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Grabkammer

Grabkammer

Titel: Grabkammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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Sozialversicherung ist seit Jahren nichts mehr eingezahlt worden, also hat er auch nicht gearbeitet. Jedenfalls hatte er keinen regulären Job.«
    »Über welchen Zeitraum?«, fragte Zucker.
    »Dreizehn Jahre. Na ja, warum sollte er auch arbeiten, mit so einem Krösus als Vater?«
    Zucker dachte eine Weile darüber nach. »Woher wollen Sie wissen, ob der Mann überhaupt noch am Leben ist?«
    »Weil seine Eltern mir gesagt haben, dass sie Briefe und E-Mails von ihm bekommen«, antwortete Jane. »Laut Aussage des Vaters hat Bradley im Ausland gelebt. Das könnte auch erklären, wieso wir solche Probleme haben, seine Spur zu verfolgen.«
    Zucker runzelte die Stirn. »Welcher Vater würde so weit gehen, einen Sohn zu schützen und finanziell zu unterstützen, der ein gemeingefährlicher Psychopath ist?« .
    »Ich denke, dass er sich selbst schützt, Dr. Zucker. Seinen eigenen Namen, seinen eigenen Ruf. Er will nicht, dass alle Welt erfährt, was für ein Monster sein Sohn ist.«
    »Es fällt mir dennoch schwer zu glauben, dass irgendein Vater sich so bedingungslos hinter seinen Sohn stellen würde.«
    »Wer weiß«, meinte Tripp, »vielleicht liebt er den missratenen Balg ja wirklich.«
    »Ich glaube, dass Kimball auch seine Frau schützt«, sagte Jane. »Er hat mir gesagt, dass sie an Leukämie leidet, und sie sah tatsächlich schwer krank aus. Sie ist offenbar restlos davon überzeugt, dass ihr Sohn ein ganz entzückender Junge ist.«
    Zucker schüttelte ungläubig den Kopf. »Das ist eine extrem pathologische Familie.«
    Ich kann nicht mit einem Doktortitel in Psychologie angeben, aber das hätte ich Ihnen auch sagen können.
    »Die finanziellen Transaktionen könnten hier der Schlüssel sein«, sagte Zucker. »Wie schafft Kimball das Geld zu seinem Sohn?«
    »Das zurückzuverfolgen ist gar nicht so einfach«, antwortete Tripp. »Die Familie hat eine Reihe von Konten, zum Teil bei Offshore-Banken. Und dazu hat er diese ganzen Anwälte, die ihn schützen. Selbst mit einem Richter, der uns freundlich gesinnt ist, wird es eine Weile dauern, dieses Gewirr aufzudröseln.«
    »Wir konzentrieren uns vor allem auf Neuengland«, erklärte Jane. »Auf eventuelle Transaktionen im Großraum Boston.«
    »Und was ist mit Freunden? Oder sonstigen Kontakten?«
    »Wir wissen, dass Bradley vor fünfundzwanzig Jahren im Crispin Museum gearbeitet hat. Mrs. Willebrandt, eine der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen, entsinnt sich, dass er meistens noch bis in die Abendstunden geblieben war, wenn das Museum bereits geschlossen hatte. Sonst kann sich kaum jemand an ihn erinnern. Er hat keine bleibenden Eindrücke hinterlassen, keine dauerhaften Freundschaften geschlossen. Er war wie ein Phantom.« Und er ist immer noch ein Phantom, dachte sie.
    Ein Killer, der in geschlossene Gebäude eindringt, dessen Gesicht keine Überwachungskamera festhalten kann. Der sich immer wieder unbemerkt an seine Opfer anschleicht.
    »Es gibt eine ergiebige Informationsquelle«, sagte Zucker.
    »Eine, die uns ein so profundes psychologisches Profil liefern kann, wie wir es uns nur wünschen können. Falls das Hilzbrich Institute bereit ist, seine Akten herauszugeben.«
    Crowe lachte angewidert. »Ach ja. Dieses Internat für Perverse.«
    »Ich habe den ehemaligen Direktor schon dreimal angerufen«, sagte Jane. »Dr. Hilzbrich weigert sich, die Akten herauszugeben, und beruft sich auf die ärztliche Schweigepflicht.«
    »Das Leben einer Frau steht auf dem Spiel. Er darf sich nicht weigern.«
    »Aber genau das hat er getan. Ich fahre morgen nach Maine, um ihn noch einmal in die Mangel zu nehmen. Mal sehen, vielleicht kann ich ja noch etwas anderes von ihm bekommen.«
    »Was denn?«
    »Jimmy Ottos Akte. Er war auch auf dieser Schule. Da Jimmy tot ist, müsste der Doktor seine Akte eigentlich herausrücken.«
    »Und wie könnte uns das weiterhelfen?«
    »Wir haben inzwischen kaum noch einen Zweifel daran, dass Jimmy und Bradley über längere Zeit gemeinsam ihren Opfern nachstellten. Sie waren beide in der Gegend des Chaco Canyon. Sie waren beide zur gleichen Zeit in Palo Aha. Und sie waren offenbar beide auf ein und dieselbe Frau fixiert: Medea Sommer.«
    »Deren Tochter jetzt vermisst wird.«
    Jane nickte. »Vielleicht hatte Bradley es deswegen auf sie abgesehen. Aus Rache. Weil ihre Mutter Jimmy getötet hat.«
    Zucker lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Er sah beunruhigt drein. »Ich muss sagen, gerade dieser Punkt bereitet mir großes Kopfzerbrechen.«
    »Welcher

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