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Grab im Wald

Grab im Wald

Titel: Grab im Wald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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hatte sie diverse Verbindungsmitglieder blitzschnell zum Reden gebracht. Wie Muse schon gesagt hatte – für eine Frau mit Kurven, dass sie dafür eigentlich einen Waffenschein bräuchte, musste es wirklich verdammt schwer sein, ein paar Burschenschaftler zum Reden zu bringen.
    Flynn sagte: »Wir könnten wohl kurz darauf zu sprechen gekommen sein.«
    »Mit ›darauf‹ meinen Sie den Film?«
    »Ja.«
    »Hmm«, sagte ich, als wäre das eine seltsame Entwicklung. »Jetzt, wo Miss Shaker als Gedächtnisstütze da ist, erinnern Sie sich also an den Film ›Wem der Ständer schlägt‹?«
    Er hielt den Kopf gerade, ließ aber die Schultern hängen. »Ja«, sagte Flynn, »ich erinnere mich daran.«
    »Es freut mich, dass ich Ihnen dabei behilflich sein konnte«, sagte ich.

    Pubin stand auf, um Einspruch zu erheben, aber der Richter bedeutete ihm, dass er sich wieder hinsetzen sollte.
    »Genau genommen«, fuhr ich fort, »haben Sie Miss Shaker gesagt, dass ›Wem der Ständer schlägt‹ der Lieblings-Pornofilm der ganzen Verbindung wäre, ist das richtig?«
    Er zögerte.
    »Ist schon gut, Jerry. Drei von Ihren Verbindungsbrüdern haben Miss Shaker das Gleiche erzählt.«
    Mort Pubin: »Einspruch!«
    Wieder sah ich Cingle Shaker an. Genau wie alle anderen im Saal. Cingle lächelte und winkte wie eine Prominente, die im Publikum saß und gerade vorgestellt worden war. Ich schob das Fernsehgerät mit DVD-Player nach vorne. Die fragliche DVD war schon eingelegt. Muse hatte die entsprechende Stelle programmiert.
    »Euer Ehren, gestern Nacht ist einer meiner Ermittler zum King Davids Smut Palace in New York City gefahren.« Ich sah die Geschworenen an und sagte: »Sie müssen wissen, dass der Laden rund um die Uhr geöffnet ist, obwohl mir absolut unverständlich ist, warum jemand da um drei Uhr morgens …«
    »Mr Copeland.«
    Der Richter unterbrach mich mit einem missbilligenden Blick, aber einigen Geschworenen war ein Lächeln übers Gesicht gehuscht. Das war gut. Ich wollte diese lockere Stimmung. Das verstärkte den Kontrast – es sollte ein echter Schock sein, wenn sie sahen, was auf der DVD war.
    »Jedenfalls hat mein Ermittler sämtliche Pornofilme gekauft, die die Verbindung sich in den letzten sechs Monaten bei HotFlixxx geliehen hatte, einschließlich ›Wem der Ständer schlägt‹. Ich würde jetzt gerne eine Szene zeigen, die ich für wichtig halte.«
    Es wurde mucksmäuschenstill. Alle sahen den Richter an. Arnold Pierce ließ sich Zeit. Er strich sich übers Kinn. Ich hielt
die Luft an. Alle saßen gespannt da. Pierce strich sich noch ein paar Mal übers Kinn. Ich wollte die Antwort aus ihm herauspressen.
    Dann nickte er kurz und sagte: »Fahren Sie fort. Ich lasse es zu.«
    »Stopp!« Mort Pubin legte Einspruch ein, versuchte alles, was in seiner Macht stand, wollte die Eignung des Zeugen überprüfen und wer weiß was noch alles. Flair Hickory stimmte ein. Aber es war nur noch reine Energieverschwendung. Die Vorhänge des Gerichtssaals wurden geschlossen, damit es keine störenden Spiegelungen gab. Und dann, ohne zu erklären, was wir jetzt sehen würden, drückte ich die Play -Taste.
    Man sah ein ganz normales Schlafzimmer. Mit einem großen Doppelbett. Drei Personen. Die Szene hatte nur ein sehr kurzes Vorspiel. Dann begann ein recht rauer flotter Dreier. Mit zwei Männern und einer Frau.
    Die beiden Männer waren weiß. Die Frau war schwarz.
    Die weißen Männer schleuderten sie herum wie ein Spielzeug. Sie höhnten und lachten und unterhielten sich die ganze Zeit.
    »Dreh sie um, Cal. … Yeah, Jim, so ist gut … Auf den Rücken, Cal …«
    Ich achtete mehr auf die Geschworenen als auf das Fernsehbild. Kinderspiele. Meine Tochter und Nichte hatten Dora gespielt. Jenrette und Marantz hatten, so krank es auch war, eine Szene aus einem Pornofilm nachgespielt. Es war totenstill im Saal. Die Mienen des Publikums, auch die der Personen, die hinter Marantz und Jenrette saßen, waren wie versteinert, als die schwarze Frau im Film schrie und die beiden weißen Männer sich mit ihren Namen ansprachen und grausam lachten.
    »Beug sie runter, Jim … Hey, Cal, die Nutte steht drauf … Besorg’s ihr, Jim, ja, härter …«
    So ging das die ganze Zeit. Cal und Jim. Immer weiter. Mit harten, lauten Stimmen, böse und grausam. Ich sah Chamique
Johnson hinten im Saal an. Sie saß kerzengerade und mit hocherhobenem Kopf auf ihrem Platz.
    »Hei-eiei, Jim … Ja, ich bin dran …«
    Chamique sah mich an und

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