Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition)
schönste Wochenende war, das ich in meinem Leben erlebt habe? Mal abgesehen von meiner Hochzeit und der Geburt von Lacy war es der wundervollste Moment für mich, dich endlich zu treffen und dich in die Arme zu schließen. Ich hoffe, du empfindest das genauso, und ich hoffe sehr, wir werden das irgendwann wiederholen.
Ich wünsche dir einen guten Heimflug! Ich drück dich!
Deine Seelenverwandte Jo
Grace lächelte glücklich und wischte sich eine letzte Träne aus dem Augenwinkel, bevor sie letztlich doch einnickte.
Sie träumte ganz verrückte Dinge und wachte erst kurz vor dem Landeanflug wieder auf. Verwirrt saß sie da und dachte an das soeben geträumte Abenteuer. Sie hatte von Jo geträumt. Merkwürdig, sie hatten beide Cowboyhüte getragen und waren in einem offenen Cabrio auf einem Highway der Sonne entgegen gefahren. Was das wohl zu bedeuten hatte?
JOSEPHINE
„Liebe Fahrgäste, in wenigen Minuten erreichen wir Providence. Wir hoffen, Sie hatten eine angenehme Fahrt und wünschen Ihnen noch einen schönen Abend“, tönte es durch die Lautsprecher, was Jo aus ihrem kleinen Schlaf riss.
Erschrocken sah sie auf ihre Uhr. Oh mein Gott, ich habe die ganze Zugfahrt verschlafen. Wie konnte das denn passieren? Das muss wohl am vielen Weinen gelegen haben, d achte sie, während sie aus dem Fenster schaute, in der Hoffnung, schon etwas erkennen zu können. Doch da es draußen dunkel war und im Zug das Licht brannte, war das Einzige, was sie sah, sich selbst.
Einen kurzen Moment beobachtete sie sich noch, dann kramte sie in ihrer Tasche, bis sie fand, was sie suchte, und musste plötzlich grinsen. In ihrer Hand hielt sie jetzt ihren Fotostreifen mit den vier Bildern, den sie mit Grace in einem dieser Foto-Schnellautomaten gemacht hatte.
„ Komm, lass uns das machen, das wird bestimmt lustig“, hatte Grace gesagt und sie an der Hand zum Automaten gezogen, u nd ihr etwas abzuschlagen war ein Ding der Unmöglichkeit. Einmal in ihr strahlendes Gesicht geschaut und man erfüllte ihr jeden Wunsch.
Grace war von Jos tollem Vorschlag begeistert gewesen. Auf dem ersten Bild strahlten sie um die Wette, auf dem zweiten streckten sie die Zungen raus, das dritte wollten sie unbedingt mit ihren bunten Pudelmützen machen und auf dem vierten hielten sie ihre Hände so zusammen, dass sie ein Herz bildeten.
Sie konnte es immer noch nicht glauben, dass dieses Wochenende wirklich stattgefunden hatte. Noch nie hatte sie so viel gelacht wie in diesen zwei Tagen, und was sie alles gemeinsam erlebt hatten, war einfach unbezahlbar und einmalig. Das Einzige, was sie sich fragte, war, wo sie sich wohl das nächste Mal treffen würden und auf was für eine Reise sie sich dann begeben würden.
Ein Road-Trip wäre doch eine tolle Idee, das ist auch etwas, das ich noch nie gemacht habe. Das muss ich Grace gleich morgen vorschlagen“, dachte sie, auch wenn sie nicht wusste, wo dieser Einfall gerade hergekommen war . Oh Mann, ich habe schon Pläne für unser nächstes Abenteuer, dabei bin ich noch gar nicht von unserem ersten zurück. Mit diesen Gedanken ging sie zum Ausgang.
...
Nachdem sie ausgestiegen war, hielt sie Ausschau nach Dave, der sie vom Bahnhof abholen wollte, und musste auch nicht lange suchen. Da stand er mit seinem breiten Grinsen; sie sah ihm in die Augen, in denen sie nach all den Jahren immer noch die ganze Liebe sehen konnte, die er für sie empfand. Glücklich und traurig zugleich ging sie auf ihn zu, und ohne ein Wort nahm er sie in seine starken Arme und gab ihr somit die Kraft, die sie jetzt brauchte.
Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und sagte: „Geht es dir gut?“
Sie sah in lächelnd an. „Weißt du was? Mir geht es sogar sehr gut.“
„Das ist nicht zu übersehen. War es denn so, wie du es dir erhofft hattest?“
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