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Gottessoehne

Gottessoehne

Titel: Gottessoehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tyra Reeves
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bedeutungslos, sie waren eins.
    Ihre Hand griff ins Leere. Sie strich über ein Satinkissen und öffnete die Augen. Die Seite im Bett neben ihr war leer, nur die zerknüllten schwarzen Satinkissen zeugten von seiner flüchtigen Anwesenheit. Verführerischer Kaffeeduft drang in ihre Nase. Kurz darauf kam Sam lächelnd ins Schlafzimmer, ein Tablett mit Frühstück balancierend. »Guten Morgen, meine Schöne. Ich dachte mir, du könntest hungrig sein.«
    »Wie spät ist es?« Kate gähnte und streckte sich genüsslich. »Noch früh. Es ist erst halb sieben.« »Oh, nein, ich muss gleich auf die Arbeit. Aber erst muss ich mir zu Hause noch etwas anderes anziehen. Der Bürodrache wird bestimmt misstrauisch, wenn sie mich in diesen Klamotten sieht.« Sie nickte in Richtung ihres achtlos auf den Boden geworfenen schwarzen Kleides und der hochhackigen Schuhen. Sam grinste und stellte das liebevoll arrangierte Tablett vor ihr ab. »Schon möglich, bei dem Anblick den du gestern geboten hast, da kann man schon auf zweideutige Gedanken kommen.« Der heiße Kaffee rann wohltuend ihre Kehle hinunter. Sie biss herzhaft in das warme Croissant. »Isst du denn nichts?«, nuschelte sie zwischen zwei Bissen.
    »Im Gegensatz zu dir, mein verschlafenes Murmeltier, bin ich schon seit gut einer Stunde auf den Beinen. Und da ich an diesem wundervollen Morgen nicht eines qualvollen Hungertodes sterben wollte, habe ich mir bereits Spiegelei mit Toast zubereitet. Ich hoffe, du verzeihst mir, dass ich dich alleine frühstücken lasse.« Sein übertriebener Hundeblick reizte sie zum Lachen. »Och, es gibt Schlimmeres«, Kate wischte sich ein paar Krümel vom Kinn. »Leider muss ich los, sonst komme ich zu spät.«
    An der Tür drückte Sam sie so fest, als ob er sie nie mehr loslassen wollte. Zärtlich küsste er ihren Mund. »Ruf mich heute Abend an, wenn du wieder zu Hause bist. Ich komme dann zu dir.« Kates Herz schlug heftiger. »Das mache ich, bis heute Abend.«
    Vorwurfsvolles Maunzen begrüßte sie, als sie die Wohnung betrat. Bangla und Desh verzehrten hastig das von Kate bereitete Fressen, zogen sich aber dann beleidigt zurück. Kate duschte, zog sich Jeans und T-Shirt an und wollte wieder hinausgehen, als ihr Blick auf den wild blinkenden Anrufbeantworter fiel. Ungeduldig drückte sie die Taste. Die Stimme ihrer Mutter ertönte, weinend und verzweifelt aus dem Apparat. »Kate, wo steckst du? Bitte melde dich doch, wenn du wieder da bist.«
    Pause. »Es ist etwas Schlimmes passiert. Dein Vater hatte einen schweren Autounfall. Er ist im Krankenhaus. Der Arzt sagt, es wäre ernst. Ruf mich bitte an.«
    Tränen schossen Kate in die Augen. Sie riss den Telefonhörer an sich, tippte mit zitternden Fingern die Nummer ihres Elternhauses, doch es meldete sich nur die mechanische Stimme des Anrufbeantworters.
Bestimmt sind sie alle im Krankenhaus.
Sie wählte Sams Nummer. Kaum vernahm sie seine Stimme, konnte sie das unterdrückte Schluchzen nicht länger zurückhalten.
    »Kate, beruhige dich bitte. Was ist passiert?« »Es ist furchtbar. Mein Vater liegt schwer verletzt im Hospital. Er hatte einen Unfall und es steht nicht gut um ihn, das habe ich gleich am Tonfall meiner Mutter erkannt. Ich muss sofort zu ihm. Ich werde mir Urlaub nehmen, meine Nachbarin bitten auf meine beiden Katzen aufzupassen und nach Auburn fahren.«
    »Das tut mir so leid. Kann ich irgendetwas für dich tun?« »Lieb, dass du fragst. Wir werden uns wohl eine Weile nicht sehen können.«
    »Da kann man nichts machen, deine Familie geht vor. Ich werde auf dich warten.« Kate beruhigte sich etwas.
    »Du wirst sehen, alles wird gut werden. Ich werde an dich und deinen Vater denken.«
    »Danke«, sie legte auf. Eine seltsame Ruhe überkam sie, das innerliche Zittern ließ nach. Allein schon seine Stimme hatte eine solch beruhigende Wirkung auf sie. Noch nie war ihr ein Mensch wie Sam begegnet. Ob alle Engländer so waren? Sie musste an seine Penthouse-Wohnung denken. Irgendetwas hatte sie die ganze Zeit an dieser Wohnung irritiert. Nun wusste sie auch, was es war. Die kühle, dunkle Einrichtung passte so gar nicht zu Sam. Sie schob den Gedanken beiseite, sie brauchte ihre gesamte Konzentration für die Planung ihrer Heimreise.
    Selten hatte Kate ihren Vater so hilflos gesehen wie jetzt. Sein Gesicht war kreidebleich und hob sich kaum von dem Weiß des Krankenhausbettes ab. Ein violett verfärbter Bluterguss zog sich über seine komplette linke Gesichtshälfte, die Augen

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