Grace - Die Biographie

am Ufer des Magdalena-Flusses gelegenen Kaffeeplantage bringt, wird er dort von der aparten Plantagenbesitzerin Catherine Knowland (Grace Kelly) gepflegt. Alsbald macht Rian sich mit dem Flussdampfer in die Hauptstadt auf, um dort seinen alten Kumpel Vic Leonard (Paul Douglas) zu überreden, gemeinsam die Mine zu erkunden. Viele Jahre waren sie Partner gewesen, doch Vic ist der Abenteuer und Anstrengungen überdrüssig. Es gelingt Rian, Vic an der endgültigen Abreise zu hindern. Gemeinsam kehren sie zurück zur Plantage, wo Catherine auf sie wartet. Für die Abbauarbeiten sowohl in der Mine als auch draußen am Berggestein heuert Rian Arbeiter aus der heimischen Bevölkerung an. Viele von ihnen bräuchte Catherine eigentlich für die Arbeit auf ihrerKaffeeplantage, ist doch Erntezeit. Doch angelockt von den Verheißungen des Berges und jenen, die Rian ihnen macht, gehen sie mit ihm. Vic ist skeptisch, hadert immer wieder, auch ist er, seit er sie unten an der Anlegestelle erstmals gesehen hat, von Catherine sehr angetan und möchte sie in ihrem Tun rund um die Plantage unterstützen. Rian jedoch ist wie besessen davon, die Smaragde, das Grüne Feuer, zu heben. Diese Obsession wird schließlich Catherines Bruder Donald Knowland (John Ericson) zum Verhängnis, der sich von Rian zu einem Geschäft überreden lässt. Als auf der Baustelle am Berghang größere Steine über ihnen in Bewegung geraten, wird Donald von einem erschlagen. Catherine ist zutiefst betroffen vom Tod ihres Bruders, und es ist Vic, der ihr beisteht und sich von seinem Partner Rian, der die Abtragungsarbeiten einfach fortsetzen lässt, erneut von ihm distanziert. Zum zweiten Mal werden sowohl Vic als auch Catherine von Rian enttäuscht und verletzt und gehen auf Abstand zu ihm.
    Umso mehr verwundert es, dass schließlich Catherine und Vic Rian binnen kürzestem zu vergeben bereit sind. Ein Vorgang, der im Grunde dramaturgisch nicht nachvollziehbar ist und einem Happy End à la Hollywood geschuldet zu sein scheint. Nachdem die Überfälle der Bande um den bösartigen El Moro sowie eine Flut, die die Plantage zu zerstören droht, überstanden sind, fallen sich Catherine und Rian schließlich in die Arme. Durch die Sprengung eines Berghanges hat Rian Catherines Plantage vor der Flut gerettet und die Suche nach den grünen Smaragden aufgeben müssen. Eine recht rasche Läuterung.
    Grace Kellys Partner ist hier Stewart Granger (1913–1993), der sich früh schon diesen Künstlernamen zulegte, da er mit seinem Geburtsnamen James Lablache Stewart berechtigt allzu häufige Verwechslungen mit seinem Namensvetter James Stewart fürchtete. Granger, gebürtiger Brite, ist seit 1950 in zweiter Ehe mit der englischen Schauspielkollegin Jean Simmons ( The Big Country , Weites Land , 1958) verheiratet. Granger ist einundvierzig, als er mit Grace Kelly Grünes Feuer dreht, und Jean Simmons erwartet ihr gemeinsames Kind. Ursprünglich war die Rolle des Abenteurers für Clark Gable vorgesehen, schließlich aber ist Granger es, zu dieser Zeit auf dem Höhepunkt seiner Karriere, der denPart in diesem eher banalen Stoff übernimmt. Die Chemie zwischen Grace und Granger ist bei weitem nicht jene, die sie zuvor oder hernach mit anderen Kollegen verbindet. »Ich glaube nicht, dass ich jemals jemandem begegnet bin, der derart eingebildet war«, 194 wird Grace über den MGM-Star sagen, der auch den Rufnamen »Swashbuckler« (verwegener Kerl) trägt.
    Granger »swashbuckelte« sich durch diverse Abenteuer-, Kostüm- und Mantel-und-Degen-Filme Hollywoods, darunter Scaramouche ( Scaramouche – der galante Marquis , 1952) von George Sidney oder Curtis Bernhardts namhaft besetzter Beau Brummell ( Beau Brummell – Rebell und Verführer , 1954) mit Peter Ustinov und Elizabeth Taylor sowie Granger selbst in der Titelrolle. Mitte der sechziger Jahre erlangt Granger durch Hauptrollen in einigen der von der Berliner Rialto Film produzierten deutschen Karl-May-Filme gerade auch in Deutschland größere Popularität. Die Eitelkeit und Selbstgefälligkeit allerdings, von der Grace spricht, ist jedoch auch im Film Grünes Feuer innerhalb der Rolle deutlich erkennbar: Grangers ambivalente Figur des Abenteurers Rian Mitchell strotzt geradezu vor Selbstsicherheit. Die Publikumssympathien mäandern daher von Mal zu Mal zwischen den drei Protagonisten.
    Granger, der Grace als phantastisch schön bezeichnet, empfindet sie zeitweilig auch als unnahbar und kühl, nimmt sie sogar als einsam und