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Gottesdienst

Titel: Gottesdienst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Gardiner
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aufgelassen? Glory? Glory Moffett, warst du das?« Es war die Stimme von Chenille.
    »Sorry, es war so heiß hier drin.«
    Garrett schob vorsichtig das Schlafzimmerfenster auf.
    Schwere Schritte im Wohnzimmer. »Du bist ganz dreckig. Warst du im Geheimgang?«
    »Ich hab Geräusche gehört. Ich wollte nicht, dass die Ratten an die Lebensmittel gehen, deshalb -«
    »Was ist das für ein weißes Zeug auf dem Boden? Gips?« Eine weitere Stimme, höher und angespannt wie ein Drahtseil. »Hey, die Gefriertruhe sieht so vereist aus. Hast du sie geöffnet?
    »Nein, Shiloh.«
    »Besser, du hast dich nicht an meiner Sprühsahne vergriffen«, warnte Chenille.
    »Ich war überhaupt nicht an der Gefriertruhe.« Erstauntes Schweigen. »Vielleicht war es Pastor Pete.«
    Garrett sprang behände aus dem Fenster. Er streckte mir seine Hand entgegen.
    »Du glaubst -«, sagte Shiloh.
    »Oh …!«, stöhnte Chenille auf. »Peter! Mach die Augen auf, Baby -«
    Wir spurteten los.
     
    Als wir es halb den Berg hinauf geschafft hatten, wagte ich einen Blick zurück auf die knochentrockene Landschaft. Die Alufolie ließ die Hüttenfenster glitzern wie Augen, die uns beobachteten. Niemand verfolgte uns, aber wir rannten trotzdem weiter. Garrett stürmte mit dem Gewehr im Anschlag über den steinigen Boden voraus.
    »Glory wird das Einschussloch in der Decke nicht erklären können«, keuchte ich. »Chenille wird alles rausfinden.«
    »Machst du dir Sorgen wegen uns oder wegen Glory?«
    »Wegen Jesse.«
    Er warf mir einen bösen Blick zu. »Glory war dabei, als er entführt wurde, da wette ich drauf.« Wir überquerten jetzt den Bergsattel. »Ich weiß, dass ich sehr grob zu ihr war«, gab er zu. »Aber ihr fehlt jegliche Reue, und die einzige Möglichkeit, Leute wie sie zum Kooperieren zu bringen, ist durch die Androhung von Schmerzen.« Unsere Schritte wurden schneller, den Abhang rutschten wir halb hinunter. »Was hat sie damit gemeint: ›Wie sollte er denn in seinem Zustand von dort flüchten?‹«
    »Er ist behindert. Er kann nicht laufen.«
    Er stolperte und hätte beinahe das Gleichgewicht verloren. »Sie machen Witze.«
    »Wenn’s nur so wäre.«
    Bis wir meinen Wagen erreichten, war ich schwer am Schnaufen und schweißüberströmt – aber auch aufgekratzt und erleichtert; ich brannte darauf zu Jesse zu kommen, bevor jemand anders eingreifen konnte. Auf der Fahrt zurück zu Garretts Jeep erklärte er mir, wie man zum Copper Creek kam. Er berührte meinen Arm. »Das Problem ist, dass ich nicht mitfahren kann. Mein Dienst beginnt in einer halben Stunde. Sie müssen die Polizei verständigen.«
    »Hier draußen habe ich sicher keinen Empfang.«
    »Dann rufe ich die Polizei, wenn ich zurück in der Stadt bin. Und Sie warten so lange.«
    »Nein, Jesse könnte inzwischen wer weiß was passieren. Außerdem hat Glory gesagt, dass es dort keine Wachen gibt.«
    »Glauben Sie ihr?«
    »Muss ich ja wohl.« Vielleicht sprach in dem Moment das Adrenalin aus mir oder vielleicht ein Rest von Vertrauen – vielleicht war es aber auch einfach das Gleiche.
    Wir erreichten seinen Jeep. Garrett legte mir die Hand auf die Schulter. »Da Sie so hartnäckig nach diesem Mann suchen, geh ich wohl recht in der Annahme, dass wir wohl kein zweites Date haben werden.«
    Seine Stimme klang versöhnlich, und er lächelte freundlich – er war ein guter Verlierer. Fast hatte ich ein schlechtes Gewissen, dass ich ihm eine Abfuhr erteilen musste, obwohl er sich für meine Familie in Gefahr begeben hatte.
    Ich strich ihm kurz über die Wange und gab ihm einen flüchtigen Kuss. »Danke.«
    Dann machte ich mich schleunigst auf den Weg zum Copper Creek.
     
    Die Männer warteten in einem Verhörraum des Gefängnisses auf Brian. Detective McCracken, den rothaarigen Beamten mit dem bulligen Körperbau, kannte er schon. Die beiden anderen mussten vom FBI sein, überlegte er. Sie sahen genauso aus, wie man sich Leute vom FBI vorstellte: dunkelblaue Anzüge und ein Stock im Arsch. Ein vierter Mann in gepflegter Freizeitkleidung, der an einem Tisch beim Fenster saß, kam vom NCIS, der Strafverfolgungsbehörde der Marine. Brian war allein. Er hatte seinen Strafverteidiger nicht benachrichtigt, denn er wollte nicht auf ihn warten. Jetzt schien es allerdings, als hätte er das besser getan.
    Der Mann vom NCIS schaltete einen Fernseher ein. Die Aufzeichnung der Überwachungskamera aus dem Gefängnis zeigte, wie sich Brian mit Paxton und Tabitha unterhielt.
    Der FBI-Beamte, DeKalb,

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