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Grabeskaelte

Grabeskaelte

Titel: Grabeskaelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maren Schwarz
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äußern.“
    „Na ja, dann behalten Sie es eben für sich und ich halte mich an die alte Weisheit, dass keine Antwort manchmal dennoch eine sein kann.“
    Henning nickte anerkennend. „Ich will Sie nicht allzu lange von Ihren Schützlingen fern halten. Mich würde lediglich interessieren, was Cora aus Ihrer Sicht für ein Mensch war und mit welchen Freunden sie sich umgab.“
    „Was für ein Mädchen Cora war, wollen Sie also wissen. Tja, das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Sie war eine von den ganz Stillen. Aber manchmal kann dieser Eindruck auch täuschen. Sicher kennen Sie doch auch den Ausspruch: Stille Wasser sind tief, oder?“
    Henning nickte.
    „Also bei Cora beschlichen mich manchmal Zweifel, ob das nicht auch für sie zutraf. Vor allem, wenn ich bedenke, mit wem sie befreundet war. Sagt Ihnen als ehemaliger Polizist der Name Kirstin Liebermann etwas?“ Sie sah Henning abwartend an. „Damals ermittelte zwar ein anderer Ihrer Kollegen, aber vielleicht erinnern Sie sich trotzdem daran.“
    „Der Fall ist mir allerdings ein Begriff“, bekannte Henning.
    „Dann muss ich Ihnen ja wohl nicht erklären, um was für eine Sorte Mädchen es sich bei Kirstin handelte.“
    „Sie war käuflich? Meinen Sie das?“ Gisela Mann nickte: „Genau das meine ich. Es war ein Drama mit ansehen zu müssen, wie sie immer tiefer sank. Dabei war sie ein so hübsches Mädchen. Weiß der Teufel, was sie geritten hat, sich so unter Wert zu verkaufen. Ich konnte es erst gar nicht glauben, aber dann habe ich sie selbst einmal erwischt, wie sie es mit einem ihrer Klassenkameraden im Umkleideraum trieb. Ich war schockiert über so viel Unverfrorenheit. Schließlich waren die beiden gerade einmal sechzehn Jahre alt. Ich nahm Kirstin beiseite und habe ihr ins Gewissen geredet. Aber sie zeigte sich uneinsichtig und meinte nur, ich solle mich nicht so haben, das wäre heutzutage nun einmal so und ich sei ganz offensichtlich verklemmt. Also da blieb mir wirklich die Spucke weg und das passiert mir nicht oft, dass kann ich Ihnen sagen. Ich habe dann versucht mit ihren Eltern ins Gespräch zu kommen, aber die zeigten sich nicht interessiert. Der Vater war Schauspieler und die Mutter Tänzerin. Wenn Kirstin von der Schule nach Hause kam, dann waren sie bereits im Theater. Ich habe mich manchmal gefragt, ob die wohl überhaupt noch wussten, wie ihre Tochter aussah. Aber was soll’s. Um auf Ihre Frage zurückzukommen, Cora war mit eben diesem Mädchen befreundet. Vor allem im letzten Schuljahr hingen die beiden wie Kletten aneinander. Ich habe schon überlegt, ob ich mit Coras Mutter darüber reden sollte, habe es dann aber doch bleiben lassen. Ansonsten fällt mir da nur noch Monika Schilling ein, mit der verstand Cora sich auch schon immer gut. Aber so eng wie mit Kirstin waren die beiden bei weitem nicht befreundet.“
    „Ist diese Monika heute auch hier?“
    Gisela Mann bejahte Hennings Frage: „Soll ich sie Ihnen nachher einmal herauf schicken?“
    „Das wäre nett. Wenn Ihnen sonst niemand mehr einfällt, würde mich interessieren, wie Coras Verhältnis zu den Jungs ihrer Klasse war. Gab es da vielleicht jemanden mit dem sie sich besonders gut verstand?“
    Gisela Mann dachte nach: „Nein, meines Wissens gab es da niemanden.“
    „Und wie würden Sie Coras Verhältnis zu Maik Dölz und Uwe Siebert beschreiben, können Sie sich daran noch erinnern?“
    „Ich weiß, dass ich keine Fragen stellen soll, aber es würde mich doch sehr interessieren, weshalb Sie gerade nach den beiden fragen. Maik Dölz ist übrigens vor ein paar Jahren bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen, wissen Sie das?“
    „Ja, das ist mir bekannt.“
    „Also, wenn ich mich recht besinne, dann war Cora stets darauf bedacht, sich von den beiden fern zu halten. Als ich Ihnen vorhin erzählte, dass ich Kirstin mit einem Jungen erwischt habe, dann meinte ich damit Uwe Siebert. Das beantwortet zwar nicht Ihre Frage, aber vielleicht ist es ja dennoch von Bedeutung für Sie.“
    „Ich denke das waren jetzt alle Fragen. Ihre Schüler werden Sie sicher schon vermissen. Vielen Dank für Ihre Hilfe.“ Henning schüttelte ihre Hand.
    „Ich schicke Ihnen Monika herauf. Und wenn Sie mit ihr gesprochen haben“, fügte sie hinzu, „würde ich Sie bitten abzuschließen und den Schlüssel an der Theke zu hinterlegen.“
    Nach ein paar Schritten drehte sich Gisela Mann noch einmal um. „Was auch immer es sein mag, nach dem Sie suchen, ich wünsche Ihnen,

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