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Gottes Werk und Teufels Beitrag

Gottes Werk und Teufels Beitrag

Titel: Gottes Werk und Teufels Beitrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Irving
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zu Peaches.
    »Au ja«, sagte Black Pan in der Ciderhaustür. »Wir werden sehen, wer von euch als erster herunterfällt.«
    »Meines hat keine Mittelstange«, stellte Muddy an Candys Fahrrad fest.
    »Dadurch ist es schneller«, sagte Peaches. Er versuchte Angels Fahrrad vom Fleck zu bewegen, als ob seine Füße Paddel wären.
    »Du fährst gar nicht auf dem Ding, du bumst es«, sagte einer der Männer, und alle lachten. Black Pan rannte hinter Peaches her und schob ihn immer schneller an.
    »Hör auf mit dem Mist«, kreischte Peaches, aber Black Pan schob das Fahrrad so schnell, daß er nicht mehr mithalten konnte.
    »Ich kann doch kein Wettrennen machen, wenn mich nicht auch jemand schiebt«, sagte Muddy, und zwei der Männer schoben ihn schneller als Peaches, der über einem Hügel verschwunden war – in den nächsten Garten, aus dem die Männer ihn kreischen hörten.
    »Heiliger Mist!« sagte Muddy, als er in Fahrt kam. Er trat so hart in die Pedale, daß das Vorderrad vom Boden abhob, und dann rollte das Fahrrad ganz unter ihm heraus. Die Männer brüllten jetzt vor Lachen, und Black Pan hob Muddys hingefallenes Fahrrad auf; er wollte es als nächster versuchen.
    »Willst du’s auch versuchen?« fragte Mr. Rose Homer.
    Solange Angel und Candy nicht in der Nähe waren und ihn beobachteten – warum nicht, dachte Homer. »Klar«, sagte Homer. »Ich will als nächster!« rief er Black Pan zu, der das Fahrrad im Stand balancierte, wobei seine Füße immer wieder von den Pedalen rutschten; er kippte zur Seite, bevor er in Fahrt kam.
    »Das war kein echter Versuch«, sagte Black Pan. »Ich habe noch einen frei.«
    »Wollen Sie es versuchen?« fragte Homer Mr. Rose.
    »Ich nicht«, sagte Mr. Rose.
    »Das Baby schreit«, sagte einer.
    »Geh und nimm es auf den Arm«, sagte ein anderer.
    »Ich werde mich darum kümmern«, sagte Mr. Rose zu ihnen allen. »Ich paß auf das Baby auf – während ihr spielen dürft.«
    Peaches tauchte über dem Hügel auf; er schob das Fahrrad neben sich her; er hinkte.
    »Es ist an einen Baum gekracht«, erklärte er. »Es ist direkt auf den Baum losgerast, als wär der Baum sein Feind.«
    »Du hättest es lenken sollen«, sagte Muddy zu ihm.
    »Es lenkt sich selber«, sagte Peaches. »Es gehorcht mir nicht.«
    Homer stützte Black Pan, während der Koch ein zweites Mal Candys Fahrrad bestieg. »Los geht’s«, sagte Black Pan entschlossen, aber er hielt einen Arm um Homers Hals geschlungen; er hatte nur eine Hand an der Lenkstange, und er trat die Pedale nicht.
    »Du mußt die Pedale treten, damit es fährt«, sagte Homer zu ihm.
    »Du mußt mich erst schieben«, sagte Black Pan.
    »Etwas brennt an!« schrie jemand.
    »Oh, Mist, mein Maisbrot«, sagte Black Pan.
    Er stürzte zur Seite, sein Arm immer noch um Homers Hals, so daß Homer mit ihm umfiel – oben auf das Fahrrad drauf.
    »Ich habe dir gesagt, er wird das Brot verbrennen lassen«, sagte Peaches zu Muddy.
    »Gib mir das Rad«, sagte Muddy und nahm Peaches Angels Fahrrad weg.
    Zwei der Männer schoben Homer an.
    »Ich hab’s, ich hab’s«, sagte Homer zu ihnen, darum ließen sie los. Aber er hatte es nicht. Er schwenkte scharf in die eine Richtung, dann schwenkte er zurück zu den Männern, die ihm aus dem Weg springen mußten; dann ließ er das Fahrrad kippen und purzelte zur einen Seite – das Fahrrad zur anderen.
    Jetzt lachten alle. Peaches schaute Homer Wells an, der am Boden lag.
    »Manchmal hilft es nicht, wenn man weiß ist«, sagte Peaches zu Homer, und alle brüllten.
    »Es hilft schon, wenn man weiß ist – meistens«, sagte Mr. Rose. Er stand in der Tür des Ciderhauses, hinter ihm stieg der Qualm von dem verbrannten Maisbrot auf, seine Tochterstochter auf seinem Arm hatte wie festgewachsen den Schnuller im Mund. Und nachdem Mr. Rose gesprochen hatte, steckte er sich ebenfalls einen Schnuller in den Mund. 
     
    Im Herzen des Tales, ganz unten in der Frying-Pan, dort wo der Ozean einhundert Meilen weit weg zu sein schien und wohin kein Meereshauch jemals gelangte, lag Rose Rose im dunklen Gras unter einem Northern Spy, den noch niemand abgepflückt hatte. Angel Wells lag neben ihr. Sie ließ ihren Arm über seine Hüfte hängen; er strich mit seinem Finger ganz leicht über ihr Gesicht, der Linie ihrer Narbe folgend, die Nase hinunter, bis zu ihrer Lippe. Als er ihre Lippe berührte, hielt sie seine Hand fest und küßte seinen Finger.
    Sie hatte ihre Arbeitsstiefel ausgezogen und die Bluejeans, aber Candys

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