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Grablichter - Almstädt, E: Grablichter

Grablichter - Almstädt, E: Grablichter

Titel: Grablichter - Almstädt, E: Grablichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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verlassen?
    »Im Interesse einer schnellen Aufklärung des Vorfalles sollten Sie das tun. Wir werden es sowieso herausfinden. Es spart uns nur etwas Zeit – und Nerven«, hörte sie Michael Gerlach sagen. Anke Loss wippte nervös mit ihrem übergeschlagenen Bein. Weshalb interessierte sich die Polizei so sehr für den Unfall? Steckte etwa mehr hinter der Geschichte? Sie würde später darüber nachdenken, wenn sie wieder allein im Haus war. In diesem Moment knarrte eine Stufe. »Ich wusste gar nicht, dass diePolizei sich so sehr für Sportunfälle interessiert«, sagte sie laut, wobei sie das Wort Polizei betonte, um Thorsten zu warnen.
    »Wir ermitteln grundsätzlich, wenn ein Todesfall eine nichtnatürliche Ursache hat. Nennen Sie mir nun die Namen der Leute, die sich besonders in Sachen Umgehungsstraße engagieren, oder muss ich erst jemand anderes dazu befragen?«
    Sie sah Thorstens Schatten vorbeihuschen. »Alle hier sind gegen die Umgehungsstraße im Osten«, sagte sie schnell. »Die Senkbleis, Gina Arzberg-Wenning, Thorsten Maybach, Leo Körting und noch ein paar andere. Wir vertreten hier nur unsere eigenen Interessen.«
    »Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden«, sagte Gerlach und begann, die Namen zu notieren.
    Anke überlegte fieberhaft. Bestimmt stand Thorsten jetzt an der Haustür, lauerte auf einen günstigen Moment, um hinauszuschleichen, und hörte jedes Wort, das in der Küche gesprochen wurde.
    »Ärger gemacht haben doch immer nur die anderen. Fragen Sie mal Frank Reuter, was er mit Leo Körtings neuem Sportwagen angestellt hat, fragen Sie die Bürgermeisterin, und vergessen Sie auch Jan Dettendorf nicht. Da laufen Sachen ab … Irgendwie muss man sich doch wehren«, setzte sie matt hinzu. Anke hörte, wie ihre Haustür leise zugezogen wurde, und atmete erleichtert aus.
    »Okay, ich habe mir das alles notiert, Frau Loss«, sagte Gerlach. »Jetzt haben wir zumindest ein paar Ansatzpunkte.«
    »Versprechen Sie sich nicht zu viel davon. Es wird immer geredet … Das ist aber auch schon alles. Mit Lisannes Unfall hatte das herzlich wenig zu tun. Warum sollte es auch?«
    »Das weiß ich auch nicht, Frau Loss. Aber interessant ist es schon, was so los ist in einem kleinen Ort wie Kirchhagen.« Er stand auf und lächelte sie freundlich an.
    »Bevor es um die Umgehungsstraße ging, sind alle hier gut miteinander ausgekommen.« Anke lehnte sich entspannt zurück. »Wo wohnen Sie eigentlich, in Hamburg?«
    »Nein, in Lübeck.«
    »Ich lebe gern hier draußen, und wenn man will, ist man ja schnell in der Stadt«, sagte sie. Sie begleitete Gerlach zur Tür und hoffte, dass Thorsten schon das Weite gesucht hatte und nicht hinter der Hausecke stand und lauerte. Insgeheim fand sie, dass sie die brisante Situation brillant gemeistert hatte. Ein bisschen Adrenalin am Vormittag, und schon lief’s. Sie musste jetzt allerdings dringend unter die Dusche.
    »Einen schönen Tag noch, Herr Kommissar«, verabschiedete sie ihn mit, wie sie hoffte, ironischem Unterton.
    »Danke, ebenfalls. Tut mir leid, wenn ich Ihren Besucher vergrault haben sollte.«
    Anke Loss stand einen Moment perplex im Türrahmen und sah Gerlach nach, wie er den Plattenweg hinunterging, an der Pforte noch einmal zurückblickte und die Hand zum Gruß hob. Und als wäre das Durcheinander an diesem Vormittag nicht schon perfekt, hielt in diesem Moment ein schnittiger zitronengelber Sportwagen auf der gegenüberliegenden Straßenseite an.
    Immerhin hatte Leo Körting so viel Gespür für Menschen und Situationen, dass er im Auto sitzen blieb, bis der Polizist weggefahren war. Erst dann stieg er lässig aus und ging direkt auf Anke zu.
    Sie spürte, wie ihr aus Verlegenheit die Wärme ins Gesicht stieg, wie immer, wenn sie mit diesem Mann zusammentraf. »Moin, Leo. Keine wichtigen Geschäfte heute?«
    »Für dich mach’ ich doch gern eine Pause, Anke. Wer war denn der Bullenarsch, der eben aus deinem Haus gekommen ist?«
    »Er heißt Gerlach. Woher weißt du …?«
    »Typen, die so aussehen wie der und ein Auto fahren, dessen Farbe nicht den geringsten Aufpreis kostet, können nur Bullen sein. Merk dir das, wenn du das nächste Mal die Landstraße mit hundertfünfzig runterkrachst und dir so ein Auto hinten an der Stoßstange klebt. Das sind immer die Bullen.« Er folgte ihr ganz selbstverständlich ins Haus und schmiss seinen Mantel über das Treppengeländer.
    Was sollte das nun werden? »Willst du ’nen Kaffee?«, fragte sie, obwohl seine Nähe ihr

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