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Gott´sacker (Krimi-Edition)

Gott´sacker (Krimi-Edition)

Titel: Gott´sacker (Krimi-Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Boenke
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Frieda.
    Frieda war wohl auch etwas verschnupft, der Besuch bei der Polizei war ihrem ansonsten heiteren Naturell offensichtlich abträglich gewesen. Die Sache mit dem armen Mädchen entwickelte sich langsam zu einem kleinen, aber lästigen Problem, da Cäci auf keinen Fall von dem armen Mädchen erfahren sollte. Und das wusste Frieda. Auch die anderen ging es im Grunde genommen nichts an. Und wenn das Susi erfuhr, dass Frieda die Bilder gesehen hatte. Irgendwie musste ich aus der Sache herauskommen. Die Hitze in der Küche schien schlagartig um einige Gradzahlen zu steigen.
    »Mein Gott, das ist ja sauheiß hier.«
    Aber vorerst ließ mir Frieda noch Bedenkzeit, sie begann zu schimpfen: »Das war die Blonde von der Polizei«, meinte sie und war sofort wieder im roten Drehzahlbereich, »die ist immer hinter mir her geschlichen und hat gelauscht, was ich meinen Gästen erzählt habe. Aber nur so bekommt man Kundschaft, Leute – Sex und Crime. Und Crime haben wir jetzt, und zwar ordentlich. Eine Leiche in der Kapelle und Hundeschändung in der Nachbarschaft. Näher geht’s ja gar nicht. Das muss man doch gastronomisch nutzen! Ich bin doch von den Gästen abhängig, was glaubt ihr, wie der Laden hier läuft, seit ich jeden Tag ein bisschen mehr erzähle. Ich brauche jeden Abend Aushilfen. Die Gäste kommen sogar aus Sigmaringen, Ravensburg und Saulgau. Und ich hab ja die Bilder vom Danile genau gesehen, ich hab doch nicht die Unwahrheit gesagt. Und jetzt behaupten die von der Polizei, ich könnte das nur gesehen haben, wenn ich selbst dort gewesen sei und in der Kapelle gewesen wäre. Oder von dir könnte ich’s wissen, aber du behauptest ja, dass du nicht in der Kapelle warst und die Tür nicht aufgemacht hast. Wie die Spurensicherung sagt, seist du wohl bewiesenermaßen nicht in der Kapelle gewesen. Keine nachweisbaren Spuren von dir. Und ich wüsste als Einzige, wie’s innen aussieht. Na, da habe ich mich ganz schön rausreden müssen. Ich hab schon gedacht, die behalten mich.« Sie wollte gar nicht mehr aufhören, so echauffiert war Frieda. Ich stellte die Frage aller Fragen: »Hast du’s ihnen nun erzählt oder nicht, die Sache mit der Kamera, und dem … ähm, armen Mädchen?«
    »Nein!«
    Sie schaute mich vorwurfsvoll an. Cäci schaute mich neugierig an, sie ahnte, dass irgendetwas nicht stimmte.
    »Ich hab dir doch mein Ehrenwort gegeben.«
    Unauffällig versuchte sie zu ihrer Tochter Cäci zu schauen und nickte mir wissend zu. Dann wurden ihre Augen feucht, sie kam auf mich zu, drückte mich an ihr großes Herz und flüsterte kaum hörbar: »Die Cäci braucht doch das von der Rothaarigen nicht wissen.«
    Ich drückte ihr dankbar kurz die Hand und sagte laut in Richtung Frieda, die wieder zum dampfenden und zischenden Herd ging: »Du hättest das mit den Fotos von der Leiche den Polizisten gern erzählen können. Ich sage denen dann, ich hätte das vergessen zu erwähnen, oder dass ich die Bilder der Presse verkaufen wollte und deshalb nichts gesagt hätte … oder irgendetwas, was sich noch besser anhört.«
    »Das klärt aber immer noch nicht die Sache mit dem armen Mädchen, Daniel«, funkelte mich Cäci aus der Tiefe ihrer riedwasserfarbenen Augen an.
    Für ihren Kücheneinsatz hatte sie die weiße Bluse durch ein rotes T-Shirt mit der weißen Aufschrift ›Bedienung‹ ersetzt. Auch das stand ihr auffallend gut.
    Die restlichen MIKEBOSS -Stammtischler nickten wie der Geldmohr mit dem Turban an Weihnachten in der Kirche, wenn man ein Geldstück einwirft. Auch sie waren äußerst neugierig auf die Enthüllung. Sie erwarteten eine Sensation.
    Resigniert ließ ich die Schultern sinken, auch die Katze wurde mir lästig, es war viel zu warm für eine Katze auf dem Schoß.
    »Ja, das war sooo. Als ich deiner Mama die Bilder vom Toten gezeigt habe, hat sie da halt noch weitergezappt … als eben die Leichenbilder … und da waren halt noch andere Bilder … eins halt mit drauf von einem Mädchen …«
    »Und, wo gibt’s da ein Problem?«
    Bei dem Wort ›Problem‹ hob Cäci ihren hübschen Kopf, strich gekonnt die widerspenstige Strähne aus dem Gesicht und zog die Nase eigenartig nach oben und ich wusste genau, jetzt wird es eng für mich.
    »Eigentlich keins, das Mädchen hatte halt nichts an.«
    »Waaas …? Und mir ins Telefon sülzen: ›Ach, komm doch wenigstens an den Wochenenden. Wir können’s ja noch mal versuchen.‹«
    »Nur einen ganz knappen Bikini …«
    »Ach was, lüg mich

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