Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition)
sie nun auf dem riesengroßen Bett und erzählten sich, was ihnen an diesem verrückten Samstagmorgen alles widerfahren war.
Als Jo Grace von dem tragischen Zwischenfall mit Ruth erzählte, war sie den Tränen wieder nahe. Grace ergriff ihre Hand. „Jo, ich weiß noch immer nicht, was ich sagen soll, es tut mir so unendlich leid, dass du so etwas erleben musstest und ich wäre in diesem Moment so gerne bei dir gewesen!“, sagte sie mit einem sehr traurigen Gesichtsausdruck.
„Aber du warst doch bei mir“, erwiderte sie und lächelte sie an.
Grace erzählte ihr alles von Mister Stinkefuß und auch von dem Brief, den sie in ihrer Tasche gefunden hatte. Sie konnten sich vor Lachen kaum noch einkriegen und plötzlich verlor Jo ihr Gleichgewicht und fiel vom Bett.
Grace versuchte noch, den Fall zu verhindern und landete neben Jo auf dem Boden. Beide fingen erneut heftig an zu lachen.
Grace schaute sie mit einem Blick an, den sie nicht so richtig deuten konnte.
„ Was ist, warum schaust du mich so an?“
„ Ach nichts, das ist blöd zu fragen.“
„ Du kannst mich alles fragen! Also raus damit, was willst du wissen?“
„ Na ja, es ist eigentlich keine richtige Frage, du hast doch auf dem Weg hierher gesagt, dass du … na, du weißt schon ... ach, Jo, ich bin nicht gut in so was und eigentlich ist es auch nicht meine Art nachzufragen. Aber ich bin eben von Natur aus neugierig.“
„ Warte, sag nichts, ich bin gleich zurück“, sagte Jo und verschwand ins Badezimmer, wo sich noch ihre Tasche befand.
Kann sie meine Gedanken lesen und holt jetzt das Geschenk, nachdem ich mich nicht traute zu fragen, oder muss sie einfach nur für kleine Mädchen?, g ing es Grace durch den Kopf, während sie die Toilettentür fixierte.
Mit einem breiten Grinsen betrat Jo wieder das Zimmer und hielt etwas Eingepacktes in ihrer Hand. Sie setzte sich zu Grace, die immer noch auf dem Boden saß.
„Eins musst du wissen, es ist ein Geschenk, das ich dir wortwörtlich auf den letzten Drücker kaufte. Am Bahnhof ist mir eingefallen, dass ich ganz vergaß, dir ein Geschenk zu kaufen und ja, ich weiß, dass man dich schon mit einem Schokoriegel glücklich machen kann, aber als ich dieses hier im Schaufenster entdeckte, kam mir nur ein Gedanke: Sie ist einfach perfekt und du wirst sie lieben. Und jetzt, na ja, jetzt hoffe ich einfach, dass ich mit meinem Gefühl richtig lag“, sagte sie freudig.
Voller Vorfreude nahm Grace das Geschenk in die Hand und wickelte es vorsichtig aus. „Ich muss doch nicht weinen, Jo?“, fragte sie und hörte mittendrin auf, weiter auszupacken.
„Hmm, was machst du, wenn ich Nein sage?“
„ Dann packe ich es weiter aus.“
„ Und wenn ich Ja sage?“, fragte sie mit einem schiefen Grinsen.
„ Na ja, ich denke, ich werde es auch weiter auspacken, nur etwas langsamer.“ Sie zwinkerte ihr zu.
„ Okay, dann sag ich es mal so: Du bist ich und ich bin du, also Ja, du wirst weinen.“
Grace hielt es keine Sekunde mehr aus und packte es schneller aus, als sie eigentlich wollte. „Oh mein Gott, Jo!!!“, war das Einzige, was über ihre Lippen kam, die verdächtig anfingen zu zittern.
„ Gefällt sie dir?“
„ Du fragst mich allen Ernstes, ob sie mir gefällt?“, sagte Grace mit einem lauten Schluchzer. „Sie ist einfach wunderschön und so perfekt. So eine Schneekugel habe ich noch nicht und sie wird einen Ehrenplatz bekommen.“
Sie betrachtete sie gerührt, während sie den Schneemann, der eine Schneekugel in der Hand hielt, in der zwei Mädchen im Schnee spielten, in ihrer Hand drehte.
„Bitte weine nicht, ich wollte dir nur eine kleine Freunde bereiten“, sagte Jo und reichte Grace ein Taschentuch.
„ Ich weiß wirklich nicht, womit ich dich verdient habe, Jo.“
„ Das Gleiche könnte ich auch dich fragen. Ich sehe es als Schicksal, genauso wie zwei Liebende zueinander finden, so war es auch für
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