«, bekannte Lauri.
Janet und Ulrich sahen ihn erstaunt an.
»Ich habe das mit Schrader abgemacht«, erklärte Lauri. »Ich habe gedacht, ich könnte immerhin ein wenig behilflich sein, obwohl ich noch nicht weiß, ob ich für längere Zeit hierbleibe.«
Ulrich pfiff durch die Zähne.
»Du scheinst gute Beziehungen zu haben, vielleicht sollte ich sagen: zu interessanten Kreisen?«
»Vielleicht«, erwiderte Lauri rätselhaft. »Aber es gibt noch etwas anderes.«
Lauri reichte Janet einen kleinen Zettel. Darauf standen zehn Zeilen Text, die mit Lauris holperiger, spitzer und etwas undeutlicher Handschrift geschrieben waren. Janet las die Liste durch und gab den Zettel weiter an Ulrich.
»Du weißt besser, was wir schon alles haben.«
»Acht Kilogramm Trotyl?«, buchstabierte Ulrich. »Na, das haben wir. Achtzig Kilometer gut isoliertes Stromkabel. Achtzig Kilometer? Na, das wird sich auch finden. Kupferkabel ist kein Problem ... und solche Aluminiumröhren, wie du sie haben willst, sind auch vorhanden. Das Einzige, was fehlt, sind diese seltsam geformten Metallplatten. Wozu brauchst du die denn?«
»Sind sie ein Problem?«, fragte Lauri.
Ulrich schüttelte den Kopf.
»Nein. Wir können sie anfertigen. Ich verstehe nur nicht, wozu wir sie brauchen.«
»Ich hatte gedacht, wir verbessern noch ein wenig unsere Luftabwehr«, sagte Lauri.
»EMP-Waffen?«, fragte Janet. »Waffen, die einen elektromagnetischen Puls erzeugen?«
»Ja«, bestätigte Lauri.
»Also so etwas Ähnliches wie die E-Bomben, die die Amerikaner im Irak eingesetzt haben?«, fragte Ulrich.
Lauri nickte.
»Das Prinzip ist dasselbe, aber dies ist eine Art Arme-Leute-Version. Ein sogenannter Fluxkompressor. Die Explosionswelle packt gleichsam die in einer langen Leitung befindliche Elektrizität zu einem festen Haufen zusammen.«
Janet betrachtete skeptisch Lauris Liste.
»Ich hab davon gehört. Aber würde ein solcher Fluxkompressor nicht auch unsere eigenen Elektrogeräte verschmoren?«
Lauri schüttelte den Kopf.
»Nicht, wenn wir den Puls in die von uns gewünschte Richtung lenken. Dann wird er natürlich auch stärker. Also in der Richtung, in die wir ihn schießen.«
Janet fuhr sich durch ihren Pferdeschwanz und nickte zustimmend.
»Jep. Die können eine ganz gute Idee sein. Was sonst noch?«
»Wäre es möglich, im Gewächshaus aus Glasscheiben vier luftdichte Behälter zu bauen und den ganzen restlichen Feinzement darin zu lagern? Die Behälter sollten ziemlich nahe am Rand des Gewächshauses stehen, jeder auf einer Seite.«
Janet und Ulrich sahen Lauri verwundert an.
»Ich möchte diese Säcke loswerden, sie sehen ziemlich hässlich aus«, sagte Lauri.
»Okay«, sagte
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