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Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition)

Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition)

Titel: Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yang Jisheng
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Quelle: Statistisches Jahrbuch, Henan 2000, Seite 103.
    Der Einfluss der großen Hungersnot auf die Bevölkerungszahl zeigt sich zum einen in der Zahl der Toten, die nicht eines natürlichen Todes gestorben sind, und zum anderen in dem durch den Hunger verursachten Absinken der Geburtenrate. Die Berechnungen dieses Buches im Kapitel 11 über die Bevölkerungsverluste Chinas während der großen Hungersnot kommen zu folgendem Resultat:
    Eines nicht natürlichen Todes starben zwischen 1958 und 1960 jeweils 101700, 173100 bzw. 1418000 Personen, das macht insgesamt 1692800.
    Zwischen 1958 und 1961 wurden jeweils 76300, 329900 bzw. 1015400 und 936200 weniger Kinder geboren, das sind insgesamt 2357800.
    Die Zahlen in dem Buch Die Bevölkerung Chinas – Henan unterscheiden sich von den Zahlen, die die Provinz selbst herausgegeben hat: Hier ist für die Hungerjahre von 1664500 Toten die Rede und von 2350000 weniger geborenen Kindern.
    Die offiziellen Zahlen und Berechnungen über die Bevölkerungsverluste sind geschönt. Wir können grob berechnen, dass in Xinyang wenigstens eine Million Menschen verhungert sind, in Nanyang, Xuchang und Shangqiu zusammen kann man gewiss von nicht weniger als zwei Millionen sprechen. Auch in den Gebieten und Kreisen im Osten von Henan sind nicht wenige verhungert.
    Wu Zhipu schätzte bei einem Verhör, zwischen dem Oktober 1959 und dem November 1960 seien provinzweit über zwei Millionen Menschen ums Leben gekommen. Er sprach dabei nicht von der Zahl der Menschen, die zwischen Ende 1958 und Oktober 1959 insgesamt gestorben waren – wenn man diese Zahl der Zahl der Hungertoten hinzufügt, dann kommt man nach der Schätzung von Wu Zhipu auf drei Millionen. Cao Shuji kommt in seinen eigenen Berechnungen [98]   zu dem Resultat, dass in der Provinz Henan für den genannten Zeitraum 2939000 Personen eines nicht natürlichen Todes gestorben sind.
    Dafür, dass in Henan so viele Menschen verhungert sind, ist Wu Zhipu als erster Sekretär des Provinzkomitees nie zur Rechenschaft gezogen worden. Die Basiskader hatten nicht dieses Glück. Zwischen dem 30. Januar und dem 12. Februar 1961 berief das Provinzkomitee eine »Konferenz zur Lüftung der Deckel« ein. Auf dieser Konferenz wurden nicht nur die Hungerprobleme von Xinyang, sondern auch die anderer Gebiete in der Provinz Henan enthüllt, wie unter anderen in Yudong, im Kreis Mi und in Pihu im Kreis Changge. Alles zeigte aufrichtige Empörung und die Reden wurden mit weinerlichen Stimmen vorgetragen. Angesichts der blutigen Tatsachen bezeichneten einige Redner, wie für die Hauptverantwortlichen für die Geschehnisse in Xinyang in Gebiets- und Kreiskomitees vom Zentralkomitee der KPChinas festgelegt, Wu Zhipu als Klassendissidenten, als sturen Bürokraten, der unter dem Mantel seiner Parteizugehörigkeit die Arbeit des Feindes erledige. Es war die Rede davon, dass schlechte Elemente die Führungsgewalt im Provinzkomitee an sich gerissen hätten. Es wurde gefordert, Wu Zhipu mit den Mitteln des Gesetzes zur Rechenschaft zu ziehen. Aber die Führung des Zentralkomitees hat diese Kritiken nicht weiter beachtet, sondern im Gegenteil, in Bezug auf die Fehler des Provinzkomitees, für alle den Ton in der Richtung angegeben, dass diese nicht »als Fehler linken Abenteuertums, sondern als linke Wagnisse und Fehler bei der Umsetzung der Richtlinien des Zentralkomitees« [99]   gelten sollten. Auf diese Weise wurden die Fehler ihrem Wesen nach gewaltig gemildert.
    Tao Zhu und Wang Renzhong vom Büro für den Mittleren Süden bezeichneten die Führungskräfte auf Gebiets- und Kreisebene als Klassendissidenten, die eine konterrevolutionäre Restauration betrieben hätten, und zogen sie ausnahmslos mit den Mitteln des Gesetzes zur Verantwortung; in Bezug auf das Provinzkomitee musste man nicht einmal von »Linienfehlern« sprechen, man hatte ja sein Bauernopfer gehabt.
    Auf der Konferenz zur »Aufhebung der Deckel« wurde eine Liste aufgemacht: Pan Fusheng sei seit 1955 krank gewesen und Wu Zhipu habe in seiner Zeit als geschäftsführender Sekretär der Provinz stets strikt die Richtlinien des Zentralkomitees umgesetzt; 1957 im Kampf gegen Rechtsabweichler und im mit Pan Fusheng gemeinsam geführten Kampf gegen

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