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Gott´sacker (Krimi-Edition)

Gott´sacker (Krimi-Edition)

Titel: Gott´sacker (Krimi-Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Boenke
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nicht an.«
    »Nur oben ohne.«
    »Jetzt reicht’s, sag mir, kenne ich sie?«
    »Susi.«
    »Lauter!«
    »Suuusi!«
    »Waaas? Aber nicht die fette, rothaarige Biker-Schlampe, die mit dem albernen Arschgeweih. Ich habe bis jetzt gedacht, du stehst auf schlanke, große Frauen.«
    Demonstrativ schaute Cäci auf ihre Beine.
    »Und Intelligenz war bis jetzt für dich auch immer ein Kriterium.«
    Sie hob den Kopf leicht an und zog ihre Nase schnippisch nach oben.
    »Und Rothaarige waren bis dato auch nicht in deinem Beuteschema, oder täusche ich mich etwa?«
    Sie streichelte kurz über ihr brünettes Seidenhaar, ihre Riedwasser-Augen blitzten gefährlich.
    »Aber wahrscheinlich sind es ja die üppigen Primärreize, da kann ich nicht mithalten. Wenn die um die Ecke kommt, sieht man ja erst mal fünf Minuten nur Titten.«
    Sie hob ihre schlanken, braunen Hände andeutungsweise in Richtung ihrer Brüste. Die MIKEBOSS ler wurden immer nervöser auf ihren Stühlen und lenkten abwechselnd ihre Blicke zu Cäci und mir. Sie hatten ihre Sensation.
    Ich wollte aufstehen und gehen, das war nicht mein Niveau. Doch Cäci war ordentlich in Fahrt, sie stand jetzt direkt vor mir, sodass die Aufschrift ›Bedienung‹ direkt vor meinen Augen wippte. Sie drückte mich unsanft zurück auf den Küchenstuhl.
    »Ich möchte da jetzt nicht … ähm, vergleichen … das ist nicht mein Niveau. Du verstehst das völlig falsch. «
    »Niveau, Niveau, ausgerechnet du redest von Niveau. Gibst dich mit dieser drittklassigen rothaarigen Regional-Schlampe ab. Und was war außer Fotografieren?«
    Ich zog meine Schultern nach oben.
    »Nur Fotos am Baggersee, … ehrlich, mehr war nicht … halt ein bisschen oben ohne, mein Gott, wir sind doch moderne Menschen … mit ähm … modernen Beziehungen.«
    »Ha! Gerade du und modern! Die hat dir bestimmt nicht nur ihre Möpse gezeigt!«
    Cäci sprang auf, steckte sich demonstrativ die Ohrstöpsel ihres kultigen Mini-Musik-Players in die Ohren und marschierte energischen Schrittes Richtung Gastraum.
    »Ich gehe jetzt bedienen, die Gäste warten! Die behandeln einen wenigstens anständig!«
    Auf ihren langen Beinen stampfte sie verärgert zur Küchentür hinaus.
    Die gefühlte Küchentemperatur betrug circa 52 Grad Celsius.
    »Doch, ich kann’s beweisen, dass da sonst nichts war. Die Bilder sind auf meiner Festplatte«, rief ich der schönen Stürmenden hinterher.
    Und kaum hatten die Worte meinen Mund verlassen, merkte ich, wie dumm sie waren.
    Die MIKEBOSS ler stürmten auf mich ein: »Wahnsinn. Die rote Susi? Ist das die von der Bank? Die mit den riesigen …?«
    Butzi formte seine Pranken zu Halbschalen und führte Auf-und-ab-Bewegungen vor seinem Brustkasten durch.
    »Die Bilder. Zeig sie uns! Auf, komm, wir fahren sofort zu dir.«
    Ich schämte mich für meine Geschlechtsgenossen. Nichts Niedriges schien ihnen fremd.
    In meinen Gedanken war ich jedoch schon Meilen weiter als meine notgeilen Bikerfreunde: Morgen sofort einen Termin mit Susi abmachen … am Baggersee … Kamera mitnehmen … Cäci dann die harmlose Variante präsentieren … Beruhigung der angespannten Situation … Probleme sind dazu da, sie zu lösen.

6
    Gestern Abend hatte ich Susi noch erreicht. Sie quietschte vor Vergnügen bei der Vorstellung, dass ich sie schon ganz früh zum Sonntags-Frühstücks-Baden an den Baggersee mit meinem Eisen abholen würde.
    Als ich auf mein Bike stieg, kamen mir doch ein bisschen Skrupel und ich holte noch ein Fläschchen Sekt aus dem Keller. Ich steckte es in meine Lederjacke.
    Susi wartete schon am Straßenrand in Ruschweiler und hüpfte vor Freude wie ein Gummiball, als ich um die Kurve kam. Sie wurstelte ihr rotes Haar zu einem Dutt und presste ihren Rollerfahrer-Helm über das Arrangement. Sie lachte mich begeistert an, ihre grünen Augen blitzten: »Das ist ja voll geil!«
    Sie wusste ja noch nicht, dass meine Harley ein Einsitzer ist und meine Motive für das frühe Badeevent niedriger Natur waren. Sie setzte sich ohne Protest auf den nackten Kotflügel zwischen Fahrersitz und LED -Rücklicht und legte ihre Füße auf meine Fußrasten nach vorn.
    »Das ist ja wahnsinnig geil!«, rief sie.

    Ich bin keiner, der Frauen nicht mag und bin auch ansonsten recht modern eingestellt, was Frauen und zwischenmenschliche Beziehungen angeht. Aber auf ein Motorrad gehören eigentlich keine Frauen. Es gibt, wie jetzt, gewisse Notsituationen, wo es unumgänglich ist, auch weibliche Fahrgäste zu

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