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Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Titel: Gottesfluch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Becker
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hättest bei allen anderen dasselbe Problem. Wenn die einzelnen Wörter verschlüsselt wurden, dann sind sie keine richtigen Wörter mehr, sondern nur noch eine Ansammlung von Buchstaben. Die aramäischen Wörter auf dieser Tafel«, sie tippte auf das Papier vor Bronson, »sind nicht verschlüsselt. Aber das bedeutet nicht, dass im Text nicht eine Art von Nachricht versteckt wäre.«
    »Das musst du mir genauer erklären«, antwortete er. »Aber erst, wenn wir wieder unterwegs sind.«
     
    »Warte hier einen Moment«, sagte Bronson, als sie die Tür des Restaurants erreichten. »Ich will mich erst davon überzeugen, dass uns draußen niemand auflauert. Dann hol ich den Wagen.«
    Angela sah zu, wie er um die wenigen geparkten Fahrzeuge vor dem Restaurant herumging und in jedes hineinblickte. Als Bronson mit dem Mietwagen direkt vor der Tür anhielt, ging sie hinaus.
    »Wenn die Wörter nicht verschlüsselt sind, wie kann sich dann eine Nachricht in diesem Text verbergen?«, fragte Bronson, als er auf die Hauptstraße einbog.
    »Statt einer alphabetischen Ersetzung kann man auch eine Wortersetzung benutzen. Dabei wählt man bestimmte Wörter aus, die etwas vollkommen anderes bedeuten. Islamistische Terroristengruppen haben das ziemlich lange gemacht. Statt zu sagen: ›Wir zünden die Bombe um Punkt drei Uhr heute Nachmittag‹, sagen sie: ›Wir liefern die Früchte um Punkt drei Uhr heute Nachmittag.‹«
    »Also macht der Satz immer noch Sinn, aber die Bedeutung ist in Wirklichkeit eine ganz andere, als es auf den ersten Blick scheint«, erklärte Bronson.
    »Genau. Kurz vor dem Angriff auf das World Trade Center hat der Anführer der Terroristen, Mohammed Atta, Kontakt mit seinem Führungsoffizier aufgenommen und ihm eine Nachricht übermittelt, die für den amerikanischen Geheimdienst damals keinerlei Sinn ergab. Er benutzte einen Satz mit einem Ausdruck wie ›Teller mit einem Stäbchen nach unten, zwei Stäbchen‹. Mit etwas Vorstellungskraft kannst du dir jetzt denken, dass er die Zahlen ›Neun‹ und ›Elf‹ meinte. Er hat seinem Kontaktmann bei Al Kaida genau gesagt, wann die Angriffe auf Amerika stattfinden würden.«
    »Und wie ist das jetzt auf dieser Tontafel?«
    Angela schüttelte im Dämmerlicht des Wagens den Kopf. Die Scheinwerfer bohrten einen Lichttunnel durch die Dunkelheit der fast leeren Straße vor ihnen. »Ich glaube nicht, dass so etwas in diesem Text eingebaut ist, weil die Sätze einfach ohne Sinn sind.«
    Sie schwieg und blickte durch das Seitenfenster auf den klaren Nachthimmel. Casablanca lag jetzt etliche Meilen hinter ihnen, und nachdem sie die grellen Lichter der Stadt verlassen hatten, wirkten die Sterne heller und näher. Es waren viel mehr, als sie je zuvor gesehen hatte. Sie richtete den Blick wieder auf Bronson und betrachtete sein kräftiges Profil, das vom schwachen, grünlichen Licht der Armaturen beleuchtet wurde.
    »Aber es gibt eine Möglichkeit, die wir nicht einmal in Betracht gezogen haben«, erklärte sie.

25
    Izzat Zebari wartete bis nach ein Uhr morgens, als die Lichter im Haus bereits seit mehr als einer Stunde gelöscht waren, bevor er zu dem zweiflügeligen Stahltor ging und zwei große rohe Steaks auf das Grundstück dahinter warf. Während er wieder in der Dunkelheit verschwand, hörte er, wie die beiden großen Wachhunde anschlugen und aus ihren Zwingern rannten, um den vermeintlichen Eindringling zu stellen.
    »Wie lange dauert das jetzt?«, fragte Hammad, während Zebari auf den Beifahrersitz des Wagens glitt, den sie etwa hundert Meter entfernt in einer verlassenen Seitenstraße geparkt hatten.
    Hammad würde sich um alle Alarmanlagen oder anderen elektronischen Sicherungen kümmern, die sie auf dem Grundstück vorfanden. Auf dem Boden des Wagens neben ihm stand eine kleine Stofftasche, in der sich Spezialwerkzeug und diverse Ausrüstungsgegenstände befanden. Das wusste Zebari, weil Hammad die Tasche mindestens sechsmal aufgemacht und ihren Inhalt kontrolliert hatte, seit sie zum Wagen zurückgekehrt waren. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit hatten sie leise und vorsichtig den Hügel verlassen und warteten seitdem im Auto.
    »Eine halbe Stunde sollte genügen«, antwortete Zebari. »Wir müssen einfach warten, bis die Wirkung der Medikamente einsetzt. Mein Chemikerfreund hat die Dosierung sehr sorgfältig abgestimmt.«
     
    Zebari wartete noch weitere fünfundvierzig Minuten, bevor er das Signal zum Aufbruch gab. Sie stiegen aus dem Wagen und schlossen

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