Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition)
uns vorherbestimmt, dass wir zueinander finden. Lass uns nicht die Zeit damit verschwenden, nach dem Grund zu suchen und danach zu fragen, ob wir so viel Glück verdient haben und womit, okay?“
„ Okay, du hast vollkommen recht, sehen wir es einfach als Geschenk, für all das Schlechte, das wir schon erleben mussten.“
„Warte mal, du sagtest, dass in deinem Koffer, der noch unterwegs ist, auch ein Geschenk für mich drin ist. Eigentlich könntest du es mir doch verraten, oder?“
„ Natürlich könnte ich es dir verraten, aber das werde ich nicht. Es soll doch eine Überraschung sein. Aber weißt du, was witzig ist?“
„ Nein, was denn?“ Sie sah Grace mit einem Schmollmund an.
„ Als ich am Times Square auf dich wartete, habe ich in einem Laden eine Schneekugel für dich entdeckt. Ich stand schon an der Kasse, als mir eine Frau ins Auge fiel, die dort draußen in der Kälte saß, in eine Decke eingewickelt. Also beschloss ich, die Kugel zurückzustellen, bin zu der Frau und habe stattdessen ihr das Geld in die Hand gegeben. Und plötzlich schauten zwei Kinderköpfe unter der Decke hervor. Es tut mir leid, dass ich jetzt kein Geschenk für dich habe, aber es tat mir einfach im Herzen weh!“
„Oh Grace, weißt du was? Das ist das perfekte Weihnachtsgeschenk, denn ich hätte genauso gehandelt. Was uns beide verbindet, ist unbezahlbar, genauso wie solche Momente.“
„ Du findest immer im richtigen Moment die richtigen Worte“, sagte sie, stand auf und zog Jo mit sich hoch, um sie dann nochmal fest in die Arme zu schließen.
Sie traten nun wieder ans Fenster und mussten feststellen, dass immer noch ein Schneesturm da draußen wütete, der es ihnen unmöglich machte hinauszugehen.
„ Jo, was hältst du davon, wenn wir runter fahren und nachfragen, ob es möglich ist, noch was zu essen zu bekommen?“
Jo trat neben sie ans Fenster, schaute hinaus und sagte: „Ich denke, das ist eine super Idee.“ Dann packte sie sie an der Hand und verließ mit ihr Zimmer Nummer 1313 im 13. Stock.
GRACE
Sie fuhren hinunter in die Lobby und fragten den netten Rezeptionisten von vorhin, ob im Restaurant auch nachmittags Essen angeboten wurde.
„Nein, meine Damen, das tut mir leid. In unserem Restaurant bieten wir lediglich Frühstück an.“
„Oh nein. Wir sind wirklich am Verhungern. Haben Sie eine Idee, wo wir jetzt etwas zu essen herbekommen könnten?“, fragte Grace ihn.
Sie sah auf die große Uhr über dem Tresen, die zeigte bereits 16:08 Uhr an. Sie wunderte sich, wie die Zeit vergangen war, während sie und Jo sich über die Ereignisse des Tages ausgetauscht hatten. Doch der Tag war bald rum und von New York hatten sie noch nicht viel gesehen. So langsam begann sie sich zu fragen, ob das überhaupt noch geschehen würde.
„Hinten neben dem Frühstücksraum haben wir einen Snack-Automaten.“
Grace sah Jo an, sie wollten sich fast schon geschlagen geben, als Gregory, so war sein Name, wie ihnen sein Schild verriet, vorschlug: „Oder Sie trauen sich da hinaus und überqueren die Straße. Direkt gegenüber ist eines der besten Chinesischen Restaurants der Stadt.“
Jo sah sie an: „Wir wollten doch sowieso eigentlich nach Chinatown, Chinesisch essen. Da ich befürchte, dass wir das nun nicht mehr hinbekommen werden, wollen wir uns in den Schnee wagen und rüber, Chinesisch essen?“
Grace Lippen formten sich zu einem immer breiter werdenden Lächeln. „Das brauchst du mich nicht zweimal zu fragen! Los, lass uns unsere Mäntel holen. Ach, und Gregory, mein Koffer ist mir auf der Reise verloren gegangen. Er wird hoffentlich heute noch hierher gebracht. Würden Sie mich bitte sofort informieren, wenn er da ist?“
Gregory nickte: „Selbstverständlich.“
„Danke, Gregory, für den tollen Einfall!“, rief Jo dem freundlichen Herrn noch zu, und
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