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Gottessoehne

Gottessoehne

Titel: Gottessoehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tyra Reeves
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wissen, ob du wirklich die Dämonenfürstin bist?«, brachte der Junge mit dem Namen Amon trotzig hervor. »Du könntest uns wenigstens einen Beweis deiner übernatürlichen Existenz liefern.« Höhnisch zog Lilith die Augenbrauen nach oben, schloss die Lider und streckte ihre Arme in die Höhe. In diesem Moment begannen die schwarzen Kerzen wie durch ein leichtes Erdbeben zu zittern, um sich dann vom Kellerboden zu lösen. Sie schwebten einen Meter in die Höhe und drehten sich in der Luft bedächtig um ihre eigene Achse. Die Gesichter der drei jungen Männer, die nun direkt von dem goldenen Schein der sie umgebenden Kerzen angestrahlt wurden, färbten sich aschgrau. »So, das reicht«, beschloss Lilith und die Kerzen polterten auf den Boden. Das flüssige Wachs spritze nach allen Seiten und mit einem leisen Zischen verloschen die Kerzen. Nun spendete nur noch die verdreckte Deckenleuchte ein schummeriges Licht.
    »Ich höre!«
    »Wir waren so gegen 5 Uhr in der besagten Straße, hielten uns so gut es ging versteckt und warteten auf das Mädchen. Endlich erschien eine junge Frau, die genauso aussah, wie sie uns in Trance erschienen ist. Wir packten sie und wollten sie mitnehmen, da erschien plötzlich ein Mann.«
    »Was für ein Mann?«
    »Na, ein Mann halt, ungefähr in unserem Alter, eher etwas älter. Er befahl uns, sie loszulassen und als wir das nicht taten, ist er auf uns los wie eine Kampfmaschine. Bestimmt ist er im Nahkampf ausgebildet, vielleicht ein Marine, ansonsten wären wir ohne weiteres mit ihm fertig geworden.«
    »Wie sah er aus?«
    »Wie ein normaler Mann eben aussieht.«
    Lilith wippte ungeduldig mit dem linken Fuß. »War er außergewöhnlich schön?«
    Der Junge schaute sie verblüfft an. »Kann zwar Männer schlecht beurteilen, aber wenn ich mir es genau überlege, er sah schon besser aus als der Durchschnitt. Eher die Marke Fotomodel.«
    »Aha, jetzt wird mir einiges klar. Fazit der Geschichte: Ihr drei habt versagt.« Lilith trat aus dem Halbkreis heraus . »Und Versager kann ich nicht gebrauchen.« Sie sprang blitzschnell auf Baal zu, riss ihm das Messer aus der Hand, wirbelte um ihre eigene Achse, rammte es dem Jungen namens Amon der immer noch auf dem Boden hockte, rechts in den Hals und zog es mit einer einzigen machtvollen Bewegung nach links. Blut spritzte gleich einem feinen Sprühregen durch die Luft. Der jugendliche Teufelsanbeter fiel ohne einen Laut seitwärts in den Schmutz des Kellerbodens.
    Die weit aufgerissenen Augen in seinem abgetrennten Kopf, der mit einem dumpfen Geräusch hin und her kollerte, zeigten einen Anflug von Überraschung. Aus seinem kopflosen Rumpf schoss eine Fontäne von Blut, die mit dem Absterben des Herzschlages immer schwächer wurde.
    Der angebliche Mephisto fing hysterisch an zu kreischen, versuchte aufzuspringen, doch seine Beine verwehrten ihren Dienst. Er fiel auf den Rücken und begann rückwärts, auf die Ellenbogen gestützt, in Richtung Wand zu kriechen. Lilith packte mühelos seinen Haarschopf und zog ihn halb in die Höhe. »Bitte, bitte, tu mir nichts«, stotterte er mit halberstickter Stimme , » habe ich dir nicht immer gedient?« »Wir brauchen eure Dienste nicht!« Sie umfasste seinen Schädel, drückte ihn, als wollte sie seinen Lebensgeist herauspressen. Der Junge stöhnte. Seine Haut wurde erst grau, dann verlor sie jede Vitalität, das Schwarz seiner Haare verwandelte sich in einen stumpfen Grauton, um ihm dann büschelweise vom Kopf zu fallen. In Sekundenschnelle alterte der Teenager zu einem Greis, bis sogar dieser sich aufzulösen schien. Zurück blieb eine vertrocknete, schrumpelige Hülle.
    Piercing-Gesicht wiegte seinen Oberkörper vor und zurück, stammelte unter Schluchzen lateinische Wörter und hielt Lilith ein goldglänzendes Pentagramm entgegen. »Wirf sofort diesen Mumpitz weg.« Ihr überirdisch schönes Gesicht, das über und über mit Blut besprenkelt war, verzerrte sich vor Wut. Der junge Mann klammerte sich bibbernd an das Pentagramm. Sie holte mit dem rechten Arm aus und schlug ihm mit Wucht das Bannsymbol aus der Hand. »Ihr Dummköpfe glaubt wirklich ihr könntet IHN anbeten und die Dämonen beschwören! Dieser ganze Zauber und eure erbärmlichen Tieropfer interessieren IHN einen Dreck.« Sie wischte mit der Hand über ihre Wange und leckte dann ihre Finger ab. »Diese Opfer hier findet er viel interessanter.«
    »Aber ich wollte euch doch nur dienen.« Der Junge, der sich selbst Baal nannte, fiel vor ihr auf die

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