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Grablichter - Almstädt, E: Grablichter

Grablichter - Almstädt, E: Grablichter

Titel: Grablichter - Almstädt, E: Grablichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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neuen Stall sucht«, berichtete Broders. »Die Olsen hat angeblich angedeutet, dass persönliche Gründe ausschlaggebend seien, nicht der jetzige Stall oder die Trainingsmöglichkeiten.«
    Pia runzelte die Stirn. Über Jan Dettendorf schienen sich immer mehr dunkle Wolken zusammenzuziehen.
    »Damit rückt Dettendorf auf unserer Liste der Tatverdächtigen ziemlich weit nach oben«, stellte Gerlach fest. »Sein Motiv ist die Angst vor einer Trennung von seiner Freundin, vielleicht auch Eifersucht auf einen Nebenbuhler. Er ist derjenige aus dem Umfeld des Opfers, der am ehesten die entsprechenden Kenntnisse und Fähigkeiten hat, den Plan zu entwerfen und umzusetzen. Und ein Alibi hat er auch nicht.«
    »Was uns fehlt, ist ein Beweis, wenigstens eine Spur davon. Dadurch, dass er Lisanne Olsen am Tatort gefunden hat, hat er für jede Faser und jedes Haar, das die Spurensicherung gefunden hat, eine einfache Erklärung. Wie sieht es eigentlich mit der Tatwaffe aus, sind wir da schon ein Stückchen weiter?«, fragte Pia.
    Gerlach, der nach seiner Rückkehr aus der Kneipe in Bad Oldesloe noch einmal mit den Spurensicherungsleuten gesprochen hatte, schüttelte den Kopf. »Sie haben Wald und Wiesen in der gesamten Umgebung durchkämmt, die Stallanlagen, Schuppen, Scheunen. Möglich, dass sie bei der Größe des Areals etwas übersehen haben, aber die Eisenstange, oder was immer es war, ist noch nicht gefunden worden. Vielleicht ist die Olsen auch mit einem Wagenheber erschlagen worden. Dann kann sich die Tatwaffe auch in einem x-beliebigen Fahrzeug befinden.«
    »Sind Dettendorfs Fahrzeuge schon untersucht worden?«, fragte Pia.
    »Ja, und auch der Wagen von Lisanne Olsen selbst. Aber ohne Ergebnis.«
    Alle dachten nach. Gabler blätterte missmutig in der Akte, die schon eine beachtliche Stärke hatte.
    »Wir brauchen einen DNA-Vergleich«, sagte Pia in die Stille hinein.
    »Wie bitte?« Gabler sah irritiert auf.
    »Ich spreche von dem Knochenfund in Kirchhagen. Lisanne Olsen hat einen Artikel darüber geschrieben und die Fundstelle der Knochen auf der Karte in ihrem Büro vermerkt. Sind diese Knochen eigentlich schon auf ihre DNA hin analysiert worden?«
    »Womit soll denn verglichen werden?«, fragte Gerlach, der ihrem Gedankengang nicht folgen konnte.
    »Es ist nur eine Möglichkeit, und eine unwahrscheinliche dazu«, gab Pia zu, »aber ich möchte die DNA dieser Knochen mit der von Meta Stoppe vergleichen, um festzustellen, ob zwischen ihr und dem unbekannten Toten ein Verwandtschaftsverhältnis besteht.«
    »Wozu?«
    »Der Totengräber hat einen Gegenstand im Grab ihres Vaters gefunden, der dort nicht hingehört. Des Weiteren haben wir in der Nähe von Kirchhagen bisher nicht identifizierte menschliche Knochen gefunden. Es wäre gut zu wissen, ob zwischen diesen Ereignissen ein Zusammenhang besteht.«
    »Ich werde darüber nachdenken«, antwortete Gabler, was bedeutete, dass ihm die Laborkosten Sorgen bereiteten. Das stimmte Pia nicht gerade optimistisch für ihr nächstes Anliegen: »Unser wichtigster Zeuge im Fall Lisanne Olsen, Jan Dettendorf, wurde am Samstagabend in Kirchhagen Opfer eines Überfalls. Vier unbekannte Täter haben ihm auf dem Nachhauseweg aufgelauert und ihn zusammengeschlagen. Sie hatten laut Dettendorf ein Tschacko und ein Messer dabei, und nur das Eingreifen eines Nachbarn hat Dettendorf vor etwas Schlimmerem als Prellungen und einem blauen Auge bewahrt. Es besteht die Möglichkeit, dass der Überfall mit dem Mord an seiner Freundin in Zusammenhang steht, auch wenn er das selbst nicht wahrhaben will. Was ist, wenn sich so ein Vorfall wiederholt?«
    »Glauben Sie, die Angreifer wollten Dettendorf ermorden?«, fragte Gabler scharf.
    »Wir können es zumindest nicht ausschließen. Und egal, wie wir es drehen, es handelt sich um einen Fall von vorsätzlicher Körperverletzung.«
    »Frau Korittki, dann machen Sie Jan Dettendorf klar, dass er uns alles, was er über den Mord an seiner Freundin weiß, sagen muss«, sagte Gabler.
    »Das ist nicht so einfach. In der Zwischenzeit braucht er Personenschutz. Wir können es uns nicht leisten, dass noch jemand umgebracht wird.«
    Broders, der in den letzten Minuten die Pinnwand studiert hatte, drehte sich zu Pia um. Er sagte nichts, doch sie entnahmseinem Gesichtsausdruck, dass er dem Wortwechsel aufmerksam folgte.
    »Die Hinweise darauf, dass der Überfall mit dem Mord zu tun hat, sind ziemlich dürftig, Frau Korittki. Genauso dürftig wie der Zusammenhang

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