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Grabt Opa aus - Ein rabenschwarzer Alpenkrimi

Grabt Opa aus - Ein rabenschwarzer Alpenkrimi

Titel: Grabt Opa aus - Ein rabenschwarzer Alpenkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatjana Kruse
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Bullerei Handzeichen geben und sie verraten. Mosche Dajans Rechte glitt in seine Smokingjacke. Zweifellos hatte er darin ein Butterflymesser versteckt, mit dem er Alfie in Stücke metzeln würde, sollte er den Polizisten auch nur mit den Augenbrauen zuwackeln.
    Dann war der Moment der Anspannung auch schon vorüber. Der Streifenwagen rauschte in Richtung Reith davon.
    Ein kollektives Aufatmen lief durch die Truppe. Nur Alfie hielt immer noch die Luft an.
    „Wir hatten immer sehr viel Spaß im Casino, das wird heute auch so sein!“, verkündete Jeff Bridges und schritt weiter.
    Gleich darauf standen sie in dem kleinen Park am Teich mit den Mini-Fontänen und der Einhornskulptur und schauten auf den weißen Turm des Casinos, der ein bisschen an einen Wehrturm aus dem Mittelalter erinnerte, mit kleinen Fenstern unter dem Schindeldach, aus dem Rapunzel ihren Zopf herunterlassen hätte können.
    „Was soll das hier sein? Sightseeing in der grünen Lunge von Seefeld?“, lästerte die Herzoginwitwe, angesichts der Aussicht auf Champagner sichtlich ungeduldig.
    „Ich wollte unserem Kleinen nur die besonders schönen Ecken des Ortes zeigen“, meinte Jeff Bridges ungerührt. „So viel Zeit muss sein.“
    Basisdemokratisch wurde Jeff daraufhin überstimmt, auch ohne die Stimme von Yussef – die Truppe eilte zum Casino-Eingang.
    Für Alfie war es der erste Besuch einer Spielbank, somit hatte er keine Vergleichswerte. Er hatte auch nicht gedacht, dass man schon mittags ins Casino gehen konnte. Außerdem hatte er sich Spielbanken immer größer vorgestellt. Aber die Atmosphäre traf genau sein inneres Bild: viel Rot und Braun und Grün, letzteres vor allem als Bespannung der Roulettetische. Gleich rechts nach dem Eingang befand sich eine ebenso gemütliche wie elegante Holzbar, an der sich die Herzoginwitwe sogleich einen Barhocker sicherte.
    Mosche Dajan ließ die Bar kalt, er rauschte direkt zum separierten, großzügig geschnittenen Poker-Raum.
    Mireille Mathieu hakte sich bei Alfie unter. „Komm, lass uns etwas trinken.“
    „Drei Gläser Champagner“, orderte die Herzoginwitwe laut und klopfte mit ihrem Elfenbeingehstock auf den roten Teppichboden.
    Jeff Bridges warf einen Jeton auf den mittleren Roulettetisch, der gerade als einziger in Betrieb war.
    Alfie sah sich um. Dafür, dass es noch so früh am Tag war, schien das Casino seiner Meinung nach erstaunlich gut besucht. Die meisten Gäste, ausschließlich Männer, drängten sich hinter der Glaswand im Pokerraum zusammen, im Roulette- und Black-Jack-Bereich war die Lage sehr viel übersichtlicher. Einige junge Leute in Alfies Alter, aber mehrheitlich doch die Generation seiner Auftragskillerrentner.
    Was Alfie wieder ins Grübeln brachte.
    Das konnte doch alles unmöglich wahr sein! Die Leichenteile im Tiefkühlfach – das waren Filmrequisiten. Seine Senioren hatten als Requisiteure gearbeitet. Oder als Marionettenbauer. Niemals nicht als Auftragskiller. Sowas gab es doch gar nicht! Sie erlaubten sich einfach einen Spaß mit ihm!
    Er betrachtete die Herzoginwitwe, die mit strengem Blick in ihr eben serviertes Champagnerglas äugte, als ob sie sich vergewissern wollte, dass auch keine Fliege darin schwamm. Mireille Mathieu prostete unterdessen kokett einem der Croupiers zu, der mit Sicherheit ihr Sohn, möglicherweise sogar ihr Enkel sein konnte. Der Croupier zwinkerte ihr zu. Oder es war ihm ein Staubkorn ins Auge geraten. Alfie wollte das gar nicht so genau wissen.
    Alfie drehte sich auf seinem Barhocker um und griff nach seinem Champagnerglas.
    „Verzeihung, der Herr“, meldete sich da der Barkeeper. „Das ist nicht Ihr Glas. Das gehört einem der Herren am Roulettetisch. Hier bitte, das ist Ihr Glas.“
    Er schob aus einer ganzen Batterie an Gläsern ein volles Champagnerglas auf Alfie zu.
    Jetzt erst fiel Alfie auf, wie viele volle und halbvolle Gläser sich auf der Theke tummelten. Offenbar war es Usus, dass man als Casinobesucher sein Glas abstellte, ein bisschen Geld verlor und dann wieder zu seinem Glas zurückkehrte. Alfie kam sich auf einmal sehr weltgewandt vor, jetzt, da er wusste, wie man sich in einer Spielbank zu benehmen hatte.
    „Danke“, prostete er dem Barkeeper zu. Für ihn gab es jedoch kein Zwinkern vom Personal.
    Alfie nahm einen Schluck und stellte sein Glas wieder ab. Tagsüber stieg ihm Alkohol zu schnell in den Kopf, da musste er vorsichtig sein. Die Herzoginwitwe und Mireille Mathieu hatten beide schon ihr zweites Glas zur

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