Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition)
hast.“ Grace zwinkerte ihr zu.
Als sie das Kaufhaus verließen, hatte es aufgehört zu schneien. Auf dem Weg zurück zum Hotel hielten sie die Augen auf nach einem Obdachlosen, da sie ihr Versprechen unbedingt einlösen wollten. Als sie endlich einen fanden und ihm jeder zehn Dollar gegeben hatten, worüber er sich unglaublich freute, sagte Jo: „Wir könnten ihm doch auch ein paar von den Süßigkeiten geben, schließlich haben wir sie doppelt, und im Hotelzimmer haben wir auch noch welche.“
„Ach, gute Jo, wie recht du mal wieder hast“, sagte Grace, holte M&Ms, Oreos und Hershey-Riegel aus der Einkaufstüte und überreichte sie ihm. „Frohe Weihnachten!“, wünschte sie.
Sie mochte sich gar nicht vorstellen, wo er die Nacht verbringen würde bei dieser eisigen Kälte. Hoffentlich suchte er sich mit ihrem Geld ein warmes Plätzchen oder kaufte sich wenigstens ein heißes Getränk.
Die beiden Freundinnen schlenderten Arm in Arm zurück zum Mortimer Hotel. Es war nun stockdunkel, doch New York war von allen Seiten beleuchtet. Das Empire State Building ragte hoch über der Stadt und winzige Schneeflocken tanzten im Licht der Straßenlampen, bevor sie langsam auf die schneebedeckten Bürgersteine fielen. Es war ein perfekter Abend. Trotz all der Dramen des Tages gab es keinen Ort, an dem Grace jetzt lieber wäre, als hier in New York mit ihrer allerbesten Freundin.
JOSEPHINE
Wie die kleinen Kinder rannten sie zu Gregory an die Rezeption, wobei sie kurz davor waren, an diesem Abend wieder auf ihrem Allerwertesten zu landen. Doch im letzten Moment schafften sie es beide noch rechtzeitig, die Kurve zu bekommen und standen nun vor ihm. So außer Puste war es gar nicht einfach, etwas Sinnvolles raus zu bekommen, merkten sie schnell.
„Meine Damen, nicht so stürmisch, ich laufe Ihnen schon nicht weg“, sagte er grinsend und schüttelte seinen Kopf.
Oh mein Gott, ich schnaufe ja wie eine alte Frau, zum Glück ist Grace neben mir auch so außer Puste – sie ist wohl genauso unfit wie ich, dachte sich Jo, bevor sie sagte: „Tut uns leid, wir … ähm … wollten sie ...huh … einen Moment, ich komme gleich zum Punkt.“
„Sie müssen sich doch nicht entschuldigen, ich finde Sie beide sehr amüsant, aber nicht im negativen Sinne. Es ist einfach mal eine tolle Abwechslung zu den anderen Gästen. Sie beide haben sehr viel Spaß und das sieht man auch, es bereitet einem einfach Freude, Ihnen zuzuschauen. Ich muss gestehen, es besteht wirklich Ansteckungsgefahr, einfach mal mitzulachen“, sagte Gregory mit einem Augenzwinkern. „Sie wollten mich etwas fragen, haben Sie jetzt wieder etwas mehr Luft in ihrer Lunge?“
Er hielt beiden ein Glas Wasser hin, das sie dankend annahmen und erst mal einen großen Schluck davon zu sich nahmen.
„ Vielen lieben Dank, Gregory, Sie sind unsere Rettung und wir hoffen, das bleibt nach meiner nächsten Frage auch noch so. Auf der Homepage des Hotels stand, dass man sich einen DVD-Player ausleihen kann und ich habe nach so einem chaotischen Tag etwas Angst, Sie zu fragen. Also mache ich es kurz, haben Sie einen für uns, der gerade nicht in Gebrauch ist?“, fragte Grace mit einem flehenden Gesichtsausdruck. Gregory wühlte in der Schublade, nachdem er fand, was er suchte, richtete er sich wieder auf: „Einen Moment, ich bin sofort wieder da, und bitte nicht weglaufen, meine Damen.“ Er schlenderte pfeifend davon.
Bitte … bitte … bitte … lieber Gott, lass uns nicht im Stich, ich wünsche mir nur diesen einen DVD-Player, es reicht uns auch,
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