Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gottesgericht

Gottesgericht

Titel: Gottesgericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
Vom Netzwerk:
Beweis sein, dass es eine Verbindung zwischen ihnen gibt.«
    »Vielleicht. Aber wenn die Bande bei den Mönchen Zuflucht gefunden hat, hätte das ernste Auswirkungen. Sie können sich vorstellen, was die Israelis davon halten werden. Könnte allerdings sein, dass wir sie dann eine Weile vom Hals haben.«
    »Sie müssen ziemlich wütend auf euch sein – mit einiger Berechtigung, würde ich sagen.«
    »Und ob sie das sind. Und in der letzten Stunde haben sie ein Ultimatum gestellt – wenn ihnen die Belisarius Brigade nicht ausgehändigt wird, drohen sie im Gegenzug eine Seeblockade der Türkei an.«
    »Ein Land von der Größe der Türkei? Wie soll das gehen?«
    »Es ist leichter, als Sie glauben. Sie müssen nur die Durchfahrt durch die Dardanellen verhindern. Die sind so eng, dass ein paar Kriegsschiffe reichen.«
    »Aber damit kämen sie in Konflikt mit Ihrer Marine.«
    »Ja. Und es würde wahrscheinlich eine Reaktion des Iran provozieren.«
    »Des Iran. Was hat der Iran damit zu tun?«
    »Es gibt ein Geheimprotokoll zwischen unseren Ländern. Eins, für dessen Zustandekommen der Iran sehr viel Druck gemacht hat. Falls wir je von einem nuklear bewaffneten Staat, Israel in anderen Worten, bedroht werden, wird der Iran sein Nuklearpotenzial als Abschreckung einsetzen. Es ist ein bisschen, als wäre man in der Schule mit einem Schlägertypen befreundet, der will, dass man ihm einen Vorwand liefert, einen seit Langem verhassten Widersacher zu vermöbeln.«
    »Warum ein Geheimprotokoll?«
    »Wegen der EU -Regeln für einen Beitritt. Und weil die Türkei zur NATO gehört, was bedeutet, sie hat von der NATO kontrollierte Nuklearwaffen auf ihrem Boden.«
    »Klingt, als würden sie gleichzeitig auf beiden Seiten stehen.«
    »Mir kommt es eher vor, als würde die Grenze zwischen den Seiten ständig verschoben. Offiziell sind wir gegen eine Nuklearbewaffnung Irans – und vor nicht allzu langer Zeit haben wir noch gemeinsame Militärmanöver mit Israel durchgeführt.«
    »Interessant … Wir hatten gestern eine Frau in der Sendung … Sie hat Bibelprophezeiungen über Länder zitiert, die sich gegen Israel zusammenrotten. Iran und die Türkei gehörten nach ihren Worten dazu.«
    »Und wenigstens noch hundert andere Länder.«
    Jane lachte. »Sie haben recht. Jetzt muss ich jedenfalls Schluss machen. Ich weiß nicht, ob sich die Fahrt hier heraus für Sie gelohnt hat.«
    »Es war hilfreich, glauben Sie mir. Manchmal muss man so eine Sache einfach mit jemandem von außerhalb durchsprechen. Und übrigens gibt es tatsächlich eine Information, die ich Ihnen inoffiziell zukommen lassen darf.« Er beugte sich vor. »Wenn Sie nichts dagegen haben, natürlich.«
    »Also gut dann.«
    »Die Belisarius Brigade hatte einige Zusatzforderungen. Wir mussten in Verhandlungen mit Ägypten und Deutschland eintreten.«
    »Den beiden Ländern, deren Bürger bedroht wurden.«
    »Genau. Sie wurden nicht zufällig ausgewählt. Eine der Forderungen hatte mit dem Ahdname Mohammeds zu tun. Je davon gehört?«
    »Nein.«
    »Ich habe es nachgeschlagen, bevor ich das Büro verließ. Es ist eine Garantie, die der Prophet abgegeben haben soll, und zwar für die Sicherheit des orthodoxen Katharinenklosters auf dem Berg Sinai, der natürlich in Ägypten liegt.«
    »Ein richtiges Dokument?«
    »Ja. Eine Charta von Rechten und Privilegien, wenn Sie so wollen. Mohammed soll sie noch vor der arabischen Eroberung Ägyptens gegeben haben. Jahrhunderte später wurde das Original von ottomanischen Soldaten nach Istanbul gebracht und dem Sultan geschenkt.«
    »Und ist es noch in Istanbul?«
    »Nein, es existiert nicht mehr. Aber es wurden Kopien davon angefertigt. Eine befindet sich im Katharinenkloster selbst und die andere – raten Sie mal? In einem Kloster auf Athos. Allerdings, wie ich schnell anfügen muss, nicht in dem, das die Taten der Belisarius Brigade gutheißt.«
    »Trotzdem ein ziemlicher Zufall«, sagte Jane.
    »Dem stimme ich zu. Aber die Frage lautet, was die Brigade um alles in der Welt damit gewollt hat.«
    »Vielleicht zweifeln sie die Legitimität des Dokuments an. Was allerdings für orthodoxe Extremisten ein sonderbares Vorgehen wäre, da es eine ihrer heiligen Stätten schützt.«
    »Richtig«, sagte Orhun. »Wohingegen es absolut einen Sinn ergäbe, wenn sie islamische Frömmler wären. Ich meine, wenn sie wollten, dass das Kloster geschlossen wird, würden sie mit dem Beweis, dass die Garantie ein Schwindel war, seine Immunität beenden.

Weitere Kostenlose Bücher