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Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition)

Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition)

Titel: Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadine Dela , Manuela Inusa
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lief. So, wie es sein soll­te. Und sie hat­te si­cher in Jos Sin­ne ge­han­delt.
     
    Sie sah eine bun­te Pu­del­müt­ze in der Men­ge. Na­tür­lich wa­ren an die­sem Tag noch meh­re­re Men­schen mit Pu­del­müt­zen un­ter­wegs, aber wenn man sei­ne See­len­ver­wand­te in der Nähe hat­te, dann spür­te man das ein­fach.
    Grace stell­te sich auf Ze­hen­spit­zen, ver­such­te über die Köp­fe der vie­len Leu­te hin­weg­zu­se­hen, zwi­schen ih­nen hin­durch­zu­se­hen, und dann – end­lich – sah sie Jo.
     
     
     
     
     
     
     

2 Pu­del­müt­zen am Ti­mes Squa­re
     
     
    JO­SE­PHI­NE
     
    Nun stand sie hier mit­ten in New York, am Ti­mes Squa­re, und war­te­te auf den Men­schen, ohne den das Le­ben jetzt un­denk­bar wäre.
    Sie wuss­te noch ge­nau, wie ihre Schwes­ter Chloe rea­giert hat­te, als sie ihr von ih­rer In­ter­net-Freund­schaft erzähl­te.
    „Wie kannst du die­ser Frem­den nur so viel ver­trau­en und be­haup­ten, in ihr dei­ne See­len­ver­wand­te ge­fun­den zu ha­ben? Weißt du, wer ich bin? Ich bin dei­ne Schwes­ter, falls du das ver­ges­sen hast, und wenn je­mand mit dir see­len­ver­wandt ist, dann doch wohl ich und nicht ir­gend­ei­ne da­her­ge­lau­fe­ne Frem­de aus dem In­ter­net!“, sag­te sie em­pört.
     
    Mit ei­nem un­gläu­bi­gen Blick hat­te sie ihre Schwes­ter ge­fragt: „Hörst du dir manch­mal ei­gent­lich selbst beim Re­den zu? Das Ein­zi­ge, was wir ge­mein­sam ha­ben, ist, dass wir die glei­chen El­tern ha­ben und das war es auch!“
    Da­mit hat­te Jo das Ge­spräch be­en­det, weil es kei­nen Sinn hat­te, mit ihr zu dis­ku­tie­ren, und das Café ver­las­sen, um Dave da­von zu be­rich­ten.
    Er war der Ein­zi­ge, der sich für sie von Her­zen freu­te, dass sie un­ter Mil­lio­nen von Men­schen ihre See­len­ver­wand­te ge­fun­den hat­te. Ein Mensch, der so dach­te wie sie, re­de­te wie sie, han­del­te wie sie, so viel mit ihr ge­mein­sam hat­te und auch das glei­che große Herz hat­te wie sie!
     
    Ihm hat­te sie es auch zu ver­dan­ken, dass sie jetzt hier stand, das ers­te Mal auf New Yor­ker Bo­den. Er hat­te ihr das Zug-Ticket ge­kauft und ihre Hälf­te für das Ho­tel­zim­mer be­zahlt. Das war sein Weih­nachts­ge­schenk für sie.
     
    ...
     
    Ist so­viel Glück ei­gent­lich mög­lich?, kam ihr der Ge­dan­ke, als sie merk­te, dass sie den Trä­nen wie­der ge­fähr­lich nahe war. Doch um die­sem Ge­dan­ken nach­zu­ge­hen, hat­te sie kei­ne Zeit, denn als sie auf ihre Uhr schau­te, wur­de ihr klar, dass Grace je­den Mo­ment hier sein müss­te. Aber aus wel­cher Rich­tung wird sie kom­men? Sie hat mir zwar ge­sagt, wo die Ta­xis hal­ten, aber ich habe eine Ori­en­tie­rung wie eine Toast­brot­schei­be – also null!
     
    Vol­ler Un­ge­duld hüpf­te sie von ei­nem Bein aufs an­de­re und stopp­te plötz­lich mit­ten in der Be­we­gung. Ein ko­mi­sches Ge­fühl brei­te­te sich in ihr aus, aber kein schlech­tes. Es war ein sol­ches Ge­fühl, das sie noch nie hat­te und sie wuss­te ge­nau, was es be­deu­te­te!
 
    Sie ist hier, ich kann sie spüren, es ist, als ob sie hin­ter mir steht und mich mit ih­ren Au­gen fi­xiert. Soll ich mich jetzt um­dre­hen und wenn ja, soll ich mich ihr lang­sam zu­wen­den oder ein­fach ganz schnell? Aber was, wenn ich mich um­dre­he und sie ist nicht da? Ich ma­che mir m al wie­der viel zu vie­le Ge­dan­ken , dach­te sie und dreh­te sich ein­fach blitzschnell um.
     
    Und was sie sah, ver­schlug ihr die Spra­che ...
     
    Grace! Sie schau­te di­rekt in ihre Au­gen, sie stan­den nur ein paar Me­ter von­ein­an­der ent­fernt. Men­schen rem­pel­ten sie an und gin­gen zwi­schen ih­nen durch, doch nichts konn­te sie dazu brin­gen, den Blick von ihr ab­zu­wen­den. Zu groß war die Angst, sie in der Men­ge ein­fach wie­der zu ver­lie­ren. 
     
    Sie hielt es ein­fach nicht mehr aus und ging mit großen, schnel­len Schrit­ten auf sie zu und Grace tat es ihr gleich. Ohne Wor­te fie­len sie sich um den Hals, und die hat­te es für die­sen Mo­ment auch nicht ge­braucht.
    Sie hiel­ten sich bei­de in den Ar­men und kei­ner woll­te den an­de­ren los­las­sen; und jetzt war auch der Zeit­punkt, die Ge­fühle ein­fach raus­zu­las­sen – und das ta­ten sie,

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